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Flüssiges Kohlendioxid? Das Wasser-Rätsel auf dem Mars

Seit Jahrzehnten gilt die Annahme, dass flüssiges Wasser einst die Oberfläche des Mars geformt hat. Neue Forschungsergebnisse werfen jedoch die Frage auf, ob nicht auch flüssiges Kohlendioxid eine entscheidende Rolle gespielt haben könnte. Diese Erkenntnisse könnten unser Verständnis der Mars-Geschichte grundlegend verändern.

Wasser oder Kohlendioxid?

Massive Ausflusstäler, alte Flussbetten und Seenlandschaften auf dem Mars ähneln stark den von Wasser geformten Strukturen der Erde. Lange schien es daher offensichtlich, dass flüssiges Wasser diese Formationen verursacht haben muss. Doch eine neue Studie zeigt, dass auch flüssiges Kohlendioxid unter den dichten atmosphärischen Bedingungen des frühen Mars ähnliche Oberflächenveränderungen hätte bewirken können. Forschende betonen, dass unser Fokus auf irdische Wasserprozesse möglicherweise alternative Szenarien übersehen hat.

Chemische Prozesse auf dem Mars

Experimente aus der Forschung zur Kohlenstoffspeicherung haben gezeigt, dass flüssiges Kohlendioxid, insbesondere in Verbindung mit Salzlösungen, mit Mineralien reagiert und sie in Karbonate umwandelt. Diese Prozesse könnten unter den Bedingungen des frühen Mars stattgefunden haben. Die entstehenden Mineralien, darunter Phyllosilikate und Sulfate, entsprechen genau den Funden, die heute auf dem Mars dokumentiert sind. Dies deutet darauf hin, dass flüssiges Kohlendioxid einst ein aktiver geologischer Akteur gewesen sein könnte.

Ein Wechselspiel der Elemente

Die Wissenschaftler argumentieren, dass die Marsoberfläche nicht durch ein einzelnes, stabiles, warmes und feuchtes Klima geformt wurde. Stattdessen könnte eine Kombination aus Wasser und Kohlendioxid in kurzen, instabilen Episoden die geologischen Merkmale geschaffen haben. Flüsse, die unter Kohlendioxid-Gletschern entstanden, oder unterirdische Reservoirs könnten ebenfalls eine Rolle gespielt haben. Diese Idee erweitert den bisherigen Ansatz und eröffnet neue Perspektiven für die Marsforschung.

Ein neues Puzzlestück

Die Frage, wie flüssiges Wasser oder Kohlendioxid die Marslandschaft formten, bleibt eine der größten Herausforderungen der Marswissenschaft. Die Forschenden schlagen vor, über traditionelle Annahmen hinauszudenken und verschiedene Szenarien zu berücksichtigen. „Es gibt wahrscheinlich keine einfache Antwort“, erklärt Michael Hecht von der NASA. „Wir fügen lediglich ein weiteres Puzzlestück hinzu.“

Die Möglichkeit, dass flüssiges Kohlendioxid die Marsoberfläche geformt hat, bietet eine neue Perspektive auf die geologische Geschichte des Planeten. Diese Hypothese erweitert unser Verständnis über die potenziellen Wechselwirkungen von Wasser und Kohlendioxid auf dem frühen Mars. Solche Erkenntnisse könnten entscheidend sein, um die komplexen Prozesse zu entschlüsseln, die die Entwicklung des Roten Planeten geprägt haben.

Welche weiteren geologischen Prozesse könnten auf dem Mars eine Rolle gespielt haben? Und wie könnten diese Erkenntnisse die Suche nach Leben auf dem Roten Planeten beeinflussen? Teilen Sie Ihre Meinung in den Kommentaren.

Basierend auf Inhalten von space.com und eigener Recherche.

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