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Energie aus der Tiefe: Unterwasser-Speicher revolutionieren Stromversorgung

Ein innovatives Pumpspeicherkraftwerk auf dem Meeresgrund könnte die globale Energieversorgung nachhaltig verändern. Hohle Betonkugeln speichern Strom durch den Druck der Wassertiefe und bieten eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Anlagen. Diese Technologie, die vom Fraunhofer-Institut entwickelt wurde, wird derzeit für einen Offshore-Test in Kalifornien vorbereitet.

Unterwasserkugeln als Energiespeicher der Zukunft

Die Idee hinter der StEnSea-Technologie (Stored Energy in the Sea) ist ebenso simpel wie genial: Riesige Betonkugeln am Meeresgrund speichern Energie, indem sie das Prinzip eines landgestützten Pumpspeicherkraftwerks ins Wasser übertragen. Bei überschüssigem Strom pumpt eine Motorpumpe Wasser aus der Kugel, bei Bedarf strömt es zurück und treibt eine Turbine an, die Strom erzeugt. Erste Tests im Bodensee verliefen erfolgreich, nun soll das System in Tiefen von 500 bis 600 Metern vor der kalifornischen Küste erprobt werden. Ziel ist es, eine effiziente und flexible Lösung zur Speicherung überschüssiger Energie aus erneuerbaren Quellen zu schaffen.

Nachhaltige Technologie ohne Eingriffe in Ökosysteme

Ein großer Vorteil der Betonkugeln ist ihre Unauffälligkeit und Umweltfreundlichkeit. Die Unterwasser-Speichersysteme sind weder sichtbar noch beeinträchtigen sie empfindliche Ökosysteme an Land oder im Wasser. Der Meeresboden bietet nahezu unbegrenzte Speicherkapazitäten, die sich weltweit in geeigneten Tiefen von 600 bis 800 Metern befinden. Zudem ist Beton als Material kostengünstig und langlebig, wodurch die Technologie eine praktikable Alternative zu teuren Spezialanlagen darstellt.

Enorme globale Speicherpotenziale

Die Speicherkapazität der StEnSea-Technologie ist beeindruckend: Laut dem Fraunhofer IEE könnten weltweit bis zu 817.000 Gigawattstunden (GWh) durch Meeres-Pumpspeicherkraftwerke gespeichert werden. Zum Vergleich: Die gesamten Pumpspeicheranlagen Deutschlands verfügen derzeit über eine Kapazität von nur etwa 40 GWh. Allein in Europa könnten die zehn besten Standorte 166.000 GWh Strom speichern, was die Stabilisierung von Stromnetzen bei schwankender Produktion aus erneuerbaren Energien erheblich erleichtern könnte.

Zusammenarbeit und erste Praxistests

Um die Technologie voranzutreiben, arbeitet das Fraunhofer IEE mit Partnern wie dem Start-up Sperra und Pleuger Industries zusammen. Der geplante Testlauf vor Long Beach bei Los Angeles soll die Leistungsfähigkeit der Technik unter realen Bedingungen zeigen. Der Fokus liegt auf der Optimierung der gesamten Prozesse – von der Herstellung der Kugeln über den Betrieb bis zur Wartung. Sollte der Test erfolgreich sein, könnte diese Technologie eine zentrale Rolle in der globalen Energiewende spielen und eine nachhaltigere Stromversorgung sichern.

Die Unterwasserkugeln bieten enormes Potenzial, um überschüssige Energie effizient und umweltfreundlich zu speichern. Ihre Entwicklung könnte ein Schlüssel zur Lösung der globalen Energieprobleme sein.

Sehen Sie in dieser Technologie eine Revolution oder nur einen ergänzenden Ansatz? Diskutieren Sie mit!

Basierend auf Inhalten von www.efahrer.chip.de und eigener Recherche.

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