TÜV-zertifizierte Vergleichs- und Testverfahren nach ISO 9001
Suche
Generic filters
Nur genaue Treffer
Suche im Titel
Suche im Inhalt
Suche in Zusammenfassung
News-Übersicht

Energie- und Nachhaltigkeitsvergleich von Infrarotheizungen: Öl vs. Gas vs. Strom

Gerade seit die Gaspreise in die Höhe schnellen, ist der Umstieg auf eine andere Heizungsart ein großes Thema. Doch welche Heizsysteme bringen finanzielle Vorteile und welche gewinnen das Rennen in Sachen Nachhaltigkeit? Wer sich damit beschäftigt hat, ist mit Sicherheit auch schon auf die Option gestoßen, eine Infrarotheizung einzubauen. Doch ist diese von allen wirklich die energieeffizienteste Lösung?

Heizen mit Öl, Gas und Strom: ein kurzer Überblick

Um einen brauchbaren Vergleich anstellen zu können, ist es gut, sich über die Funktion und den Verbrauch der verschiedenen Heizarten zu informieren. Zu diesem Zweck erfolgt hier ein erster Überblick der Heizsysteme mit Öl, Gas und Strom:

Die Ölheizung funktioniert über eine Ölleitung, mit der das Heizöl vom Öltank in den Heizkessel gelangt. Dort wird das Öl zunächst erwärmt.  Danach wird es über ein Magnetventil und eine Einspritzdüse zerstäubt und in den Brennraum gesprüht, wo es entzündet wird. Es gibt eine modernere Variante, bei der das Öl schon vor der Verbrennung verdampft.

Die Gasheizung funktioniert über einen zentralen Gasbrenner, der alle Heizkörper in einem Haushalt mit Heizwasser versorgt. Bei dem verwendeten Gas handelt es sich zumeist um Erdgas (besser: Biogas), das im Gasbrenner verbrannt wird und Wärme erzeugt. Dadurch wird das Wasser erhitzt und anschließend durch die Heizkörper befördert.

Heute werden viele Gasheizungen effizienter betrieben als früher: Anstatt über den Schornstein abgegeben zu werden, wird der Wasserdampf im Brennwertkessel teilweise kondensiert. Über die bei der Abkühlung freigesetzte Wärmeenergie wird der Wirkungsgrad der Heizung erhöht, womit man 15 % Energieersparnis verzeichnen kann. Moderne Anlagen erlauben darüber hinaus eine Anpassung der Leistung für das Eigenheim.

Individueller und ohne zentrales Heizelement funktioniert die Elektroheizung wie z.B. die Infrarotheizung oder die Wärmepumpe. Infrarotheizungen bestehen aus gesonderten Heizelementen, die an einzelne Stromquellen angeschlossen werden. Über den Strom wird Wärme erzeugt, die an den Raum abgegeben wird.

Kurzer Überblick: Heizen mit Öl, Gas und Strom

Energie- und Nachhaltigkeitsvergleich

Doch wie wirken sich die verschiedenen Heizsysteme auf die Umwelt aus und welches ist wirklich nachhaltig? Hier sind die Wärmesysteme im CO2-Vergleich:

Ölheizung

Die Ölheizung ist in deutschen Haushalten noch immer stark vertreten. So wird noch mehr als jede Vierte Heizung mit Öl betrieben. Diese Zahl ist alarmierend, da Öl als Brennstoff als einer der umweltschädlichsten Stoffe gilt. Zudem ist der richtige Umgang mit dem Gefahrenstoff Öl in Betrieben wie auch in Haushalten essenziell, aber nicht immer ganz im Fokus der Bewohner.

Öl setzt bei der Verbrennung viele Treibhausgase frei. Laut Statista beträgt der Ausstoß 2.792 Kilogramm CO2-Äquivalent pro 8 Megawattstunden erzeugter Wärme. Damit ist Heizöl auf Platz 2 der Energieträger mit dem meisten CO2-Ausstoß (Stand: 2022).

Aus diesem Grund wurde im Rahmen des Klimapakets ein Verbot für Ölheizungen beschlossen. Das bedeutet, dass bereits vorhandene Öl-Brennwertkessel weiterhin betrieben werden und bis 2025 noch neue installiert werden und dürfen, ab 2026 der Einbau reiner Ölheizungen allerdings nicht mehr erlaubt ist. Hier hilft auf Dauer nur der Umstieg auf erneuerbare Energien wie Solarwärme oder Wärmepumpen.

Gasheizung

Gasheizungen schneiden in Deutschlands CO2-Ausstoß-Statistik für Heizsysteme ebenfalls nicht optimal ab, sind mit einem Viertel weniger CO2-Ausstoß aber besser als jene mit Heizöl. Zudem können bei korrekter Einstellung Ruß- und Feinstaub vermieden werden.

Der Energie- und Nachhaltigkeitsvergleich und Test im Überblick

Als gute, nachhaltige Lösung ist die Gasheizung auf den ersten Blick eher ungeeignet. Das zeigt der von Statista angegebene CO2-Ausstoß von Erdgas in Deutschland (2.392 Kilogramm CO2-Äquivalent pro 8 Megawattstunden erzeugter Wärme). Doch auch mit Erdgasbetriebener Heizung kann der CO2-Ausstoß auf ein akzeptables Level gesenkt werden:

Sie können Ihre Gasheizung z.B. mit Biogas betreiben, welches unter anderem aus organischen Abfällen und Klärschlamm entsteht und eine CO2-neutrale und erneuerbare Energiequelle darstellt. So schonen Sie die Umwelt trotz Gasbetrieb.

Stromheizung

Obwohl Gas- und Ölheizungen noch stark vertreten sind, überwiegen die Installationen von Stromheizungen in Deutschland. Da sich die Leute vermehrt mit Nachhaltigkeit auseinandersetzen, werden in Neubauten laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mit einem Anteil von 43 % vorwiegend Stromheizungen wie Infrarotheizungen oder Wärmepumpen eingebaut.

Reine Stromheizungen werden ansonsten eher dort genutzt, wo es nur einzelne Räume zu beheizen gibt oder es sich um selten genutzte Wohnflächen handelt. Denn Stromheizungen funktionieren zwar bequemerweise ohne zentrales Heizelement, sind allerdings mit inzwischen knapp 32 Cent je Kilowattstunde für die regelmäßige Beheizung um einiges teurer als Öl und Gas.

Ein Überblick über die Stromheizung

In Sachen Emission aber beweist die Infrarotheizung Effizienz: Mit 600 Kilogramm CO2-Äquivalent pro 8 Megawattstunden erzeugter Wärme schneidet diese deutlich besser ab als Heizsysteme mit Öl und Gas. Aber nur unter der Voraussetzung, dass diese richtig betrieben wird. Denn wirklich umweltfreundlich ist die Lösung mit Stromheizung nicht, wenn diese mit dem momentan üblichen Stromgemisch betrieben wird. Dann nämlich ist der CO2-Ausstoß sogar höher als bei Öl und Gas.

Um eine Stromheizung als wirklich nachhaltiges Heizsystem zu installieren, muss auch der verwendete Strom selbst nachhaltig erzeugt werden. Wer also auf echten Ökostrom aus Sonnen-, Wind- oder Wasserkraft für den Betrieb der Stromheizung achtet, hat bei einem Jahresverbrauch von 4.000 Kilowattstunden bereits rund 1.400 kg weniger CO2-Ausstoß zu verzeichnen. Noch besser ist die Lösung per Photovoltaikanlage auf dem Hausdach.

Ein Nachhaltiges Heizsystem im Überblick

Steht Ihnen nur normaler Strom zur Verfügung, dann achten Sie darauf, diesen für eine Wärmepumpe zu verwenden. So kann auch diese Möglichkeit etwas klimafreundlicher und effizienter sein. Zudem kann die Kostenfrage mit dem richtigen Tarif zufriedenstellend gelöst werden.

Fazit: Das Heizen mit Strom ist nachhaltiger als mit Öl oder Gas

Die Strom- bzw. Infrarotheizung ist definitiv eine gute Alternative zu Öl oder Gas – vorausgesetzt, es handelt sich um echten Ökostrom. Wenn Sie diesen Faktor beachten, ist der Umstieg auf Strom eine der besten Entscheidungen, die Sie treffen können, um nicht mehr auf fossile Brennstoffe zugreifen zu müssen. Die Installationskosten sind dabei gering, lediglich die Betriebskosten werden, je nach Tarif, mit großer Wahrscheinlichkeit höher sein.

Zu unserer Redaktion