In Pompeji haben Archäologen ein kleines, aber prächtig dekoriertes Haus freigelegt, das durch seine kunstvollen Fresken besticht. Die „Casa di Fedra“, benannt nach der mythologischen Figur der Phaedra, zeigt auf ihren Wänden Szenen aus antiken Sagen und bietet faszinierende Einblicke in die Architektur des ersten Jahrhunderts nach Christus. Das Haus weicht vom traditionellen römischen Baustil ab und verzichtet auf ein Atrium. Mit seinen detaillierten Wandmalereien liefert es Hinweise auf eine neue Ära architektonischer Gestaltung.
Einzigartige Gestaltung ohne römisches Atrium
Im Gegensatz zu vielen klassischen römischen Häusern besitzt die Casa di Fedra kein zentrales Atrium, das damals oft als architektonischer Mittelpunkt diente. Stattdessen zeigt das Haus eine komprimierte Bauweise, die sich auf kunstvolle Details konzentriert. Diese Entdeckung gibt wertvolle Einblicke in den Wandel der Bauweise in Pompeji zur Zeit des Römischen Reiches. Trotz seiner geringen Größe beeindruckt das Haus durch seine meisterhaft erhaltenen Dekorationen, die den Stil prunkvollerer Villen der Region widerspiegeln.
Mythologische Fresken von außergewöhnlicher Qualität
Besonders hervorzuheben sind die detailreichen Fresken, die Szenen aus der griechischen Mythologie zeigen, darunter Phaedra und Hippolytos, der ihre Liebe verschmähte. Neben dieser Szene illustrieren die Wände eine Begegnung zwischen einem Satyr und einer Nymphe sowie die mutmaßlichen Götter Venus und Adonis. Die brillanten Farben und die sorgfältig ausgeführten Details zeugen von der hohen Qualität der römischen Malerei jener Zeit. Diese Fresken machen die Casa di Fedra zu einem der besonderen Funde in Pompeji, das durch den Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. unter Asche konserviert wurde.
Eine Stadt im Schatten des Vesuvs
Pompeji und das umliegende Gebiet wurden 79 n. Chr. durch den Ausbruch des Vesuvs in Asche gehüllt, wodurch Gebäude und Menschen fast unverändert erhalten blieben. Tausende Bewohner verloren bei dem plötzlichen Vulkanausbruch ihr Leben, ohne zu wissen, dass sie in der Nähe eines der größten Vulkane Europas lebten. Die dicke Ascheschicht konservierte jedoch viele der städtischen Strukturen und Kunstwerke und bietet heute Forschenden einen seltenen Einblick in das römische Alltagsleben. Pompeji ist dadurch ein einzigartiges Zeugnis für die Lebensweise und Kultur der Römer.
Natur- und Musterszenen ergänzen mythologische Bilder
Neben den mythologischen Darstellungen finden sich im Haus auch feine, naturinspirierte Muster, die das Gesamtbild harmonisch ergänzen. Diese kleineren Motive spiegeln das künstlerische Geschick der römischen Handwerker wider, die jede Wandfläche mit Details ausgestalteten. Einige Fresken sind außerordentlich gut erhalten und veranschaulichen die Liebe der Römer zu Schönheit und Kunstfertigkeit. Die Casa di Fedra ist ein herausragendes Beispiel für die Handwerkskunst und den kulturellen Reichtum der Antike.
Die außergewöhnlichen Fresken und die unkonventionelle Architektur des Hauses machen es zu einer wichtigen Entdeckung für die Archäologie. Pompeji bietet damit erneut faszinierende Einblicke in die römische Geschichte und Kultur, die noch heute Menschen in ihren Bann zieht.
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Basierend auf Inhalten von www.reuters.com und eigener Recherche.