TÜV-zertifizierte Vergleichs- und Testverfahren nach ISO 9001
Generic filters

Anzeige

News-Übersicht

Faszinierende Schlote im Toten Meer als Warnsignal entdeckt

Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) haben im Toten Meer spektakuläre geologische Strukturen entdeckt. Die sogenannten „Weißen Raucher“ sind meterhohe Schlote, aus denen keine Hitze, sondern salzhaltige Flüssigkeit emporsteigt. Diese Phänomene geben nicht nur Aufschluss über die Beschaffenheit des Seebodens, sondern auch über potenzielle Gefahren für die Umgebung. Ihre Untersuchung bietet wichtige Hinweise zur Stabilität der Region.

Die Entstehung der „Weißen Raucher“

Die Schlote entstehen durch extrem salzhaltiges Grundwasser, das aus dem Boden des Toten Meeres austritt. Beim Kontakt mit dem Wasser kristallisieren die Mineralien sofort und bilden so die imposanten Strukturen, die bis zu sieben Meter hoch und mehrere Meter breit werden können. Diese Entdeckung verdeutlicht die geologischen Besonderheiten des Toten Meeres, dessen Salzgehalt bei etwa 30 Prozent liegt. Forschende beschreiben die aufsteigende Sole als dichten Flüssigkeitsstrom, der Rauch ähnelt, jedoch ausschließlich aus Salzwasser besteht.

Die Schlotbildung ist eng mit der dramatischen Absenkung des Wasserspiegels verbunden. Seit über 50 Jahren sinkt dieser jährlich um rund einen Meter, hauptsächlich durch die starke Verdunstung und die Abtrennung wichtiger Zuflüsse. Derzeit liegt der Wasserspiegel bei etwa 438 Metern unter dem Meeresspiegel, ein Rekordwert, der weitreichende Folgen hat.

Frühwarnsystem für gefährdete Regionen

Die „Weißen Raucher“ dienen nicht nur als faszinierende Naturphänomene, sondern auch als Frühwarnindikator für Einsturzkrater. Diese gefährlichen Gebilde entstehen in der Umgebung des Toten Meeres und bedrohen Infrastruktur und Siedlungen. Laut der Forscher treten die Schlote bevorzugt in Regionen auf, die später großflächig einsinken. Dadurch können sie als Anzeichen für instabile Bodenbereiche genutzt werden.

Mit modernen autonomen Wasserfahrzeugen ließe sich der Meeresboden präzise kartieren, um gefährdete Gebiete besser zu identifizieren. Dieses Verfahren ist laut den Wissenschaftlern effizient und könnte helfen, gefährdete Regionen rechtzeitig abzusichern.

Auswirkungen auf die Grundwasserversorgung

Der Rückgang des Toten Meeres beeinträchtigt auch die Grundwasserressourcen der angrenzenden Länder. Die hoch salinare Sole, die aus den Schloten austritt, ist ein Hinweis auf die immer knapper werdenden Wasserreserven. Forschungen zeigen, dass die Anrainerstaaten durch die sinkenden Wasserstände zunehmend Probleme haben, an ausreichend Grundwasser zu gelangen. Dieses Phänomen ist ein Beispiel dafür, wie natürliche und menschengemachte Einflüsse die Umwelt nachhaltig verändern.

Das Zusammenspiel aus geologischen Veränderungen und Wasserknappheit macht die Region zu einem hochsensiblen Gebiet. Die Erforschung der Schlote bietet wertvolle Einblicke in diese Dynamiken und hilft, langfristige Strategien für den Umgang mit den Folgen zu entwickeln.

Die „Weißen Raucher“ zeigen, wie eng natürliche Prozesse mit der Stabilität der Umwelt verknüpft sind. Welche Bedeutung messen Sie solchen Entdeckungen für die Umweltforschung zu? Diskutieren Sie mit!

Basierend auf Inhalten von www.nau.ch und eigener Recherche.

Zu unserer Redaktion