Eine Sekunde nicht konzentriert und schon ist es passiert: Es brennt, wird schnell rot und befindet sich bei Männern meist mitten im Gesicht: Ein Schnitt bei der Rasur. Wie man schnell und richtig reagiert und was man in jedem Fall vermeiden sollte, verraten wir Ihnen hier. Außerdem klären wir darüber auf, wieso sich so viele Menschen beim Rasieren überhaupt schneiden.
Reinigung muss sein
Wie bei jeder anderen frischen Wunde gilt auch bei der Rasur: Die Verletzung muss zwingend gereinigt werden. Hierfür ist viel sauberes und klares Wasser nie verkehrt. Wer sich im Gesicht geschnitten hat, sollte das mit Wasser abwaschen und Reste von Rasierschaum oder bereits entfernte Haare beseitigen. Die Wunde muss sauber sein, sonst steigt die Gefahr für Entzündungen massiv.
Eine anschließende Behandlung mit einem Wattepad oder einem Taschentuch ist nicht zu empfehlen, denn auch dabei ist es möglich, dass sich einzelne Partikel lösen und die Wunde verunreinigen. Ein trockenes und sauberes Handtuch muss ausreichen. Das sollte möglichst weich sein und nur zum Abtupfen des Körpers genutzt werden. Reiben oder rubbeln ist verboten.
Auf eine Reinigung mit Alkohol kann verzichtet werden, denn es ist nicht nötig alle Bakterien rund um die Wunde zu eliminieren. Es geht lediglich darum, sämtliche Fremdkörper aus der Wunde zu entfernen und hierfür reicht tatsächlich sauberes Wasser.
Fremdkörper können natürlich auch kleine (eigene) Haare sein, Partikel vom Handtuch und sämtliche Kosmetika. Desinfektion jeglicher Art ist nicht nötig. Das wäre nur dann angebracht, wenn das benutzte Wasser zusätzlich völlig verunreinigt wäre, so dass die Wahrscheinlichkeit einer Infektion hoch wäre. Dieses Risiko besteht allerdings bei (europäischem) Trinkwasser nicht. Selbst normales Mineralwasser kann zur Reinigung verwendet werden.
Alles was brennt ist unnötig und kann sogar dazu führen, dass die Wunde noch viel stärker gereizt ist und richtige Schmerzen verursacht.
Luft tut gut
Anschließend muss die Wunde nicht abgeklebt werden. Pflaster sind nur dann nötig, wenn der Schnitt wirklich tief ist und die Wunde ständig weiter blutet. Allerdings wäre in solch einem Fall auch der Gang zum Arzt nicht die verkehrteste Idee.
Viel effektiver ist frische Luft. Die Wunde wird trocknen und langsam wird sich eine Kruste bilden. Wie schnell das geht, hängt von der eigenen Wundheilung ab. Bei manchen Menschen passiert das schon innerhalb weniger Stunden, andere Menschen haben mit Wunden länger Probleme.
Wird eine Wunde aber stark abgeklebt oder eingecremt, so hat sie gar nicht die Chance, an echte Luft zu kommen und heilt tendenziell schwerer. Cremen wäre nur dann nötig, wenn sich eine Narbe bildet – Allerdings auch erst in einem späteren Stadium, wenn sich die Heilung bereits andeutet.
An der frischen Luft dauert es aber meist nicht länger als 4 bis 5 Tage bis der Schnitt komplett verheilt ist. Die Kruste lässt man am besten auch einfach in Ruhe. Cremen oder herum drücken führt nur dazu, dass der Heilungsprozess wieder etwas länger dauert. Auch wenn es also schwer ist: Am besten lässt man eine Schnittwunde nach der Reinigung in Ruhe abheilen.
Bei manchen Menschen funktioniert die Wundheilung etwas schneller, wenn sie sich viel in der direkten Sonneaufhalten. Auf diese Weise trocknet eine Wunde schneller, die Kruste ist bald sichtbar und der Heilungsprozess etwas verkürzt.
Nicht jeder Schnitt ist harmlos
Es kann passieren, dass man sich beim Rasieren so stark schneidet, dass es viel mehr ist als eine harmlose, kleine Wunde. Das kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn die Wunder sehr tief ist.
Bemerkbar macht sich das dann, wenn die Blutung über eine sehr lange Zeit nicht nachlässt und insgesamt sehr viel Blut verloren wird. In diesem Fall muss ein Arzt aufgesucht werden, da es nötig sein kann, die Wunde zu nähen, um die Heilung zu beschleunigen und einer Narbenbildung vorzubeugen.
Es kann außerdem zu Entzündungen kommen. Erste Symptome sind starke Rötungen und Schmerzen an der Schnittstelle. Spätestens dann, wenn sich Eiter bildet, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Auch kleinste Entzündungen können große Probleme verursachen und sollten frühzeitig behandelt werden.
Um den Prozess der Heilung zu beschleunigen, sollte bei tiefen Schnitten der ärztliche Rat befolgt werden. Häufig sind körperliche Anstrengung und Sport dann einige Tage tabu, da sie die Wunde immer wieder aufreißen können.
Schonung ist dann das Beste für den Körper, vor allem, wenn es sich um eine Naht handelt. Auch die braucht Ruhe und sonst tatsächlich nichts.
Schnitte vermeiden
Schnittwunden beim Rasieren lassen sich allerdings recht einfach vermeiden, indem auf die richtigen Produkte zurück gegriffen wird. Die Klingen müssen scharf sein und sollte ohne spürbaren Widerstand über die Haut gleiten.
Wer ständig an Bartstoppeln hängen bleibt, schneidet sich auch häufiger. Ist ein Rasierer dann zusätzlich noch alt und die Klingen verstopft durch bereits vorhandene Haare, ist das Ergebnis meist vorhersehbar: Es kommt zu Verletzungen.
Mit Rasierschaum oder -gel funktioniert das Rasieren zusätzlich meist viel besser, weil der Rasierer über die Haut gleitet. Wer auf Nummer sicher gehen und sich künftig wirklich nicht mehr schneiden möchte, sollte aber zu einem Elektrorasierer greifen. Die sind zwar recht groß und schwer und verbrauchen Energie, aber sie sind auch keine Gefahr für die Haut.