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Vertrauen in Rauch aufgelöst!

Schüler des Franziskus Gymnasiums Nonnenwerth fühlen sich wie die Opferlämmer

Die einen nennen sie altehrwürdig, die anderen eine staatlich anerkannte Privatschule, in der junge Menschen zu wertvollen Mitgliedern unserer modernen Gesellschaft erzogen werden. Schüler, Eltern und Lehrer hingegen finden für das FGN seit Neuestem sicher andere Bezeichnungen. Denn trotz aller Bemühungen und Angebote wird das Franziskus Gymnasium in Nonnenwerth bedauerlicherweise nun doch zum Ende des Schuljahres 2021/22 für immer geschlossen.

Die Frage nach dem Warum geht Schülern, Lehrern und Eltern nicht aus dem Kopf. Denn die Franziskanerinnen von Nonnenwerth hatten einst unmissverständlich erklärt, dass der Verkauf der idyllischen Insel nur dann zustandekommen könnte, wenn der neue Eigentümer sich der Verantwortung für den Schulerhalt nicht entzieht. Anfang 2020 war es der Ordensgeschäftsführer, Herr Dr. Hartmut Münzel, welcher von davon sprach, dass die “Vertragsverhandlungen von einem großen gegenseitigen Vertrauen geprägt waren”.

Schüler des Franziskus Gymnasiums Nonnenwerth fühlen sich wie die Opferlämmer

Vertrauen gegen Vertrauen – doch auf Nonnenwerth läuft das offenbar anders!

Noch bei der Elternversammlung zum Eigentümerwechsel im Februar 2020 sprach der Investor und neue Eigentümer Herr Peter Soliman davon, dass das Gymnasium mit der franziskanischen Ausrichtung und den christlichen Wertevorstellungen erhalten bleiben müsse. Auch wenn kurz darauf das Schulgeld von 60 auf 200 € monatlich erhöht wurde, um anstehende Sanierungsmaßnahmen finanzieren zu können: Schüler, Eltern und das Lehrerkollegium trugen diese Entscheidungen mit. Schlussendlich ging es um den Erhalt einer altehrwürdigen Institution, die bereits seit 1854 viele Generationen von Jungen und Mädchen auf das Leben vorbereitete.

Im Sommer 2020 dann die formale Übernahme des Inseleigentums durch die Objektgesellschaft Meerbusch mbH sowie die anteilige Eigentumsübernahme des bisherigen Schulträgers durch die ISR GmbH. Rückblickend kann das als durchaus üblich bewertet werden. Schaut man jedoch etwas genauer hin, wird keinesfalls deutlich, inwieweit die beiden Firmen tatsächlich miteinander verbunden sind.

Fragen über Fragen – erste Zweifel kommen auf

Kurz danach wurde vom Träger ein Brandschutzgutachten in Auftrag gegeben – ohne triftigen Anlass. Die Gründe dafür erschließen sich den Schülern und Lehrern aus heutiger Sicht nicht. Der darauffolgende Breitbandausbau, der so völlig ohne Fördermittel umgesetzt wurde, schien zunächst etwas Gönnerhaftes an sich zu haben. Doch zunehmend stellt man sich auch hier die Frage: Verbirgt sich hinter dieser Vorgehensweise vielleicht nicht eine ganz andere Motivation? Immerhin sind Fördergelder üblicherweise zweckgebunden. Ein Breitbandausbau aus anderen Geldmitteln zu finanzieren hingegen nicht. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

Im Oktober 2020 wurde das vom Eigentümer beauftragte Brandschutzgutachten beim zuständigen Landkreis Ahrweiler eingereicht. Nun könnte man glauben, dass es Herrn Soliman daran gelegen war, schnellstmöglich sichere Bedingungen für Schüler und Lehrer zu schaffen. Scheinbar war das dann aber plötzlich eher unwichtig, denn nach Aussage des damaligen Landrats Pföhler, wurde der Aufforderung zur Mängelbeseitigung in Sachen Brandschutz nicht nachgekommen. Das Resultat: Anfang Juli 2021 kam es dann zur vorübergehenden Schulschließung durch die Kreisverwaltung. Alles geplant?

Dem Gymnasium Nonnenwerth mit Spendengeldern helfen

Von Erfolgsmeldungen zum Vertrauensmissbrauch

Während im März 2021 in der Presse noch stolz verkündet wurde, dass immer mehr Anmeldungen beim FGN eingehen, hat der Eigentümer Soliman offensichtlich andere Pläne. Denn bereits einen Monat später erwarb er den gegenüberliegenden Campingplatz Rolandswerth. Ein wichtiges Puzzleteil, will man die Nutzung der Insel mit dem Gymnasium neu auslegen. Wohin die Reise mit dem Eigentümer gehen soll, wird aus dem Exposé der Brickstone Immobilien GmbH aus April 2021 ersichtlich: Luxuswohnungen!

Wer bis jetzt noch an ein Wunder glaubt, ist blauäugig. Denn die ISR Neuss ist keinesfalls gemeinnützig. Auch für das Gymnasium Nonnenwerth war der Träger nicht bereit den Nachweis über die zweckgemäße Verwendung der Spendengeldern abzugeben. Die Kosten für die Brandschutzsanierung steuern ins Astronomische, Hilfsangebote und Lösungsvorschläge seitens der Eltern und Schule werden ausgeschlagen. Die Hiobsbotschaften häufen sich und eine Schule steht vor dem Aus!

Dass Herr Peter Soliman nun den verbliebenen Lehrkräften nach der Kündigung durch ihn auch noch eine Bleibe-Prämie anbietet, mag öffentlichkeitswirksam sein. Am Ende ist sie jedoch nur das erbärmliche Ende einer Odyssee, in der Schüler, Lehrer und ein geschichtsträchtiges Schulhaus auf der Strecke bleiben.

Die Eltern scheinen allerdings hervorragend organisiert und kämpfen gemeinsam mit Ehemaligen und vielen Prominenten Unterstützern für den Erhalt der Schule. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen!

Weitere Informationen auf: https://gymnasium-nonnenwerth.de/

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