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Einzigartiges Schutzprojekt: Wildkatzenwald entsteht im Rhein-Neckar-Kreis

Wildkatzen galten in Deutschland lange Zeit als ausgestorben, doch heute gibt es wieder mehrere hundert Tiere in Baden-Württemberg. Um ihren Lebensraum zu schützen, entsteht in Eberbach der erste Wildkatzenwald des Bundeslandes. Rund 50 Engagierte haben in einer großangelegten Pflanzaktion Bäume und Sträucher gesetzt, um den Tieren Schutz und Nahrung zu bieten.

Erster Wildkatzenwald in Baden-Württemberg

In Eberbach im Rhein-Neckar-Kreis entsteht auf einer Fläche von einem Hektar der erste Wildkatzenwald Baden-Württembergs. Nachdem bereits im Dezember die ersten Vorbereitungen getroffen wurden, fand nun eine Pflanzaktion mit über 50 Freiwilligen statt. Gepflanzt wurden regionale Gehölze wie Vogelbeere, Eiche und Linde. Laut dem Agrarministerium bietet der Wildkatzenwald nicht nur den Wildkatzen, sondern auch vielen anderen Tier- und Pflanzenarten einen wertvollen Lebensraum.

Schutz durch typische Pflanzen der Region

Die Bäume und Sträucher, die bei der Aktion gepflanzt wurden, erfüllen eine wichtige Funktion: Während die Blüten und Früchte Nahrung für Vögel und Kleintiere bieten, dienen die Sträucher den Wildkatzen als Deckung. Projektkoordinator Dominic Hahn vom Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ betont, dass die Wildkatze anspruchsvoll ist und große, zusammenhängende Wälder mit Versteckmöglichkeiten benötigt. Die Pflanzung ist deshalb ein erster Schritt zur Schaffung eines langfristigen Lebensraums für die Tiere.

Von Kahlfläche zu Mischwald

Das Gelände des neuen Wildkatzenwaldes war ursprünglich eine Kahlfläche in einem städtischen Nadelwald. Die Aufforstung mit Laubmischwald soll nicht nur den Wildkatzen zugutekommen, sondern auch das gesamte Ökosystem stärken. Die Europäische Wildkatze gilt dabei als Indikator für die Naturnähe eines Waldes. Wenn sich die Tiere hier ansiedeln, können auch andere bedrohte Arten profitieren, so die Einschätzung von Fachleuten.

Ein langfristiges Projekt bis 2028

Das Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“, das vom BUND ins Leben gerufen wurde, soll bis 2028 fortgesetzt werden. Ziel ist es, in Baden-Württemberg weitere Wildkatzenwälder zu schaffen. In der Vergangenheit hat der BUND bereits kleinere Flächen bepflanzt, die als Verbindungsstücke zwischen Waldgebieten dienten. Der Wildkatzenwald in Eberbach ist jedoch die erste größere Fläche, die speziell für die Bedürfnisse der Wildkatzen gestaltet wurde. Wie viele weitere solcher Wälder entstehen werden, ist derzeit noch offen.

Die Schaffung des ersten Wildkatzenwaldes in Baden-Württemberg ist ein wichtiger Schritt für den Schutz dieser bedrohten Tierart und ihrer Lebensräume. Das Projekt zeigt, wie Naturschutz durch gezielte Maßnahmen langfristig Artenvielfalt fördern kann. Es bleibt abzuwarten, wie viele weitere Flächen in Zukunft zu Rückzugsorten für die Wildkatze und andere bedrohte Arten umgestaltet werden.

Kann die Schaffung solcher Lebensräume ein Vorbild für ähnliche Naturschutzprojekte sein? Welche weiteren Maßnahmen könnten die Rückkehr der Wildkatze fördern? Was denken Sie darüber?

Basierend auf Inhalten von www.swr.de und eigener Recherche.

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