Lange Standzeiten im Winter bergen für Dieselfahrzeuge eine ernst zu nehmende Gefahr – die Dieselpest. Dieses Phänomen betrifft vorwiegend Fahrzeuge, die über längere Zeit stillstehen, wie Oldtimer oder Wohnmobile. Durch das Wachstum von Mikroorganismen im Diesel entstehen Ablagerungen, die das Kraftstoffsystem blockieren können.
Ursachen der Dieselpest: Bioschlamm im Kraftstoff
Die Dieselpest entsteht durch das Wachstum von Mikroorganismen wie Bakterien, Pilzen und Hefen im Diesel, die sich primär aufgrund des Bioanteils von sieben Prozent seit 2009 stark vermehren. In Verbindung mit höheren Temperaturen entwickelt sich aus diesen Mikroorganismen ein zäher Bioschlamm, der Filter, Einspritzdüsen und Leitungen verstopfen kann. Neben der Verstopfung des Kraftstoffsystems sind auch die Abbauprodukte dieser Mikroorganismen problematisch, da sie die Tankwände und andere Fahrzeugteile schädigen. Vor allem bei längeren Standzeiten ohne Bewegung im Tank ist das Risiko besonders hoch, dass die Dieselpest sich ungestört ausbreitet.
Symptome der Dieselpest im Betrieb
Ein häufiges Anzeichen für Dieselpest ist ein unruhiger Motorlauf oder das „Stottern“ des Motors. Dies geschieht, weil der Dieselzufluss durch die Ablagerungen behindert wird, was zu einem unregelmäßigen Betrieb führt. In extremen Fällen, bei vollständiger Verstopfung des Systems, kann der Motor sogar komplett ausfallen und eine sofortige Reinigung erforderlich machen. Bleibt das Problem unbemerkt, kann die Dieselpest erhebliche Schäden an der Kraftstoffversorgung und dem Motor verursachen, was teure Reparaturen nach sich zieht.
Vorbeugende Maßnahmen gegen die Dieselpest
Um die Entstehung von Dieselpest zu verhindern, sollte der Tankinhalt vor einer längeren Standzeit im Winter möglichst reduziert oder gereinigt werden. Eine leere Tankfüllung oder regelmäßige Reinigung reduzieren das Wachstum der Mikroorganismen. Der Einsatz von Additiven, die im Fachhandel erhältlich sind, kann ebenfalls helfen, die Bildung von Bioschlamm zu hemmen und das Kraftstoffsystem sauber zu halten. Eine weitere Alternative ist der Wechsel auf HVO-Diesel (hydriertes Pflanzenöl), der keinen Bioanteil enthält und somit weniger anfällig für Dieselpest ist.
Maßnahmen im Ernstfall: Was tun bei Dieselpest?
Wenn die Dieselpest bereits ausgebrochen ist, bleibt meist nur eine professionelle Reinigung des Tanks und des Kraftstoffsystems. Spezialisierte Betriebe entfernen dabei gründlich den Bioschlamm, da selbst kleinste Rückstände erneut zu einem Befall führen können. Die umfassende Reinigung und Desinfektion des Kraftstoffsystems sind entscheidend, um den Motorbetrieb wiederherzustellen und die Lebensdauer des Fahrzeugs zu sichern. Auch regelmäßige Tankkontrollen und eine vorbeugende Pflege sind sinnvoll, um langfristige Schäden zu verhindern.
Die Dieselpest lässt sich durch eine vorausschauende Wartung und den Einsatz geeigneter Additive wirksam vermeiden. So bleibt das Kraftstoffsystem intakt und das Risiko kostspieliger Reparaturen wird erheblich reduziert.