Spätestens zu Ostern jedes Jahr werden die neuen ABC-Schützen und -Schützinnen mit ihrem Schulranzen ausgestattet. Aber längst reicht es nicht mehr aus, nur einfach irgendeinen Tornister für das Kind zu kaufen:
Der Schulranzen muss ergonomisch gestaltet sein, trägt zur Verkehrssicherheit der Kinder bei und ist obendrein noch Fashion und Statussymbol. Das ist ganz schön viel für eine schnöde Büchertasche … Die besten und schönsten Schulranzen speziell für Mädchen werden daher hier kurz vorgestellt.
Ranzen müssen robust sein
Schulanfängerinnen sind selten die lieben und ruhigen kleinen Prinzessinnen, die sich Eltern manchmal wünschen. Beim Schulstart geht es hoch her, denn die Mädchen sind noch ziemlich wild. Toben, Turnen, Klettern und Balancieren stehen hoch im Kurs, und mit Schulmaterial geht man in diesem Alter nicht unbedingt pfleglich um. Das ist völlig normal. Daher bekommen Schulanfängerinnen spezielle Ranzen, die viel aushalten, die Bücher schonen, standsicher sind und dazu noch kindgerecht gestaltet sind.
Die DIN 58124 regelt mehr als Standfestigkeit
Es ist für den Schulranzen natürlich wichtig, dass er fest steht und nicht einfach umfällt. Um der Norm zu entsprechen, werden die Schulranzen durchgeschüttelt, gerüttelt, geworfen und mit Wasser übergossen. Sie müssen keinen Tauchgang innen trocken überstehen, aber wenn ein Ranzen bei Regen in der Pfütze steht, dürfen die Bücher darin trotzdem nicht nass werden. Und vor allem dürfen die Farben weder ausbluten, noch auswaschen.
Erstklässlerinnen sind zierlich. Sie haben in der Regel einen schmalen Rücken, der auch noch recht kurz ist. Trotzdem wird schon in den ersten beiden Schuljahren einiges an Büchern, Heften und Malsachen in der Schule gebraucht.
Ein guter Schulranzen für Mädchen verteilt das Gewicht gleichmäßig auf die Schultern, ist mit einem sinnvollen Tragesystem ausgestattet und darf sich ergonomisch nennen. Ergonomisch bedeutet, dass der Ranzen auch in gut gefülltem Zustand dem Rücken der Kinder nicht schadet, sondern sich so angenehm wie möglich tragen lässt. Dazu gehört oft ein Brustgurt, manchmal auch ein Beckengurt.
Die Sache mit der Verkehrssicherheit
Die DIN 58124 empfiehlt, dass Schulranzen nicht nur mit leuchtenden, hellen Farben gestaltet sind, sondern dass große Flächen fluoreszieren (also auch bei Dämmerung noch bunt erscheinen) und außerdem reflektierende Flächen angebracht sind. Das soll der Sicherheit der Kinder im Straßenverkehr dienen.
Denn immer noch werden oft Kinder, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule gehen beziehungsweise fahren, insbesondere morgens in der Dämmerung von den motorisierten Verkehrsteilnehmern und -teilnehmerinnen übersehen, was zu schwere Unfällen führt.
Kinder sind klein, bewegen sich unberechenbar und oft schnell. Um den jüngsten Verkehrsteilnehmern und -teilnehmerinnen ein frühes Teilnehmen am Straßenverkehr und damit das Erlernen sicheren und rücksichtsvollen Verhaltens im Straßenverkehr zu ermöglichen, müssen sie für die anderen Verkehrsteilnehmer/-innen irgendwie sichtbar gemacht werden. Da der große Schulranzen einen großen Teil des Rückens einnimmt und zudem auch seitlich gut sichtbar ist (entsprechende Farbgebung vorausgesetzt), ist dieser Weg über die Farbigkeit des Schulranzens sinnvoll.
Allerdings erfüllen nicht alle Schulranzen die Voraussetzungen der DIN 58124. Vielen Ranzen, auch von namhaften Herstellern, fehlt die Norm. Manchmal fällt auf, dass das eine Design einer Modellreihe die Norm erfüllt, das gleiche Modell in einem anderen Farbton aber nicht.
Das bedeutet nicht, dass der Ranzen schlechter ist. Sondern hier geht es wirklich meist nur um die reflektierenden Flächen, die beim einen Design exakt den geforderten Farbton haben, beim anderen minimal zu dunkel oder zu hell ausfallen oder wenige Quadratmillimeter zu klein sind, um die Norm zu erfüllen.
Nicht jeder Ranzen muss die Norm erfüllen
Für die Hersteller der Schulranzen ist die Norm eine gute Sache: Sie können sich hier profilieren und damit werben. Für Eltern und Großeltern, die die Schulranzen kaufen, ist es dagegen erst einmal wichtig, überhaupt auf das Design zu achten.
Und das sind die wichtigsten Fragen beim Ranzenkauf:
- Ist der Ranzen standfest, hat also eine feste und wasserdichte Standfläche, so dass er nicht umfällt?
- Ist das Tragesystem so gestaltet, dass es dem Kind erstens passt und sich zweitens leicht einstellen lässt?
- Kann das Kind den Ranzen selbständig und ohne Hilfestellung bedienen? Diese Frage bezieht sich auf das Tragesystem (Anpassung), die Schnallen und anderen Verschlusssysteme sowie den Einhalt einer gewissen Ordnung im Ranzen.
- Ist der Ranzen groß genug für alle Hefte, Bücher und anderen Materialien, die benötigt werden?
- Ist das Design hell genug, so dass das Kind mit dem Ranzen gut sichtbar ist? Blinkende LED-Lichter und kleinere Reflektoren können gegebenenfalls noch separat gekauft und angebracht werden!
Eine Frage des Designs: Es muss nicht immer pink sein!
Natürlich muss der neue Schulranzen den Mädchen auch gefallen. Aber es muss wirklich nicht immer rosa sein, und es müssen auch nicht Einhörner und Prinzessinnen sein. Die Schulranzen werden heute immer noch während der gesamten Grundschulzeit getragen, die Eltern dürfen also durchaus Einspruch einlegen, wenn das Design des Ranzens zu kindisch ausfällt.
Es gibt von vielen Herstellern Ranzen für Mädchen, die mit Blumenwiesen, Schmetterlingen, Kleeblättern, Hunden, Katzen oder Pferden halbwegs neutral gehalten sind, in Grün, Rot, Gelb, Weiß und Blau (meist Delfinmotive) etwas freier gestaltet sind und damit durch die gesamte Grundschulzeit und manchmal auch darüber hinaus noch angesagt sind.
Und das sind die besten Schulranzen für Mädchen 2018:
- Scout Alpha: Der Alpha von Scout hat ein verstellbares Gurtsystem, so dass auch zierliche Kinder mit weniger als 110 cm Körpergröße mit der Größe S gut tragen können. Es gibt ihn als Set, und er ist vom Volumen her ausreichend bis zur vierten Klasse. Verschiedene Motive und Farben von Rot und Pink bis hin zu Lila sprechen Mädchen an. Alle Designs sind Din-konform udn mit den entsprechenden Leuchtflächen ausgestattet. Einziges Problem: Bei der DIN 58124 ist Pink unter den beschriebenen fluoreszierenden Farben nicht aufgeführt. Die Ranzen kommen also zum Teil als „nicht DIN-konform“ in den Handel, obwohl im Test die pinken Flächen natürlich auch fluoreszieren.
- Ergobag Cubo: Für Kinder ab 100 cm Körpergröße geeignet, ist der Ergobag Cubo noch ein toller und vor allem schlanker Ranzen für schmale Mädchen. Im Set mit sieben Teilen erhältlich, ist der Ranzen mit einem mitwachsenden Tragegurtsystem ausgestattet. Rundherum sind große reflektierende Flächen angebracht, aber die von der DIN 58124 verlangten fluoreszierenden Flächen fehlen. Daher auch hier kein DIN-konformer Schulranzen, trotz ergonomischem Tragesystem, guter Standfestigkeit, wasserfestem Boden und extrem toller Sichtbarkeit bei Dämmerung und Dunkelheit. Mit 1.100 g ein Leichtgewicht.
- Herlitz Motion Plus: Auch nicht DIN-konform, weil hier wieder die geforderten fluoreszierenden Flächen in den vorgeschriebenen Farben fehlen. Gleichzeitig ist der Ranzen in den verschiedenen Mädchen-Motiven sehr prellfarbig und wirklich gut sichtbar. Mit nur 1.000 g ist er sehr leicht, 18 l Volumen bieten Platz für viele Bücher und Hefte. Das Tragesystem ist stufenlos verstellbar, der Ranzen wurde von einer Physiotherapeutin entwickelt. Der standfeste Boden ist mit Gumminoppen versehen. Im vierteiligen Set erhältlich und mit abnehmbarem Brust- und Hüftgurt versehen.
- DerDieDas Fliegengewicht XS: Das Fliegengewicht hat nur 800 g und ist wirklich extrem leicht. Unter den beliebtesten Ranzen für zierliche Mädchen ist es der einzige, der DIN-konform ist. Dafür sorgt bei allen mädchengerechten Motiven die große prellorangene fluoreszierende Fläche. Die bietet einen angenehmen Kontrast zu den Grundtönen Zartrosa und Zartlila. Der Ranzen kommt im fünfteiligen Set. Er hat einen sicheren Stand, kann mit einem Brustgurt nachgerüstet werden und hat eine atmungsaktive und ergonomisch geformte Rückenpartie. Geeignet für Kinder mit einer Größe ab 105 cm und wasserabweisend.