Bei Pflanzkübeln fällt die Wahl heute meist auf Kunststoff als Material. Optisch ahmt es viele Naturmaterialien mittlerweile täuschend echt nach, ist dabei aber leichter, witterungsbeständiger und meist günstiger. Es gibt allerdings auch Pflanzkübel, die nicht aus reinem Kunststoff, sondern aus Fiberglas bestehen. Das soll noch bessere Eigenschaften liefern, ist aber auch hochpreisiger. Lohnt sich die Mehrausgabe? Wir gehen der Frage nach:
Kunststoff oder Fiberglas: Wo liegt der Unterschied?
Einfache Kunststoffblumenkübel bestehen meist aus Polypropylen (PP), seltener aus Polyethylen (PE). Fiberglas enthält ebenfalls Kunststoff. Es ist aber ein Verbundstoff, also ein Materialmix. Fiberglas wird dabei aus Kunststoff (häufig das Kunstharz Polyresin) und Glasfasern zusammen gesetzt. Insbesondere bei Blumenkübeln wird häufig auch noch zermahlenes Gestein zugesetzt. Der Herstellungsprozess ist deutlich aufwändiger und das erklärt auch den höheren Preis. Der Verbundstoff bringt dabei andere Materialeigenschaften hervor als reiner Kunststoff. Fiberglas gilt beispielsweise als deutlich robuster und kommt unter anderem häufig im Flugzeugbau und im Schiffsbau zum Einsatz.
Die Eigenschaften im Vergleich
Welche konkreten Vorteile bringt nun Fiberglas gegenüber Kunststoff beim Blumenkübel?
Optisch zeigen sich beide Materialien vielseitig. Sowohl aus Kunststoff als auch aus Fiberglas gibt es attraktive Pflanzgefäße in den verschiedensten Farben, Formen und Größen auf dem Markt. Wie hochwertig sie wirken, hängt dabei von der individuellen Verarbeitung ab.
Speziell im Außenbereich spielt natürlich die Robustheit eine Rolle. Ein einfacher Kunststoffkübel kann vergleichsweise leicht brechen, wenn er beispielsweise mitsamt Füllung umstürzt. Bei Fiberglas passiert das nicht so leicht, denn die Glasfasern machen das Material sehr stabil und dennoch vergleichsweise flexibel. Auch die Witterungsbeständigkeit ist bei Fiberglas noch einmal höher als bei Kunststoff, denn insbesondere minderwertige Kunststoffkübel können mit der Zeit porös werden. Fiberglas hingegen hält mitunter auch extremen Bedingungen stand. Im Schiffsbau beispielsweise zeigt es sich selbst der Korrosion durch Salzwasser gegenüber unempfindlich.
Frostsicher sind prinzipiell beide Materialien. Lediglich Fiberglas mit einem hohen Anteil an Gestein kann anfälliger für Frostschäden sein. Hier müssen die Herstellerangaben beachtet werden.
Ein wichtiger Faktor bei Pflanzkübeln ist natürlich das Gewicht. Je leichter sie sind, desto einfacher lassen sie sich handhaben und bewegen. Geht es nur darum, sind Kunststoffkübel im Vorteil. Die Glasfaserverstärkung erhöht das Gewicht von Fiberglaskübeln, sodass diese schwerer sind.
Gerade im Außenbereich, wo Pflanzgefäße dem Wind ausgesetzt sind, kann zu wenig Gewicht allerdings auch ein Nachteil sein. Die Standfestigkeit bei Wind oder sogar Sturm ist beim Fiberglas durch das höhere Gewicht deutlich besser als beim Kunststoff. Pflanzkübel aus Fiberglas sind allerdings dennoch keine extremen Schwergewichte und definitiv leichter und damit einfacher zu bewegen als etwa Kübel aus Beton oder Terrakotta.
Nicht zuletzt fühlen sich viele Pflanzen in Fiberglastöpfen wohler. Die Glasfasern sorgen nämlich für bessere Isoliereigenschaften. So werden beispielsweise Temperaturschwankungen besser abgefangen.
Fazit: Die Mehrinvestition kann sich lohnen
Alles in allem kann es sich lohnen, für einen hochwertigen Fiberglaskübel etwas mehr auszugeben. Die besonderen Eigenschaften des Materials liefern tatsächlich etliche Vorteile gegenüber einfachem Kunststoff. Das gilt insbesondere für den Außenbereich, wo Pflanzkübel Wind und Wetter ausgesetzt sind. Hier zeigt sich Fiberglas in der Regel als die langlebigere und hochwertigere Variante. Lediglich wer wirklich auf ein besonders geringes Gewicht Wert legt, ist mit einem einfachen Kunststoffkübel mitunter besser beraten.