TÜV-zertifizierte Vergleichs- und Testverfahren nach ISO 9001
Generic filters

Anzeige

News-Übersicht

Älteste fossile Kaulquappe enthüllt Frühgeschichte der Froschentwicklung

Wissenschaftler in Argentinien haben die weltweit älteste Kaulquappe entdeckt, die erstaunliche 161 Millionen Jahre zurückreicht. Das Fossil gibt Einblicke in die Entwicklung früher Frösche und zeigt, dass ihre Metamorphose vom Wasser- zum Landtier seit Langem ein Bestandteil ihrer Evolution ist. Bemerkenswert ist, dass die urzeitliche Kaulquappe viele Gemeinsamkeiten mit heutigen Froschlarven aufweist.

Ein einzigartiger Fossilienfund aus dem Jura

Ein Team unter Leitung von Mariana Chuliver von der Universidad Maimónides in Buenos Aires fand in Patagonien das älteste bekannte Kaulquappenfossil in der La-Matilde-Formation. Das etwa 161 Millionen Jahre alte Fossil aus der Zeit der Dinosaurier ist außergewöhnlich gut erhalten und zeigt sogar versteinerte Weichteile wie Augenstrukturen und Nervenbahnen. Diese exzellente Erhaltung ermöglicht den Wissenschaftlern einen seltenen Einblick in die Entwicklung urzeitlicher Amphibien. Die nahezu vollständige Erhaltung des Fossils lässt erkennen, dass die Kaulquappe kurz vor ihrem Übergang zum erwachsenen Frosch stand.

Einblicke in die Metamorphose der Frösche

Die Metamorphose der Frösche bleibt ein Rätsel der Evolution, da Aufzeichnungen über urzeitliche Kaulquappen selten sind, während fossile Froschexemplare häufiger gefunden wurden. Während die ältesten Froschfossilien bereits über 215 Millionen Jahre alt sind, datierten die bisher ältesten Kaulquappenfunde nur auf das späte Kreidezeitalter vor etwa 145 Millionen Jahren. Mit diesem neuen Fund aus dem Jura liegt nun der früheste Beleg dafür vor, dass Kaulquappen schon damals einen ähnlichen Entwicklungszyklus wie heutige Frösche durchliefen. Laut Chulivers Team besaß die Kaulquappe bereits voll entwickelte Gliedmaßen und ein stark verknöchertes Skelett, was auf ihre baldige Transformation zum Landbewohner hindeutet.

Ein „Riesenbaby“ unter den Kaulquappen

Diese urzeitliche Kaulquappe gehörte zur ausgestorbenen Art Notobatrachus degiustoi und war mit einer Länge von 16 Zentimetern ungewöhnlich groß. Dieses Wachstum deutet darauf hin, dass sowohl die Kaulquappen als auch die ausgewachsenen Frösche dieser Art beträchtliche Größen erreichen konnten. Forscher vermuten, dass sich dieser Gigantismus in der Evolution von Notobatrachus unabhängig entwickelt hat, da solche Größen in der Geschichte der Froschlurche selten sind. Die umliegenden Sedimente weisen darauf hin, dass die Art in einem Überschwemmungsgebiet lebte, in dem sie eine vielfältige prähistorische Flora und Fauna umgab.

Ein stabiler Lebenszyklus über Jahrmillionen hinweg

Trotz ihres Alters zeigt das Fossil auffallende Ähnlichkeiten mit heutigen Kaulquappen, insbesondere im anatomischen Aufbau und in der Nahrungsaufnahme. Die Schädelstruktur deutet auf ein frühes Filtersystem hin, mit dem diese Kaulquappe Nahrungspartikel aus Wasserströmungen aufnehmen konnte, fast identisch mit modernen Froschlarven. Dieser Fund legt nahe, dass ein zweiphasiger Lebenszyklus mit aquatischen filternden Kaulquappen bereits im Jura in der Evolution der Frösche fest verankert war. Die Entdeckung bestätigt, dass dieses Entwicklungsmodell seit mindestens 161 Millionen Jahren Bestand hat und eine erfolgreiche Anpassung darstellt.

Dieser Fund erweitert das Wissen über die Froschentwicklung und stützt die Theorie, dass frühe Frösche bereits ähnliche Lebenszyklen wie ihre heutigen Nachfahren hatten.

Welche Bedeutung messen Sie dieser fossilen Entdeckung für das Verständnis heutiger Amphibien bei? Diskutieren Sie mit!

Basierend auf Inhalten von scinexx.de und eigener Recherche.

Zu unserer Redaktion