Motocross-Brillen müssen einiges aushalten: Staub, Sprünge, wechselnde Lichtverhältnisse und Regen gehören zum Alltag. In diesem Bericht nehme ich drei Modelle des deutschen Herstellers Broken Head genauer unter die Lupe – die MadRex, Struggler und Regulator. Alle drei setzen auf ein magnetisches Glaswechselsystem, Doppelglas-Antifog-Technologie und flexible Rahmen, die Sicherheit mit Komfort verbinden sollen. Wie unterscheiden sie sich in der Praxis und welche eignet sich für wen? Ich habe sie eine Woche lang im Gelände getestet.
Technische Grundlagen und Ausstattungsmerkmale
Alle getesteten Brillen basieren auf demselben Konstruktionsprinzip: ein stabiler, aber flexibler Rahmen, kombiniert mit einer magnetisch befestigten Scheibe, die sich innerhalb weniger Sekunden austauschen lässt. Die Doppelscheibe mit Antifog-Beschichtung verhindert das Beschlagen, während der UV-400-Schutz Augen zuverlässig vor Sonneneinstrahlung schützt. Unterschiede bestehen in Design, Sichtfeld, OTG-Kompatibilität und Lieferumfang.
Broken Head MadRex Magnetic – Rot verspiegelt
- Preis: etwa 109 €
- Zielgruppe: Cross-, Enduro- und Supermoto-Fahrende, die Wert auf schnellen Glaswechsel legen
Die MadRex ist auf Vielseitigkeit ausgelegt. Ihr magnetisches Glas mit starken Haltepunkten lässt sich ohne Werkzeug wechseln, selbst mit Handschuhen. Der flexible Rahmen schützt zuverlässig vor Bruch, während das große Sichtfeld auch Randbewegungen gut erfasst. Drei Lagen Schaumstoff und ein schnelltrocknendes Fleece sorgen für angenehmen Sitz. Der abnehmbare Nasenschutz schützt bei Staub oder starkem Wind. Zum Lieferumfang gehören ein Hardcase und ein Brillenbeutel – praktisch für unterwegs.
- Doppelscheibe verhindert Beschlagen bei hoher Luftfeuchtigkeit
- UV-400 Filter schützt zu 100 % vor UVA- und UVB-Strahlung
- Silikonbeschichtetes, verstellbares Band sorgt für sicheren Halt
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Broken Head Struggler – Silber verspiegelt
- Preis: ca. 119 €
- Zielgruppe: Sportlich ambitionierte Fahrer*innen, die maximale Sicht bevorzugen
Die Struggler setzt auf eine rahmenlose Optik mit außergewöhnlich großem Sichtfeld. Das magnetische Glas bleibt trotz filigraner Bauweise fest an Ort und Stelle. Das Modell ist mit Doppelscheibe und Antifog-Beschichtung ausgestattet, während die silberne Verspiegelung Reflexionen reduziert. Die Kombination aus Polyurethan-Rahmen, dreilagigem Schaumstoff und verstellbarem Silikonband sorgt für angenehmen Sitz – auch bei langen Fahrten. Ein Brillenbeutel gehört zum Lieferumfang, das Hardcase kann optional erworben werden.
- Sehr freies Sichtfeld durch rahmenlose Bauweise
- Hoher Schutz vor Sonneneinstrahlung dank silberner Spiegellinse
- Antifog-Technologie verhindert weitgehend Beschlagen bei Temperaturunterschieden
Zur Struggler mit maximalem Sichtfeld
Broken Head Regulator – Blau verspiegelt
- Preis: ca. 99 €
- Zielgruppe: Brillenträger*innen und preisbewusste Fahrer*innen mit Fokus auf Alltagstauglichkeit
Die Regulator bietet als einzige im Test OTG-Kompatibilität („Over the Glasses“) für Korrekturbrillen bis etwa 13 × 6 cm. Die magnetische Scheibe lässt sich ebenso schnell tauschen wie bei den anderen Modellen. Zwei Glasgrößen – groß und klein – ermöglichen individuelle Anpassung. Der mitgelieferte Extender sorgt für optimalen Sitz am Helm. Mit Hardcase und Beutel ist die Regulator komplett ausgestattet. Die blaue Spiegellinse reduziert Blendung, kann in dunkleren Passagen aber etwas zu stark abdunkeln.
- OTG-Funktion für Brillenträger*innen
- Hardcase schützt zuverlässig beim Transport
- Stabile, flexible Passform dank Rahmen-Extender
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Testmethodik und Ablauf des Praxistests
Um die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Brillen zu bewerten, wurden sie über sieben Tage hinweg in unterschiedlichen Szenarien getestet: von staubigem Gelände bis hin zu Regenfahrten. Der Test umfasste Unboxing, Sitzprobe, Handling des Glaswechsels, Langzeiteinsatz und Belastung im Regen. So ließ sich nachvollziehen, wie sich die Modelle unter realen Bedingungen verhalten.
Tag 1: Erster Eindruck und Verpackung
Schon beim Auspacken zeigten sich Qualitätsunterschiede. Die MadRex und Regulator kommen in stabilen Hardcases – das vermittelt Schutz und Wertigkeit. Die Struggler wird im Stoffbeutel geliefert, was ausreichend, aber weniger hochwertig wirkt. In der Hand fühlen sich alle drei Modelle robust an: Die MadRex wirkt kompakt und stabil, die Struggler beeindruckt durch ihr offenes Sichtkonzept, während die Regulator durch die OTG-Funktion besonders praktisch erscheint.
Tag 2: Passform und Tragekomfort
Bei der ersten Anprobe saßen alle Brillen fest, ohne zu verrutschen. Die MadRex bot den stabilsten Halt, die Struggler punktete durch freie Sicht, während die Regulator sich als besonders bequem für Brillenträger*innen erwies. Der dreilagige Schaumstoff passt sich gut an unterschiedliche Gesichtsformen an. Bei sehr schmalen Köpfen kann die Struggler etwas lockerer sitzen, was sich durch das Silikonband jedoch anpassen lässt.
Tag 3: Test im Gelände
Im Offroad-Bereich mussten sich die Modelle bei schnellen Bewegungen und wechselnder Umgebung beweisen. Die MadRex blieb stabil selbst bei Sprüngen, die Struggler überzeugte durch hervorragende Randwahrnehmung, und die Regulator hielt den Komfort auch bei langen Fahrten mit Brille darunter. Die Antifog-Systeme funktionierten bei allen zuverlässig. Nur bei der Struggler bildete sich nach längeren Pausen ein leichter Beschlag – vermutlich wegen des offenen Rahmens.
Tag 4: Glaswechsel in der Praxis
Das magnetische System ist eines der zentralen Merkmale dieser Brillen. Alle drei erlauben den Wechsel der Scheibe in Sekunden, ohne Werkzeug. Die Magnete der MadRex hielten besonders fest, während die Struggler das leichteste Einrasten zeigte. Bei der Regulator gefiel die Möglichkeit, zwischen zwei Scheibengrößen zu wählen. Einziger Hinweis: Die Magnetkontakte sollten regelmäßig gereinigt werden, um Schmutzablagerungen zu vermeiden.
Tag 5: Regen- und Feuchtigkeitstest
Bei starkem Regen blieb die Sicht bei der MadRex klar. Ihre rote Spiegellinse reduzierte Blendungen, war in dunklen Waldpassagen aber leicht zu dunkel. Die Struggler zeigte minimale Beschlagsbildung, bot aber weiterhin ein sehr großes Sichtfeld. Die Regulator verhielt sich ebenfalls stabil – kein Wasser drang ein. Ihre blaue Tönung wirkte angenehm, dämpfte jedoch etwas zu stark in schattigen Abschnitten.
Tag 6: Langzeiteinsatz
Über zwei Stunden Fahrtzeit hinweg zeigten sich die Unterschiede im Komfort. Die MadRex blieb durchgehend bequem, die Struggler wirkte etwas schwerer auf dem Gesicht, und die Regulator überzeugte besonders mit Brille darunter. Die Silikonbänder hielten bei allen sicher, auch bei Sprüngen. Kein Modell rutschte oder verursachte Druckstellen – ein gutes Zeichen für die Materialqualität.
Tag 7: Fazit des Praxistests
Nach einer Woche intensiver Nutzung zeigt sich: Alle drei Modelle erfüllen die Erwartungen. Die MadRex ist der vielseitige Allrounder, die Struggler ein Spezialist für freie Sicht und die Regulator die komfortabelste Wahl für Brillenträger*innen. Kleine Unterschiede liegen vor allem im Detail – etwa in der Tönung oder im Lieferumfang. Ein eindeutiger Sieger lässt sich nicht bestimmen, denn jedes Modell richtet sich an unterschiedliche Bedürfnisse.
Alltagstauglichkeit und Pflege
Im täglichen Gebrauch spielt nicht nur die Leistung, sondern auch die Pflegefreundlichkeit eine Rolle. Die Magnetverbindungen erleichtern das Reinigen erheblich, da die Scheibe schnell entfernt werden kann. Es empfiehlt sich, die Kontakte regelmäßig mit einem Mikrofasertuch zu säubern, um die Haftkraft zu erhalten. Die Schaumstoffpolster trocknen rasch und behalten ihre Form auch nach mehreren Einsätzen. Wer die Brillen im Hardcase lagert, schützt die Gläser optimal vor Kratzern.
Komfort bei langen Fahrten
Die MadRex und Regulator eignen sich besonders für lange Sessions. Die Struggler bietet zwar die größte Sichtfreiheit, kann aber nach etwa anderthalb Stunden etwas schwerer wirken. Insgesamt zeigen alle drei Modelle, dass Broken Head Wert auf ergonomischen Aufbau legt: kein Verrutschen, kein Druck, kein übermäßiges Schwitzen unter der Brille.
Materialqualität und Haltbarkeit
Der Einsatz von flexiblem Polyurethan sorgt dafür, dass die Rahmen auch bei Stürzen formstabil bleiben. Selbst nach mehreren intensiven Fahrten war keine Abnutzung erkennbar. Die Spiegelschichten hielten Kratzern stand, sofern sie regelmäßig gereinigt und im Etui aufbewahrt wurden. Besonders die MadRex mit Hardcase zeigte sich langlebig und alltagssicher.
Persönlicher Eindruck
Nach sieben Tagen im Test fällt mein Eindruck differenziert aus. Die MadRex war meine bevorzugte Wahl für gemischte Bedingungen – sie vereint Stabilität und Komfort mit einfacher Handhabung. Die Struggler überzeugte bei Tageslicht durch ihre Sichtfreiheit und das unmittelbare Fahrgefühl, während die Regulator für Brillenträger*innen ein echter Fortschritt ist. Dass sie trotz niedrigstem Preis mit Hardcase geliefert wird, macht sie besonders interessant.
„Die MadRex ist robust, unkompliziert und jederzeit einsatzbereit.“
„Mit der Struggler hat man das Gefühl, nichts zwischen sich und der Strecke zu haben.“
„Die Regulator ist die erste MX-Brille, die ich problemlos mit meiner Korrekturbrille tragen kann.“
Stimmen aus der Community
Auch Nutzer*innenbewertungen bestätigen den positiven Eindruck. Viele heben die einfache Handhabung des Magnetmechanismus hervor, der gerade bei Wetterwechseln einen echten Vorteil bietet. Häufig gelobt werden Tragekomfort und Passform, vor allem bei der Regulator. Gelegentlich wird erwähnt, dass die Verspiegelungen bei Dämmerung zu dunkel wirken – was sich durch ein zweites Glas leicht beheben lässt.
Hintergrund: Die Marke Broken Head
Broken Head ist ein deutsches Label aus Weiden, das sich seit Jahren auf Motorrad- und Motocross-Zubehör spezialisiert hat. Die Marke steht für unkonventionelles Design, robuste Technik und direkte Kommunikation mit der Community. Im Mittelpunkt steht die Idee, Produkte zu entwickeln, die praktisch und langlebig sind – und zugleich einen individuellen Stil ausdrücken.
- Werte & Philosophie: Authentizität, Funktionalität und Nähe zu den Nutzer*innen. Broken Head möchte Produkte schaffen, die Alltag und Wettkampf gleichermaßen begleiten.
- Sortiment: Neben MX-Brillen umfasst das Portfolio Helme, Bekleidung und Zubehör. Besonders bekannt ist die Marke für ihre magnetischen Systeme und Doppelglaslösungen.
- Kundensupport: Versand erfolgt meist innerhalb von 24 Stunden, Rückgabe innerhalb von 14 Tagen möglich. Kundenservice reagiert schnell und direkt über Telefon oder soziale Medien.
Fazit: Drei Brillen – drei Charaktere
Broken Head bietet mit MadRex, Struggler und Regulator drei Modelle, die unterschiedliche Ansprüche erfüllen:
- MadRex: Der Allrounder für Training und Freizeit. Stabil, komfortabel, mit Hardcase und magnetischem Glaswechsel – ideal für wechselnde Bedingungen.
- Struggler: Für sportliche Fahrer*innen, die maximale Sicht bevorzugen. Perfekt bei Sonne, etwas eingeschränkt bei Dämmerung.
- Regulator: Praktisch und komfortabel – besonders für Brillenträger*innen. Preislich attraktiv und mit sinnvoller Ausstattung.
Preislich liegen alle drei Modelle zwischen rund 99 und 119 Euro. Damit deckt Broken Head unterschiedliche Bedürfnisse ab, ohne auf wesentliche Funktionen zu verzichten. Der Test zeigt: Jedes Modell hat seine klare Zielgruppe. Die MadRex überzeugt als zuverlässiger Begleiter, die Struggler als Sichtfeld-Spezialist, und die Regulator als komfortable Alltagslösung.
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