Vor der Küste Floridas wurden seltene Flaschen aus dem 18. Jahrhundert entdeckt. Diese Fundstücke, sogenannte „Onion Bottles“, überstanden drei Jahrhunderte auf dem Meeresgrund und erzählen von ihrer bewegten Geschichte. Erstaunlich ist, dass die Flaschen nicht nur den Untergang des Schiffes, sondern auch die Einflüsse des Ozeans überdauerten.
Historische Bedeutung der Funde
Im Jahr 2021 und 2022 fanden Taucher vor der Atlantikküste Floridas Artefakte aus einem spanischen Schiffswrack, das Anfang des 18. Jahrhunderts sank. Zwei besonders gut erhaltene Glasflaschen, die vermutlich in England von Glasbläsern gefertigt wurden, gehören zu den bedeutendsten Funden. Diese sogenannten „Onion Bottles“ wurden wahrscheinlich genutzt, um alkoholische Getränke für die Besatzung und Passagiere zu transportieren. Für Archäologen sind solche Funde wertvoll, da üblicherweise nur Bruchstücke solcher Flaschen geborgen werden.
Die Herausforderungen der Konservierung
Die Erhaltung der Flaschen war keine einfache Aufgabe. Über 300 Jahre lang lagen sie im Salzwasser und waren mit Sand, Muscheln und Meeresorganismen bedeckt. Zudem hatte der Prozess der Delaminierung begonnen, bei dem sich Glasflocken von der Oberfläche lösen und ein irisierendes Schimmern erzeugen. Um die Flaschen zu stabilisieren, reinigten Konservatoren sie mit äußerster Vorsicht und trugen Schichten des Acrylharzes Paraloid B-72 auf, das ein weiteres Abblättern verhindert und einen glänzenden Schutzfilm bildet.
Ein Relikt aus einer tragischen Geschichte
Die Flaschen stammen aus einem Schiff, das Teil der sogenannten „Plate Fleet“ war – einer Flotte, die 1715 von Kuba nach Spanien segelte und bei einem Hurrikan vor der Ostküste Floridas zerschellte. Von den 11 Schiffen der Flotte, die hauptsächlich Silbermünzen, genannt „plata“, transportierten, gingen alle verloren. Das Wrack, aus dem die Flaschen geborgen wurden, liegt in der Nähe des Indian River County, etwa 240 Kilometer nördlich von Miami. Der genaue Name des Schiffes wurde bisher nicht veröffentlicht.
Museumsexponate und historische Leihgaben
Die wiederhergestellten Flaschen sind Teil des umfangreichen Bestands des Bundesstaates Florida, der jährlich bis zu 20 Prozent der gefundenen Artefakte beansprucht. Diese Funde werden in Museen wie dem History Miami und dem Pensacola Museum of History ausgestellt. Die zwei kürzlich restaurierten „Onion Bottles“ sind nun Teil eines Leihprogramms, das Forschern und Institutionen fast 100.000 Objekte zur Verfügung stellt, um das historische Wissen zu erweitern.
Diese einzigartigen Funde zeugen von der Kunstfertigkeit vergangener Zeiten und der Kraft der Natur, die über Jahrhunderte hinweg Spuren hinterlässt. Die Konservierung solcher Objekte hilft nicht nur die Geschichte lebendig zu halten, sondern zeigt auch, wie empfindlich diese Relikte sind.
Ihre Meinung ist gefragt: Welche Bedeutung messen Sie solchen historischen Funden bei, und welche Geschichten könnten diese Objekte erzählen?
Basierend auf Inhalten von www.smithsonianmag.com und eigener Recherche.