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Experiment zu selbstheilendem Metall verblüfft Forscher

In einem bahnbrechenden Experiment haben Wissenschaftler entdeckt, dass Metallrisse sich unter bestimmten Bedingungen selbst reparieren können. Dieses Phänomen könnte die Werkstoffwissenschaft revolutionieren und weitreichende Anwendungen ermöglichen. Die Entdeckung stellt grundlegende Annahmen über die Eigenschaften von Metallen infrage und eröffnet neue Perspektiven.

Entdeckung mit enormem Potenzial

Ein Forscherteam der Sandia National Laboratories und der Texas A&M University führte die überraschende Entdeckung während einer Studie zur Metallermüdung durch. Mit Hilfe eines speziellen Transmissionselektronenmikroskops setzten sie eine hauchdünne Platinschicht wiederholtem Stress aus, indem sie diese 200 Mal pro Sekunde dehnten. Nach rund 40 Minuten Beobachtung stellten die Forscher überrascht fest, dass ein Riss in der Platinoberfläche begann, sich selbstständig zu schließen. Der Riss trat danach in eine andere Richtung auf, um sich wieder von allein zu heilen – ein Vorgang, den die Wissenschaftler so nicht erwartet hatten.

Mögliche industrielle Anwendungen

Sollte das selbstheilende Phänomen gezielt gesteuert und in größerem Maßstab eingesetzt werden können, könnte es zahlreiche Industrien revolutionieren. Denkbar wären langlebigere Materialien für den Bau von Brücken, Motoren oder elektronischen Geräten, die sich selbst reparieren und somit Wartungskosten reduzieren könnten. Brad Boyce, Materialwissenschaftler an den Sandia National Laboratories, zeigte sich von den Möglichkeiten fasziniert und betonte das transformative Potenzial für viele technische Anwendungen. Diese Entdeckung könnte eine neue Generation von Materialien hervorbringen, die widerstandsfähiger und umweltfreundlicher sind.

Theoretische Grundlagen und Vorhersagen

Obwohl das Phänomen neuartig erscheint, ist die Idee der Selbstheilung in Metallen nicht ganz unerwartet. Vor rund zehn Jahren entwickelte Michael Demkowicz, Materialwissenschaftler an der Texas A&M University, ein Modell, das die Möglichkeit der Selbstheilung bei Nanorissen in Metallen voraussagte. Seine Studien wiesen darauf hin, dass kleinste Kristallkörner im Metall sich bei Belastung so verschieben könnten, dass eine Selbstreparatur ausgelöst wird. Seine Teilnahme an der aktuellen Forschung erlaubte es ihm, seine damaligen Annahmen durch neueste Beobachtungen zu bestätigen.

Untersuchungen und Ausblick

Die Forscher analysieren nun die Mechanismen, die das selbstheilende Verhalten in Metallen ermöglichen. Eine mögliche Erklärung könnte das Phänomen des Kaltverschweißens sein, bei dem sich die Atomstrukturen von Metalloberflächen unter bestimmten Bedingungen – wie im Vakuum – verbinden. Dies geschieht üblicherweise nur, wenn Luft oder andere Verunreinigungen fehlen, was im All oder in künstlich geschaffenen Vakuumumgebungen möglich ist. Es bleibt abzuwarten, ob ähnliche Effekte auch bei konventionellen Metallen unter alltäglichen Bedingungen eintreten können.

Die Entdeckung der Selbstheilung in Metallen zeigt, wie die Werkstoffwissenschaft an einer Schwelle zu neuen Erkenntnissen steht. Diese Entdeckung könnte langfristig zu haltbareren und nachhaltigeren Materialien führen und die Herstellung und den Abfall reduzieren. Angesichts dieses neuen Wissens ist zu erwarten, dass die Forschung an selbstheilenden Metallen die Entwicklung in vielen Bereichen weiter antreiben wird.

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Basierend auf Inhalten von www.dailygalaxy.com und eigener Recherche.

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