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Autofahren im Alter: Wie sicher sind Seniorinnen und Senioren am Steuer?

Schwindel, schlechteres Sehen, ein steifer Nacken: Viele ältere Menschen merken, dass das Autofahren mit den Jahren schwieriger wird. Dennoch bedeutet der Führerschein für viele Freiheit und Unabhängigkeit, vorwiegend auf dem Land. Ein Verkehrspsychologe und eine Pharmazeutin erklären, wie Sie Ihre Fahrsicherheit lange erhalten können.

Autofahren im Alter: Freiheit oder Risiko?

Für viele Menschen bedeutet das Autofahren mehr als nur Mobilität – es ist ein Stück Lebensqualität. Besonders ältere Menschen, die schwer auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen können, schätzen die Möglichkeit, selbstständig Besorgungen und Arztbesuche zu erledigen. Gleichzeitig zeigt sich, dass mit zunehmendem Alter die Fahrsicherheit abnimmt. Der Verkehrspsychologe Thomas Wagner erklärt, dass dieser Verlust oft emotional belastend ist: „Die Belastung durch den Verlust des Führerscheins ist vergleichbar mit dem Verlust eines Arbeitsplatzes.“ Trotzdem gelten ältere Fahrerinnen und Fahrer nicht automatisch als Gefahr – viele gleichen ihre Defizite durch Vorsicht und Erfahrung aus.

Warum lässt die Fahrsicherheit im Alter nach?

Mit dem Alter treten natürliche Einschränkungen auf, die das Autofahren beeinflussen können. Die Reaktionsfähigkeit nimmt ab, weil Nervenimpulse langsamer verarbeitet werden. Wagner betont: „Ab dem 75. Lebensjahr steigt die Zahl selbst verschuldeter Unfälle signifikant.“ Hinzu kommen gesundheitliche Herausforderungen wie Seh- und Hörprobleme oder die Nebenwirkungen von Medikamenten. Pharmazeutin Theresa Bödefeld erklärt, dass viele ältere Menschen mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen, was das Risiko von Wechselwirkungen erhöht. Selbst frei verkäufliche Arzneimittel wie Hustenstiller können die Fahrsicherheit beeinträchtigen, da sie Müdigkeit oder Konzentrationsprobleme auslösen.

Selbstreflexion und alternative Unterstützung

Es ist wichtig, das eigene Fahrverhalten regelmäßig kritisch zu hinterfragen. Situationen, in denen es fast zu einem Unfall gekommen wäre, können ein Warnsignal sein. Auch Veränderungen wie langsameres Heranfahren an Kreuzungen oder Probleme beim Erkennen von Verkehrsschildern sollten ernst genommen werden. Wagner empfiehlt, den Rat von Fachleuten einzuholen. Organisationen wie der ADAC oder der TÜV bieten freiwillige Fitness-Checks an, die helfen, die eigene Mobilität besser einzuschätzen. Diese Tests sind anonym und unverbindlich, geben aber wertvolle Hinweise für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr.

Praktische Lösungen für mehr Sicherheit

Wer Unsicherheiten am Steuer verspürt, muss nicht sofort den Führerschein abgeben. Manchmal reicht es, Medikamente nach Rücksprache mit dem Arzt anzupassen, um Nebenwirkungen zu vermeiden. Alternativ können auch gezielte Fahrtrainings helfen, um das Selbstvertrauen zu stärken. In vielen Fällen ist es sinnvoll, das Fahren auf bekannte Strecken oder Tageszeiten mit guter Sicht zu beschränken. Solche Maßnahmen ermöglichen es, möglichst lange mobil und sicher unterwegs zu bleiben.

Das Autofahren im Alter stellt viele Menschen vor Herausforderungen, bleibt aber oft ein unverzichtbarer Teil ihrer Unabhängigkeit. Mit regelmäßiger Selbstreflexion, ärztlicher Beratung und freiwilligen Checks können ältere Fahrerinnen und Fahrer ihre Sicherheit im Straßenverkehr deutlich verbessern. Es liegt an jedem Einzelnen, Verantwortung für sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer zu übernehmen.

Was denken Sie? Sollten regelmäßige Fahrtests für ältere Autofahrer verpflichtend sein, oder reicht die Selbstverantwortung aus? Diskutieren Sie mit und teilen Sie Ihre Meinung!

Basierend auf Inhalten von www.rnd.de und eigener Recherche.

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