Epson ist eine verlässliche Adresse beim Kauf von Beamern und hat sich auch in unserem 3D-Beamer Test Vergleich 2023 schon gut präsentiert. Mit dem EH-TW6100 schicken die Japaner einmal mehr eine interessante Kombination aus Beamer und Brille ins Rennen ? unser Test verrät, ob es im Ziel für eine gute Platzierung reicht.
Herstellergarantie: 2 Jahre Carry in, Lampe: 3 Jahre oder 3.000 h
Epson 3LCD-Technologie
Ultrahelle 3D-Farben
Super-Resolution-Technologie
Bildgröße von 0,76 bis 7,62 m
2D/3D-Konvertierung von HD
Nachteile
keine Netzwerkfunktionen
zu gross
Größe, Design und Verarbeitung
An der Verpackung ist nichts auszusetzen, feste Styroporpolster geben Beamer und Brille sicheren Halt, dank einer Bestellung bei Amazon.de erfolgt die Lieferung wie gewohnt schnell und zuverlässig.
Der EH-TW6100 kommt zwar komplett in schlichtem Schwarz daher, ein Trauerspiel sind Design und Verarbeitung aber keineswegs. Der 3D-Beamer ist recht kompakt, wenn auch nicht gerade klein geraten ? sperrig und unhandlich ist er aber nicht.
Insgesamt macht das Gerät einen robusten Eindruck und lässt sich damit auch angstfrei an der Decke befestigen ? hier fällt sicher nichts so schnell auseinander.
Installation und Inbetriebnahme
Der EH-TW6100 ist kein kleines Modell und verlangt für eine vernünftige Projektion einen gewissen Abstand; dieser sollte unter Berücksichtigung der Leinwandmaße vor der Installation gewissenhaft ausgerechnet werden ? für erfahrene Heimkinobesitzer ohnehin eine Selbstverständlichkeit.
Für die Inbetriebnahme stehen dankenswerterweise alle gängigen Schnittstellen (HDMI, VGA, USB) zur Verfügung, um ein wenig Kabelsalat kommen wir dabei aber nicht herum, denn eine Wireless-Funktion besitzt dieses Modell nicht. Dafür ist aber auch stets eine stabile Übertragung garantiert.
Richtig klasse finden wir das rundum gelungene Menü, in dem Laien einfache Voreinstellungen und Profis viele detaillierte Konfigurationsmöglichkeiten finden. Sinnvolle Parameter, wohin man schaut, und ausreichend Platz, um verschiedene Nutzerprofile abzuspeichern.
Die Bildqualität im Fokus
Die Bildqualität kann überzeugen, allerdings ist dieser Eindruck sehr abhängig von dem Winkel, in dem der Beamer auf die Leinwand trifft. Dieser sollte möglichst exakt 90 Grad betragen, sonst kann es nicht nur an den Rändern zu deutlich wahrnehmbaren Unschärfen kommen.
Die verwendete LCD-Technologie sorgt zwar dafür, dass es keinen Regenbogeneffekt zu ertragen gibt, dafür existiert zumindest im 3D-Modus je nach gewähltem Medium ein gelegentliches Ghosting.
Außerdem hätte die Darstellung für unser Empfinden hin und wieder etwas schärfer sein dürfen ? hier hängt aber, wie schon erwähnt, viel vom gewählten Winkel ab. Während dieser Punkt bei Filmen nicht ganz so sehr ins Gewicht fällt, können PC-Präsentationen spürbar darunter leiden:
Schriftgrade werden mitunter verschwommen dargestellt, feine Linien sind nicht immer exakt auszumachen.
Ansonsten ist das Bild erfreulich ruhig, profitiert von leuchtenden Farben und besitzt gute Helligkeits- und Kontrastwerte. Nicht ganz so gut fällt hingegen der Schwarzwert aus, der eher an einen Grauton erinnert ? ein allerdings altbekanntes Problem bei LCD-Projektoren dieser Preisklasse.
Vom Hersteller transparent angegeben und nicht anders zu erwarten ist das Fehlen einer Zwischenbildberechnung. Das mitunter auftretende Ruckeln bei schnellen Kameraschwenks erinnert zwar durchaus an den Besuch im richtigen Kino, dürfte aber trotzdem nicht jedermanns Geschmack sein. Allerdings sind Beamer mit Zwischenbildberechnung im Normalfall deutlich teurer.
Ausstattung und Funktionsumfang
Epson meint es gut mit seinen Kunden, denn zum Lieferumfang gehören nicht nur Beamer und die beworbene 3D-Brille, sondern auch ein kurzes HDMI-Kabel. Das muss bei vielen Modellen separat erworben werden ? eine schöne Geste der Japaner.
Im Grunde selbstverständlich ist das Vorhandensein einer Fernbedienung. Die ist angenehm groß ausgefallen und liegt hervorragend in der Hand. Außerdem sind die einzelnen Bedienelemente sehr sinnvoll konzipiert und übersichtlich angeordnet.
Verzichten müssen wir hingegen auf eine Lensshift-Funktion ? weil die Linse nicht verstellt werden kann, ist die Wahl des richtigen Projektionswinkels umso wichtiger.
Um dem 3D-Genuss in geselliger Runde zu frönen, wird natürlich mehr als die eine mitgelieferte Brille benötigt. Epson bietet seine wiederaufladbaren Brillen auch zum separaten Zukauf an, ganz preiswert sind sie allerdings nicht.
Weitere Daten und Fakten
Geräuschempfindliche Naturen sollten sich bevorzugt auf den Eco-Modus stützen, der ist nämlich besonders leise, wohingegen im Normal- und vor allem im 3D-Betrieb der Lüfter deutlich zu hören ist. Das stört aber nur bei leisen Szenen, die gerade bei spektakulären 3D-Filmen eher die Ausnahme sein dürften.
Akustisch ebenfalls auffällig ist die im EH-TW6100 verbaute Irisblende, die sich um die Dämmung der Helligkeit bei sehr hellen Szenen kümmern soll.
Das tut sie allerdings mit hörbarem Rattern, weshalb wir es vorziehen, diese Funktion abzuschalten. Wirklich blass sieht das Bild in hellen Szenen deshalb nicht aus.
Bei der Wartung kann die LCD-Technologie ihre Vorzüge natürlich ausspielen, denn der unweigerlich kommende Austausch der Lampen schlägt mit sehr viel weniger Kosten zu Buche, als das bei einem Modell mit DLP-Chip der Fall wäre.
Fazit: In Sachen Preis und Leistung ungeschlagen
Nein, ganz frei von Kinderkrankheiten ist der EH-TW6100 nicht, trotzdem handelt es sich um ein solide gefertigtes Produkt, das aufgrund der vernünftigen Preisgestaltung guten Gewissens in etwaige Kaufüberlegungen miteinbezogen werden darf. Die 3D-Darstellung ist ausbaufähig, aber akzeptabel, für 2D-Filme ist die Leistung sogar wirklich gut. Als Präsentationsgerät für Desktop-PCs ist der Beamer nicht erste Wahl, seinem eigentlichen Verwendungszweck als Attraktion für das eigene Heimkino macht er aber durchaus Ehre. Wer ein solides Mittelklassemodell mit bequemer Bedienung zum fairen Preis sucht, macht mit dem EH-TW6100 wenig verkehrt.