TÜV-zertifizierte Vergleichs- und Testverfahren nach ISO 9001
Generic filters

Anzeige

News-Übersicht

Ältester flüssiger Wein der Welt in römischer Urne gefunden

Ein spektakulärer Fund in Andalusien sorgt für Aufsehen in der Archäologie. In einem römischen Mausoleum bei Sevilla haben Forscher den ältesten flüssigen Wein der Welt entdeckt. Der Wein, der über 2.000 Jahre alt ist, wurde in einer Urne gefunden, die als Grabbeigabe diente. Diese Entdeckung wirft neues Licht auf die Bestattungsrituale der Römer.

Ein außergewöhnlicher Fund

Die Archäologen um Daniel Cosano von der Universität Córdoba waren überrascht, als sie bei Ausgrabungen auf eine Urne stießen, die bis zum Rand mit einer rötlichen Flüssigkeit gefüllt war. Intensive chemische Analysen bestätigten, dass es sich um Wein handelt. Dies ist bemerkenswert, da bisher in römischen Gräbern nur getrocknete Weinreste gefunden wurden. Die Flüssigkeit hat aufgrund besonderer Erhaltungsbedingungen die Jahrtausende überdauert.

Bedeutung für die Bestattungsrituale

Wein spielte im alten Rom eine zentrale Rolle, sowohl im täglichen Leben als auch bei Bestattungsritualen. Man geht davon aus, dass der Wein den Verstorbenen zusammen mit anderen Grabbeigaben den Übergang ins Jenseits erleichtern sollte. Der gefundene Wein in der Urne, der die Asche eines Mannes und einen goldenen Ring umgab, bestätigt diese Theorie. Die Analyse ergab, dass es sich um Weißwein handelte, der wahrscheinlich in der Weinbauprovinz Montilla-Moriles hergestellt wurde.

Historischer Kontext des Fundorts

Das Mausoleum, in dem die Urne gefunden wurde, liegt in der Stadt Carmona, etwa 30 Kilometer von Sevilla entfernt. Carmona war im ersten und zweiten Jahrhundert nach Christus eine bedeutende römische Siedlung mit reichen Ressourcen an Weizen und Olivenöl. Die Stadt verfügt über eine gut erhaltene Nekropole, die größte auf der Iberischen Halbinsel, die zahlreiche Einblicke in das Leben und die Bestattungsrituale der Römer bietet.

Weitere Funde und ihre Bedeutung

Neben der Urne mit dem Wein fanden die Archäologen in dem Mausoleum noch fünf weitere Asche-Urnen, die wahrscheinlich die Mitglieder einer wohlhabenden römischen Familie beherbergen. Eine der Urnen enthielt bernsteinfarbene Schmuckstücke, eine Flasche Parfüm und Stoffreste, die vermutlich aus Seide bestehen. Diese Funde belegen die Bedeutung von Luxusartikeln und persönlichen Gegenständen in den Bestattungsritualen der Römer.

Die Entdeckung des ältesten flüssigen Weins der Welt bietet faszinierende Einblicke in die römischen Bestattungsrituale und die Bedeutung von Wein in der Antike. Der Fund ist nicht nur archäologisch bedeutsam, sondern auch ein Zeugnis der langen Tradition des Weinbaus und der kulturellen Praktiken im römischen Reich.

Basierend auf Inhalten von www.scinexx.de

Zu unserer Redaktion