Viele Menschen sind auf ihr Auto angewiesen. Sie brauchen es für den Weg zur Arbeit, den Schulweg oder um ihren Einkauf zu erledigen. Seinen Führerschein zu verlieren, kann weitreichende Folgen für das Privatleben und die Karriere haben.
Das kann trotzdem schnell passieren, wenn man oft die Geschwindigkeitsbegrenzung missachtet oder unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen am Steuer gefasst wird. Dann drohen entweder ein Fahrverbot oder sogar der Führerscheinentzug. In manchen Fällen wird eine MPU angeordnet. Doch was hat es damit auf sich und was muss man beachten, wenn man seine Fahrerlaubnis zurückhaben will?
In diesem Artikel wird erklärt, was es mit der MPU auf sich hat und was genau der Begriff Führerscheinentzug bedeutet. Zusätzlich schildern wir, was in diesen Situationen getan werden kann, um wieder Autofahren zu dürfen.
Was ist eine MPU überhaupt?
Die Abkürzung MPU steht für medizinisch-psychologische Untersuchung. Sie wird angeordnet, um zu überprüfen, ob eine Person geeignet ist, ein Kraftfahrzeug im Straßenverkehr zu führen. Sie ist Teil des Antrags auf Neuerteilung einer Fahrerlaubnis.
In den meisten Fällen ist eine MPU nötig, weil die Person mit Alkohol oder Drogen am Steuer gefasst wurde. Sie kann aber auch angeordnet werden, wenn jemand aufgrund von aggressivem Verhalten straffällig geworden ist oder zu viele Punkte in Flensburg gesammelt hat.
Die MPU ist eine der Bedingungen, die man erfüllen muss, wenn man seinen Führerschein zurückhaben will. Darum muss man nachweisen, dass man ein geeigneter Fahrer ist. Bei der Untersuchung wird ein Gutachten erstellt, das diese Tauglichkeit bescheinigt.
Viele Fahrer sind von der Vorstellung einer MPU verunsichert. Die Untersuchung wird umgangssprachlich auch Idiotentest genannt. In dieser Situation kann ein MPU Vorbereitungskurs helfen. Professionelle Anbieter können dabei helfen, sich auf die Untersuchung vorzubereiten.
Dazu gehört auch, sich mit den Gründen auseinanderzusetzen, die zur Anordnung der MPU geführt haben. Eine sorgfältige Vorbereitung erhöht die Chance auf ein positives Gutachten.
Was bedeutet Führerscheinentzug?
Plötzlich nicht mehr Auto fahren dürfen, das ist für die meisten Menschen ein Albtraum-Szenario. Eine ganze Reihe von Delikten und Ordnungswidrigkeiten können hier die Ursache sein. Hierbei gibt es einen Unterschied zwischen Führerscheinentzug und Fahrverbot. Letzteres dauert höchstens drei Monate, dann darf man wieder fahren.
Wenn die Fahrerlaubnis entzogen wird, muss eine Sperrfrist abgewartet werden. Sechs Monate bevor diese Frist endet, kann ein Antrag auf Neuerteilung der Fahrerlaubnis gestellt werden. In diesem Fall werden dem Antragsteller bestimmte Voraussetzungen auferlegt. Die MPU ist häufig eine davon.
Sobald man weiß, dass eine MPU gefordert wird, sollte man sich um die Vorbereitung kümmern. Die Untersuchung ist kein standardisierter Test, für den man die korrekten Antworten pauken kann. Stattdessen ist das Ziel, die Person und ihr Verhalten zu begutachten. Bei der Vorbereitung geht es also auch darum, sich mit dem eigenen Verhalten auseinanderzusetzen und etwas daraus zu lernen. Aber wie genau läuft die medizinisch-psychologische Untersuchung ab? Das erklären wir jetzt im Detail.
Wie läuft eine MPU ab?
Die MPU ist ein Thema, über das viel Halbwissen verbreitet wird. Wenn man alles glaubt, was landläufig über die Untersuchung behauptet wird, könnte man meinen, niemand hätte sie je bestanden. In der Realität sind die Erfolgschancen aber nicht schlecht, solange man die Untersuchung ernst nimmt.
Termin und Kosten
Wurde eine MPU angeordnet, muss man sich selbst an eine anerkannte Stelle wenden und einen Termin für die Untersuchung vereinbaren. Bei der Wahl der Stelle ist man frei und kann sich vorher bei einer Informationsveranstaltung schlau machen.
Hat man eine Stelle gewählt, erteilt man den Auftrag für die Erstellung des Gutachtens im Rahmen der MPU. Dieses Gutachten muss dann später bei der Führerscheinstelle eingereicht werden. Das Gutachten muss man selbst bezahlen. Je nach Stelle und Grund der Begutachtung kann die Höhe der Kosten unterschiedlich sein.
Wenn Untersuchungen verlangt werden, die Alkohol oder Drogen betreffen, steigt der Preis deutlich. Insgesamt sind Preise zwischen 350 und 750 Euro üblich. Analysen von Haaren und Urin kosten einige hundert Euro zusätzlich. Diese Kosten sind aber an allen Stellen transparent einsehbar, sodass man sie in die Entscheidung einbeziehen kann.
Gutachten
Wenn man den Auftrag für das Gutachten erteilt, darf man entscheiden, ob man das Gutachten selbst erhalten will oder ob es direkt an die Führerscheinstelle gesendet werden soll. Wenn ein negatives Gutachten an die Fahrerlaubnisbehörde gelangt, sieht diese die Untauglichkeit als bestätigt. Deshalb sollte man das Gutachten besser selbst abholen und nur bei einem positiven Ergebnis einreichen. Ist das Ergebnis negativ, hat man so eine weitere Chance, sich vorzubereiten und beim nächsten Termin besser dazustehen.
So läuft die Untersuchung ab
Die medizinisch-psychologische Untersuchung besteht aus drei Teilen. Als erstes findet eine medizinische Untersuchung statt. Dann wird ein Leistungstest durchgeführt. Zuletzt gibt es ein Untersuchungsgespräch mit einem Psychologen.
In der medizinischen Untersuchung wird die körperliche Gesundheit des Antragstellers überprüft. Wenn der Grund für die MPU ein Alkohol- oder Drogendelikt war, wird besonderes Augenmerk auf die Anzeichen und Folgen dieses Konsums gelegt. Dazu werden auch Blut- und Organwerte gemessen. Am Ende werden Koordinationsfähigkeit und Gleichgewichtssinn untersucht. Dabei muss man auf einem Bein stehen, auf einer geraden Linie laufen und die eigene Nasenspitze berühren.
Beim Leistungstest wird überprüft, ob die Wahrnehmung und Reaktionsgeschwindigkeit des Antragstellers auch bei Belastung ordnungsgemäß funktioniert. Dazu wird ein Reaktionstest durchgeführt, der besonders langwierig ist. Dabei wird genau beobachtet, wozu man in der Lage ist. In bestimmten Fällen wird außerdem ein Test über die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit durchgeführt. Bei keinem dieser Tests muss man perfekt abschneiden, es geht nur darum, dass die Reaktion angemessen ist.
Als letztes erwartet den Antragsteller ein einstündiges Gespräch mit einem Psychologen. Dabei ist das Ziel, sich mit dem eigenen Verhalten auseinanderzusetzen und zu zeigen, wie man sich seit der Anordnung der MPU verändert hat. Hier muss man authentisch und glaubwürdig präsentieren, dass man sich zum Besseren gewandelt hat.
Gute Vorbereitung lohnt sich
Laut Statistiken bestehen nur etwa 37 Prozent aller Personen eine MPU ohne Vorbereitung. Im Gegensatz dazu bestehen 81 Prozent aller Personen, die sich vorbereitet haben, ihre Untersuchung. Man hat also sein Schicksal selbst in der Hand. Mit den Tipps aus diesem Artikel weiß man, was bei der MPU erwartet wird und wie man seine Chance auf eine Neuerteilung der Fahrerlaubnis erhöhen kann.