Fiona Harvey, die angebliche Inspiration für den Charakter „Martha“ in Richard Gadds Netflix-Serie „Baby Reindeer“, hat ihre Sicht der Dinge geschildert. In einem Interview mit Piers Morgan bestritt sie, Gadd gestalkt zu haben, und erklärte, dass ihre Begegnungen nur wenige und zufällig waren. Harvey, die Gadd vor über zehn Jahren in einer Londoner Bar kennenlernte, behauptet, dass die Darstellung in „Baby Reindeer“ weit von der Realität entfernt ist.
Wenige Begegnungen und Missverständnisse
Harvey betonte, dass sie Gadd nur zwei- bis dreimal getroffen habe und ihn insgesamt nur wenige Monate kannte. Die Behauptung, sie habe ihm Tausende E-Mails und Voicemails geschickt, bezeichnete sie als „vollkommen falsch“. Sie räumte ein, ihm möglicherweise einige scherzhafte E-Mails geschickt zu haben, aber das sei alles gewesen. Die Darstellung, dass sie Gadd verfolgt oder seine Eltern kontaktiert habe, wies sie entschieden zurück.
Hintergrund und Reaktionen auf „Baby Reindeer“
In „Baby Reindeer“ wird „Martha“ als ehemalige Anwältin dargestellt, die den Barkeeper Donny (gespielt von Gadd) stalkt. Harvey erklärte, dass sie tatsächlich einen Spielzeug-Rentier hatte, was Gadd zu dem Namen der Show inspiriert haben könnte. Sie bestritt jedoch, dass sie jemals versucht habe, Gadd oder seine Familie zu verfolgen. Harvey betonte, dass sie niemals wegen eines Verbrechens angeklagt oder verurteilt wurde, was im Gegensatz zur Darstellung in der Serie steht.
Rechtliche Schritte und öffentliche Wahrnehmung
Harvey kündigte an, rechtliche Schritte gegen Netflix und Richard Gadd wegen Verleumdung einzuleiten. Sie erklärte, dass sie nicht über die Produktion der Serie informiert wurde und schockiert war, als sie von Gadds Bühnenstück „Baby Reindeer“ und der darauf basierenden Serie erfuhr. Harvey kritisierte Gadd scharf und beschuldigte ihn, die Geschichte zu seinen Gunsten ausgeschlachtet zu haben.
Einblicke in Gadds Perspektive
Gadd hat sich bisher nicht dazu geäußert, wer genau die Inspiration für „Martha“ war, und bat die Fans, nicht zu spekulieren. Er betonte, dass die Show „emotional zu 100 Prozent wahr“ sei, obwohl einige Details der Geschichte verändert wurden. Gadd erklärte, dass er aus rechtlichen und künstlerischen Gründen bestimmte Elemente der wahren Begebenheiten angepasst habe, um die Privatsphäre der betroffenen Personen zu schützen.
Fiona Harveys Gegendarstellung zu den Vorwürfen in „Baby Reindeer“ wirft ein neues Licht auf die Diskussion um die Serie. Während Gadd seine Geschichte als emotional wahr beschreibt, stellt Harvey klar, dass viele der dargestellten Ereignisse nicht der Wahrheit entsprechen. Die Kontroverse zeigt die Komplexität von Geschichten, die auf wahren Begebenheiten basieren, und die Herausforderungen, die damit einhergehen, wenn persönliche Erlebnisse öffentlich dargestellt werden.
Basierend auf Inhalten von www.eonline.com