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CO₂-Bilanzen von Elektroautos und Verbrennern im Vergleich

Elektroautos werden zunehmend als Lösung zur Reduzierung von CO₂-Emissionen im Verkehr diskutiert. Doch wie gut ist ihre Umweltbilanz im Vergleich zu herkömmlichen Verbrennern? Verschiedene Studien zeigen, dass E-Autos langfristig in der CO₂-Bilanz deutlich besser abschneiden. Dabei spielen vorwiegend die Herstellung, der Betrieb und die Recyclingprozesse eine wesentliche Rolle.

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Hohe CO₂-Belastung in der Produktion

Elektroautos verursachen in der Herstellung, insbesondere durch die energieintensive Produktion der Batterien, eine erhebliche CO₂-Belastung. Der Abbau und die Verarbeitung von Rohstoffen wie Kobalt und Nickel wirken sich negativ auf die Umwelt aus. Diese anfängliche CO₂-Last ist bei E-Autos höher als bei herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Dennoch amortisiert sich dieser „CO₂-Rucksack“ über die Lebensdauer eines E-Autos, wenn der Betrieb überwiegend mit erneuerbarer Energie erfolgt.

Betrieb und CO₂-Effizienz im Lebenszyklus

Der Betrieb eines E-Autos, vornehmlich bei Nutzung von grünem Strom, verursacht weitaus weniger Kohlendioxid als der von Verbrennern. Während ein Diesel oder Benziner durch den kontinuierlichen Ausstoß von Treibhausgasen belastet ist, profitiert das E-Auto von einer sauberen Energiequelle. Laut einer Studie der TU Eindhoven produziert ein Tesla Model 3 über seinen Lebenszyklus hinweg 65 Prozent weniger Kohlendioxid als ein vergleichbarer Mercedes C 220 d. Diese Effizienzsteigerung zeigt sich umso deutlicher, je mehr erneuerbare Energie in den Strommix einfließt.

Langfristige Vorteile und kritische Punkte

Studien des Heidelberger Ifeu-Instituts und des International Council on Clean Transportation (ICCT) verdeutlichen, dass E-Autos in der Gesamtbilanz klimafreundlicher sind. Bei Nutzung von reinem Ökostrom können die Emissionen bis zu 80 Prozent unter denen von Verbrennern liegen. Allerdings bleibt der hohe Ressourcenverbrauch für Batterien ein Kritikpunkt, dem mit verstärktem Recycling begegnet werden soll. Die EU sieht hierzu konkrete Regelungen in ihrer Batterieverordnung vor, um die Rohstoffwiederverwertung zu maximieren.

Vergleich mit alternativen Antrieben

Auch im Vergleich zu Fahrzeugen mit synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) schneiden E-Autos besser ab. Der „Well-to-Wheel“-Ansatz, der die Emissionen von der Energiequelle bis zur Nutzung betrachtet, zeigt, dass E-Autos nur ein Fünftel der CO₂-Emissionen von E-Fuel-betriebenen Autos erzeugen. Während E-Fuels potenziell klimaneutral sind, bleibt ihre Produktion aufgrund des hohen Energiebedarfs ein limitierender Faktor. Die Einführung effizienterer und kostengünstigerer Verfahren könnte jedoch die Zukunft der E-Fuels verbessern.

Die Studienlage verdeutlicht, dass Elektroautos in der Gesamtumweltbilanz die Nase vorn haben, vorrangig bei Nutzung erneuerbarer Energien. Obwohl Herausforderungen wie die umweltfreundliche Batterieproduktion bestehen, übertreffen die Vorteile im Betrieb und bei CO₂-Einsparungen jene der Verbrenner. Nachhaltige Innovationen in Produktion und Recycling werden entscheidend sein, um den ökologischen Fußabdruck weiter zu verringern.

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