El Hierro, die kleinste Kanareninsel, zeigt, wie ein nachhaltiges Energiesystem komplette Autarkie ermöglichen kann. Durch die innovative Kombination von Wind- und Wasserkraft ist die Insel zu einem globalen Vorbild geworden. Neben Energieautarkie strebt El Hierro eine umfassende Klimaneutralität an. Dieses Modell inspiriert Forscher weltweit.
Ein innovatives Energiesystem
Im Mittelpunkt des Projekts auf El Hierro steht die Gorona del Viento-Anlage, die Wind– und Wasserkraft clever kombiniert. Fünf Windturbinen erzeugen Strom, und überschüssige Energie wird genutzt, um Wasser in ein höher gelegenes Reservoir zu pumpen. Bei Bedarf fließt dieses Wasser durch Turbinen und erzeugt so zusätzliche Elektrizität – ein System, das wie eine riesige Batterie funktioniert. Diese Technik ermöglicht der Insel, auch bei wechselhaftem Wetter stabilen Strom zu liefern.
Autarkie und CO₂-Einsparungen
El Hierro hat seit der Inbetriebnahme der Anlage bereits über 10.000 Stunden vollständige Stromautarkie erreicht. Jährlich wird etwa die Hälfte des Strombedarfs durch erneuerbare Energiequellen gedeckt, und der Anteil steigt kontinuierlich. Die Insel spart dabei 13.000 bis 18.000 Tonnen CO₂ pro Jahr ein. Zudem versorgen die Anlagen die Entsalzungswerke, die Trinkwasser für die Bevölkerung bereitstellen und die Abhängigkeit vom Festland minimieren.
Ein langfristiges Ziel: Klimaneutralität
Bis 2040 will El Hierro vollständig klimaneutral sein. Eine geplante Solaranlage und die Nutzung von geothermischer Energie durch einen Unterwasservulkan sollen die Energieversorgung weiter diversifizieren. Diese Kombination aus erneuerbaren Energiequellen macht die Insel zu einem Vorreiter auf dem Weg in eine fossilfreie Zukunft. Dabei dient El Hierro nicht nur als Energielabor, sondern auch als Beispiel für nachhaltige Landwirtschaft und Fischerei.
Globale Inspiration durch ein kleines Eiland
Mit 58 Prozent der Fläche unter Naturschutz zeigt El Hierro, wie technologische Innovation und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können. Wissenschaftler aus aller Welt besuchen die Insel, um von den dortigen Lösungen zu lernen und sie auf andere Regionen zu übertragen. Dieses Beispiel unterstreicht, dass selbst kleine Gemeinschaften mit Engagement und klugen Konzepten globale Wirkung erzielen können.
El Hierro zeigt eindrucksvoll, wie innovative Technologien und lokales Engagement den Weg zur Energieautarkie ebnen können. Die Kombination aus Wind- und Wasserkraft sowie das Ziel, vollständig klimaneutral zu werden, machen die Insel zu einem Vorbild für nachhaltige Entwicklung. Dieses Modell inspiriert nicht nur andere Regionen, sondern beweist auch, dass selbst kleine Gemeinschaften eine bedeutende Rolle im globalen Kampf gegen den Klimawandel spielen können.
Wie könnte ein solches Modell in großstädtischen Regionen umgesetzt werden? Könnte El Hierro der Startpunkt für eine weltweite Energiewende sein?
Basierend auf Inhalten von www.efahrer.chip.de und eigener Recherche.