Ob sich hierzulande auch nur ein einziger Kleiderschrank finden lässt, in dem keine Jeans liegt? Wohl kaum. Denn die blaue Allerweltshose, die schon bald ihren 150. Geburtstag feiern wird, ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Sie wird schon ab dem Kleinkindalter von Frauen wie Männern gleichermaßen oft und gerne getragen, kann einiges aushalten und ist unheimlich vielseitig. Egal ob zum schicken Hemd mit Jackett, zum schlichten Strickpullover oder zum sportlichen T-Shirt – die Jeans geht einfach immer. Auch wenn das beliebte Kleidungsstück tatsächlich nie aus der Mode kommt, ändern sich die angesagten Formen und Waschungen doch immer wieder. Sowie auch die zugehörigen Accessoires wie Gürtel, die man hier auf Jeans-Meile.de kaufen kann. Und um jederzeit dem neuesten Look zu folgen, darf natürlich auch das passende Schuhwerk nicht fehlen.
Wie die absolute Lieblingshose jeweils kombiniert und besonders stylisch getragen wird, geben zudem die großen Modemagazine und angesagten Kaufhäuser vor. Auch online kann man aus verschiedensten Quellen weitere Mode Trends für 2021 erahnen. Doch was macht eine Jeans eigentlich aus und worauf sollte beim Kauf geachtet werden?
Von der Ranch auf die Laufstege dieser Welt
Mit Sicherheit hätten sich Jacob Davis und Levi Strauss als Urväter der Nietenhose nicht im Traum vorstellen können, welchen Siegeszug ihre eigentlich als Arbeitskleidung für Farmer gedachte Erfindung einmal antreten würde. Die ersten Modelle wurden aus Segeltuch gefertigt, welches man aus Italien importierte. Doch schon bald zeigte sich, dass ein reißfesterer Stoff her musste, weshalb man auf das mit Indigo gefärbte Denim umstieg. Die doppelte Naht sorge für eine erhöhte Strapazierfähigkeit, ebenso die Nieten, welche die Nähte zusätzlich verstärkten. Die Jeans war geboren. Anfangs hauptsächlich für tägliche Arbeiten im Freien und von Cowboys verwendet, fand sie schnell großen Anklang und verbreitete sich im Laufe der Jahrzehnte immer weiter um den Globus.
Einst einfach nur praktisch und besonders langlebig, wurde sie sogar zum Sinnbild eines ganz neuen Lebensgefühls. Denn sie stand für Freiheit und Rebellion gegen sämtliche althergebrachte Normen. So wundert es nicht, dass Schulen in den 50er-Jahren noch per offizieller Regel dagegen ankämpften, die neumodische Beinbekleidung an ihren Schützlingen zu dulden. Allerdings konnte man die Bewegung nicht lange aufhalten. In den wilden 60ern waren Jeans daher als Ausdruck von Jugend und Selbstbestimmung schon sehr vertreten.
Zwar wird die Jeans inzwischen längst überall als normales Kleidungsstück angesehen, sie dient aber weiterhin dazu, die eigene Persönlichkeit auszudrücken – je nachdem, wie zerrissen, kurz oder lang sie getragen wird. Kein Wunder, dass auch Designer nicht müde werden, das gute Stück immer wieder neu zu inszenieren.
Schnitte und Passformen, Farben und Design
Über die letzten 6 Jahrzehnte waren hierzulande immer wieder andere Passformen in Mode. Erst galt das ausgestellte Bein als Nonplusultra, dann die klassische Röhre, später der Schnitt mit geradem Bein oder besonders niedrig angesetztem Taillenbund. Bis vor Kurzem konnte der Stoff hingegen nicht eng genug am Bein anliegen, Skinny und Super Skinny-Passformen waren der Hit auf dem Markt. Und auch die verwendeten Farben und Waschungen veränderten sich mit den jeweiligen Mode-Tendenzen kontinuierlich – mal stärker ausgeblichen und sprichwörtlich verwaschen, mal lieber in satten Farben wie frisch aus der Fabrik.
Bei einem prinzipiell so schlichten Kleidungsstück wie der Jeans sind den Design-Ideen selbstverständlich kaum Grenzen gesetzt. So wurde sie mit Glitzer verziert, graffiti-mäßig besprüht, mit Aufnähern versehen. Während sich bei der Herrenmode über die Zeit vergleichsweise wenig verändert hat, tobte sich die Branche mit Jeans für Frauen so richtig aus. Daneben blieb es verständlicherweise nicht lange dabei, das beliebte Denim-Material ausschließlich für die Hosenproduktion zu nutzen.
Stattdessen gesellten sich bald Hemden, Kleider, Röcke und Shorts aus Jeans hinzu. Auch Handtaschen, Schuhe und Stiefel oder Kissenbezüge gibt es mittlerweile aus dem zeitlosen Stoff. Seine Vorzüge liegen auf der Hand – er ist angenehm zu tragen und einfach zu waschen. Wenn nicht gerade die Knie oder das Hinterteil durch starke Abnutzung durchgescheuert werden, ist eine Jeans zudem extrem resistent und sehr langlebig. Da es die meisten Modelle in Blau-, Grau- und Schwarztönen gibt, passt eine Jeans darüber hinaus zu so ziemlich allem, kann sowohl chic als auch cool getragen werden und ist daher immer eine gute Wahl.
Die wichtigsten Kriterien für das perfekte Modell
In erster Linie geht es darum, den Schnitt zu finden, der optimal zur eigenen Figur passt oder diese sogar noch optimiert, beispielsweise, indem die Beine bei eher geringer Körpergröße optisch etwas verlängert werden. Aktuell werden vor allen Dingen Jeans mit diesen Formen verkauft: Skinny, Slim-Fit (also ein schmal geschnittenes Bein, das aber nicht anliegt wie bei Skinny) und Straight-Leg (der gerade, etwas lockere Schnitt, eine Weile auch als Zigarettenform bekannt). Diese 3 Kassenschlager finden sich dabei sowohl in den Damen- als auch Herrenabteilungen. Als Trend stehen bei Männern zudem sogenannte Tapered-Jeans hoch im Kurs, die unten enger ausfallen als oben und gerne mit leicht hochgekrempelten Hosenbeinen zum Freizeitschuh getragen werden.
Für Frauen ist meist entscheidend, wie ihr Po in der Jeans wirkt. Und auch dafür hat die Bekleidungsindustrie natürlich Lösungen entwickelt. Es gibt sowohl Varianten, die den Hintern etwas anheben, als auch solche, die ihn durch die Position der Taschen kleiner wirken lassen. Auch den Bootleg-Stil findet man wieder vermehrt. Sehr schlanken, eher großen Frauen mit lockerem Kleidungsstil steht außerdem der Boyfriend-Schnitt ganz hervorragend.
Die Länge ist zwar naturgemäß vom Schnitt abhängig, daneben aber auch gewissermaßen Geschmackssache. Manche wollen das Fußgelenk bewusst freilassen, bei anderen soll die Jeans sogar noch mit angezogenen Schuhen den Boden berühren. Und auch beim verwendeten Materialmix gibt es große Unterschiede. Gerade bei Damenjeans findet sich heutzutage oft ein hoher Elastan-Anteil. Dadurch schmiegt sich die Hose dem Körper optimal an, erlaubt der Trägerin aber gleichzeitig maximale Bewegungsfreiheit. Da die Jeansproduktion sehr umweltschädlich ist, spielt auch das Thema Fair Fashion bei vielen Kunden heutzutage eine immer größere Rolle.
Wer zwischen Modellen schwankt oder sich bei der Qualität von bestimmten Marken noch unsicher ist, kann sich zudem online auf unabhängigen Vergleichsseiten Bewertungen ansehen. Dadurch sollte die eigene Kaufentscheidung etwas erleichtert werden. Nichtsdestotrotz hilft am Ende nur, die ausgewählte Jeans im Alltag auf Bequemlichkeit und Belastbarkeit zu testen.