TÜV-zertifizierte Vergleichs- und Testverfahren nach ISO 9001
Generic filters

Anzeige

News-Übersicht

Fahrtests für Senioren: Wie andere Länder Sicherheit erhöhen

In Deutschland ist der Führerschein ein Leben lang gültig, doch in Ländern wie Italien sind regelmäßige Fahreignungstests für ältere Fahrer Pflicht. Diese Maßnahme soll die Verkehrssicherheit erhöhen, da ältere Verkehrsteilnehmer bei Unfällen oft als Verursacher gelten. Während die EU den Ländern die Entscheidung überlässt, zeigt sich die Bundesregierung skeptisch gegenüber solchen verpflichtenden Tests.

Sicherheitschecks in Italien und anderen Ländern

Italien verlangt, dass Autofahrer ihren Führerschein in regelmäßigen Abständen erneuern, verbunden mit medizinischen Tests. Ab einem Alter von 50 Jahren müssen die Fahrer alle fünf Jahre, ab 70 Jahren alle drei Jahre und ab 80 Jahren alle zwei Jahre ihre Fahreignung nachweisen. Neben Italien haben auch Länder wie Spanien, Portugal und die Niederlande vergleichbare Vorschriften zur Verlängerung der Fahrerlaubnis. Diese Länder setzen auf medizinische Checks und teils psychologische Tests, um die Fahrtauglichkeit älterer Fahrer sicherzustellen.

Unfallstatistik: Senioren als Unfallverursacher

Laut Statistischem Bundesamt sind ältere Fahrer häufig Hauptverursacher bei Unfällen, auch wenn sie weniger fahren. Bei Fahrern über 75 Jahren tragen sie in etwa 75 % der Fälle die Hauptschuld, wenn sie in einen Unfall verwickelt sind. Gleichzeitig zeigt sich, dass die Unfallrate bei Senioren insgesamt niedriger ist, was auf ihre geringere Fahrleistung zurückzuführen ist. Trotz dieser niedrigeren Rate sind die Folgen bei Unfällen mit älteren Fahrern oft schwerwiegender, was die Diskussion über regelmäßige Fahreignungstests verstärkt.

Widerstand gegen verpflichtende Tests in Deutschland

In Deutschland wird eine Überprüfung der Fahreignung im höheren Alter als Eingriff in die persönliche Freiheit gesehen. Bundesverkehrsminister Volker Wissing kritisierte die Forderung nach regelmäßigen Tests und bezeichnete sie als überflüssigen Bürokratieaufwand. Seiner Ansicht nach seien ältere Fahrer selbst in der Lage, ihre Fahreignung realistisch einzuschätzen. Die deutsche Haltung steht damit im Kontrast zu Ländern wie Italien, wo die Regelungen auf breite gesellschaftliche Akzeptanz stoßen und das System eher als Sicherheitsgewinn wahrgenommen wird.

Erfahrungswerte und Studien zur Wirksamkeit

Erfahrungen aus Japan zeigen, dass verpflichtende Fahreignungstests die Unfallzahlen bei älteren Fahrern reduzieren können. Auch in Italien bewerten Experten wie Fahrlehrer Marco Silvi die regelmäßigen Kontrollen als Sicherheitsgewinn, da viele ältere Fahrer freiwillig auf die Verlängerung verzichten, wenn sie sich unsicher fühlen. In Deutschland ist die Akzeptanz eines solchen Systems allerdings gering, da der Führerschein oft als persönliches Recht betrachtet wird. Dennoch bleibt die Diskussion aktuell, da die EU-Länder nun eigenständig über eine mögliche Anpassung der Führerscheinregeln entscheiden dürfen.

Die Frage, ob regelmäßige Fahreignungstests für ältere Fahrer die Verkehrssicherheit erhöhen, bleibt umstritten. Länder wie Italien sehen darin eine wichtige Maßnahme, während Deutschland solche Vorschläge kritisch betrachtet.

Würden Sie regelmäßige Checks für Senioren am Steuer befürworten? Diskutieren Sie mit uns in den Kommentaren.

Basierend auf Inhalten von www.efahrer.chip.de und eigener Recherche.

Zu unserer Redaktion