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Elektroauto-Kauf endet in Gerichtsprozess: Familie klagt an

Ein ungewöhnlicher Anblick bot sich im Gerichtssaal 316 in Linz (Österreich): Ein Familienvater aus dem Innviertel, Besitzer eines kleinen Betriebs, saß seinem Anwalt gegenüber, während auf der anderen Seite ein Autohändler aus derselben Region und ein Vertreter eines großen Linzer Autohauses Platz nahmen. Auffällig abwesend waren die Vertreter von Citroën, obwohl es gerade um ein Fahrzeug dieser Marke ging.

Elektroauto-Kauf endet in Gerichtsprozess Familie klagt an

Der Kauf, der zum Frust wurde

Vor zwei Jahren entschied sich eine fünfköpfige Familie für den Kauf eines elektrischen Citroën. Die anfängliche Freude wich jedoch schnell der Ernüchterung: Die versprochene Reichweite des Fahrzeugs wurde bei Weitem nicht erreicht, technische Mängel traten auf, und das Aufladen des Autos gestaltete sich zunehmend problematisch. Nachdem alle Versuche, eine Einigung zu erzielen, fehlschlugen, sah sich die Familie Feichtenschlager gezwungen, den Rechtsweg zu beschreiten.

Expertise entlarvt Mängel

Ein vom Gericht bestellter Sachverständiger legte ein Gutachten vor, das dem E-Auto ein schlechtes Zeugnis ausstellte. Die tatsächliche Reichweite des Fahrzeugs betrug nur 199 Kilometer, und der Akku wies nicht die bestellte Kapazität von 75 kWh auf, sondern erreichte lediglich 58,5 kWh. Selbst mit einem größeren Akku wäre die in der Werbung von Citroën angepriesene Reichweite von 400 Kilometern unerreichbar. Der Gutachter zeigte sich mehrfach verwundert über die Diskrepanz zwischen den Herstellerangaben und der Realität.

Keine Einigung in Sicht

Richter Gerald Rüger unternahm einen letzten Versuch, eine gütliche Einigung herbeizuführen. Doch der Autohändler lehnte ab, mit dem Hinweis, dass Citroën keine Stellung zu dem Fall nehmen würde. Die Familie Feichtenschlager steht somit vor einer ungewissen Zukunft. Ein schriftliches Urteil wird innerhalb von zwei Monaten erwartet, doch es ist anzunehmen, dass es zu weiteren Einsprüchen kommen wird.

Die Zukunft der E-Mobilität

Dieser Fall wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen sich Käufer von Elektroautos konfrontiert sehen können. Die Diskrepanz zwischen Herstellerangaben und Nutzererfahrung ist ein kritischer Punkt, der das Vertrauen in die Elektromobilität untergraben könnte. Es bleibt abzuwarten, wie sich solche Fälle auf die Akzeptanz und den Fortschritt der E-Mobilität auswirken werden.

In der Auseinandersetzung um die tatsächliche Leistungsfähigkeit von Elektroautos zeigt sich, dass es nicht nur um technische Details geht, sondern auch um Verbrauchervertrauen und die Glaubwürdigkeit von Herstellerangaben. Die Familie Feichtenschlager steht stellvertretend für viele, die in die Zukunft der Mobilität investieren wollen, aber von der Realität enttäuscht werden. Der Ausgang dieses Falles könnte Signalwirkung für die gesamte Branche haben.

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