In Deutschland entsteht aktuell die weltweit höchste Windkraftanlage, die neue Maßstäbe in der erneuerbaren Energie setzen soll. Entwickelt von einer Dresdner Firma, wird die Anlage voraussichtlich 2025 in Betrieb genommen. Ihre beeindruckende Höhe und die neuartige Bauweise versprechen große Fortschritte in der Stromerzeugung durch Windkraft.
Ein Rekordprojekt in der Lausitz
In der brandenburgischen Gemeinde Schipkau wurde kürzlich der Grundstein für das weltweit höchste Windrad gelegt. Mit einer Nabenhöhe von 300 Metern und Rotorblättern von über 100 Metern Länge wird die Gesamthöhe der Anlage etwa 400 Meter betragen. Diese beeindruckenden Dimensionen ermöglichen es, deutlich mehr Windenergie zu nutzen. Studien zeigen, dass durch die Höhe bis zu 40 Prozent mehr Energie gewonnen werden kann, was die Stromausbeute bei gleichem Rotordurchmesser verdoppeln könnte.
Effiziente Nutzung von Höhenwinden
Eine einjährige Messung in 300 Metern Höhe ergab, dass die Windverhältnisse auf dieser Höhe nicht nur höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten aufweisen, sondern auch gleichmäßiger sind. Jochen Großmann, Gründer des Unternehmens Gicon, erläuterte, dass diese Höhenwinde für mehr Betriebsstunden der Anlage sorgen werden. Die Vorteile gegenüber Offshore-Windparks liegen dabei in den geringeren Kosten für Bau und Wartung, da die Anlage an Land errichtet wird.
Innovative Bauweise der Anlage
Die Konstruktion dieses Windrads unterscheidet sich deutlich von herkömmlichen Anlagen. Inspiriert von einem Entwurf des Ingenieurs Horst Bendix, ersetzt Gicon den klassischen Turm durch eine Vierbein-Konstruktion. Anders als im ursprünglichen Konzept befinden sich die Generatoren bei dieser Anlage jedoch in der Nabe, also auf 300 Meter Höhe. Diese innovative Bauweise ermöglicht die Ausnutzung höherer Windstärken und setzt neue Maßstäbe in der Windkrafttechnik.
Unterstützung durch die Bevölkerung
Im Gegensatz zu vielen anderen Windkraftprojekten gibt es in der Region kaum Widerstand gegen den Bau. Gicon hat von Anfang an die lokale Bevölkerung in die Planungen einbezogen und umfassend informiert. Zudem wird für den Bau keine zusätzliche Fläche benötigt, da die neue Anlage zwischen bestehenden Windrädern errichtet wird. Durch die Höhe der neuen Türme überschneiden sich die Rotorblätter nicht mit den bereits vorhandenen Anlagen, was eine effiziente Nutzung der Windressourcen ermöglicht.
Mit diesem Projekt werden neue Wege in der Windkrafttechnologie beschritten. Die Nutzung von Höhenwinden könnte die Effizienz der Stromerzeugung erheblich steigern und Kosten reduzieren.
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Basierend auf Inhalten von www.heise.de und eigener Recherche.