TÜV-zertifizierte Vergleichs- und Testverfahren nach ISO 9001
Generic filters

Anzeige

News-Übersicht

Balkonkraftwerke: Eine Chance für Mieter und E-Autofahrer?

Mit der neuen Gesetzesänderung zur Vereinfachung der Installation von Balkonkraftwerken schafft die Bundesregierung bessere Bedingungen für umweltfreundliche Energieerzeugung in städtischen Gebieten. Das ermöglicht auch Mietern den Zugang zu Solarstrom und könnte perspektivisch sogar das Laden von Elektroautos erleichtern.

Balkonkraftwerke Eine Chance für Mieter und E-Autofahrer

Vereinfachte Installation von Balkonkraftwerken

Das kürzlich verabschiedete Solarpaket der Bundesregierung zielt darauf ab, den Ausbau von Photovoltaikanlagen zu beschleunigen und zu vereinfachen. Für Balkonkraftwerke bedeutet dies konkret: Die Anmeldung beim Netzbetreiber entfällt, und die Registrierung im Marktstammdatenregister wird vereinfacht. Zudem dürfen übergangsweise weiterhin die alten Stromzähler genutzt werden, was den Installationsaufwand reduziert. Besonders vorteilhaft ist die Möglichkeit, diese Solaranlagen künftig mit herkömmlichen Schukosteckern anzuschließen.

Recht auf Steckersolargeräte für Mieter

Eine bedeutende Neuerung ist das Recht auf Balkonkraftwerke für Mieter, das Anfang Juli vom Bundestag beschlossen wurde. Mieter müssen nicht mehr die Erlaubnis des Vermieters oder der Wohnungseigentümergemeinschaft einholen, um ein Steckersolargerät anzubringen. Diese gesetzliche Änderung erleichtert es Mietern erheblich, selbst zur Energiewende beizutragen und ihren eigenen Solarstrom zu produzieren.

Solarstrom fürs Elektroauto: Eine Herausforderung

Die Idee, ein Elektroauto mit Solarstrom aus einem Balkonkraftwerk zu laden, ist reizvoll, jedoch praktisch herausfordernd. Ein typisches Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 800 Watt kann ein Elektroauto nur langsam laden. Für moderne E-Autos mit Akkukapazitäten von bis zu 100 kWh würde das Laden mehrere Tage dauern. Selbst kleinere Modelle wie der Dacia Spring benötigen rund 35 Stunden ununterbrochenen Sonnenschein, um voll aufzuladen.

Zukunftsperspektiven und Nutzungsmöglichkeiten

Trotz dieser Herausforderungen bieten die vereinfachten Genehmigungen und die Möglichkeit, Anlagen bis zu 2 Kilowatt zu installieren, Potenzial für die Zukunft. Solche Solarkraftwerke können zumindest teilweise den Stromverbrauch eines Elektroautos decken, insbesondere wenn sie auf Flachdächern oder Garagen montiert werden. In Kombination mit einem zusätzlichen Speicher können sie auch für andere Anwendungen wie den Betrieb von Elektrowerkzeugen genutzt werden. Für das vollständige Laden eines Elektroautos bleibt der Nutzen jedoch begrenzt.

Die neuen gesetzlichen Regelungen erleichtern die Nutzung von Balkonkraftwerken erheblich und bieten vornehmlich Mietern eine einfache Möglichkeit, eigenen Solarstrom zu erzeugen. Auch wenn die Ladung von Elektroautos durch Balkonkraftwerke derzeit bisher nicht effizient ist, kann der erzeugte Strom zur Reduktion des allgemeinen Stromverbrauchs beitragen und somit einen Schritt in Richtung nachhaltigerer Energieversorgung darstellen.

Zu unserer Redaktion