Agri-Photovoltaik (Agri-PV) bietet großes Potenzial für Klimaschutz und nachhaltige Energieversorgung, steht in Deutschland jedoch vor erheblichen Hürden. Komplexe Regularien, unklare Förderbedingungen und Verzögerungen auf EU-Ebene behindern den Ausbau dieser vielversprechenden Technologie. Trotz dieser Hindernisse gibt es Pläne, die Situation durch gezielte Maßnahmen zu verbessern.
Doppelte Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen
Agri-PV ermöglicht es, Solarstrom zu erzeugen und gleichzeitig landwirtschaftliche Flächen zu bewirtschaften. Hochgeständerte Solarmodule bieten zusätzlich Schutz vor extremen Wetterbedingungen wie Hagel oder starker Sonneneinstrahlung. In Deutschland wurde jedoch bisher nur eine Gesamtleistung von 65 Megawatt installiert, was weit unter dem möglichen Potenzial liegt. Gründe dafür sind vorwiegend rechtliche Unsicherheiten und die unklare Förderstruktur.
Hindernisse bei der Förderung
Die Einführung eines speziellen EEG-Teilsegments für „Besondere Solaranlagen“ sollte die Förderung von Agri-PV erleichtern. Allerdings fehlt die notwendige Genehmigung der EU, was die Umsetzung blockiert. Auch die aktuelle Datenlage ist problematisch: Das Marktstammdatenregister weist erhebliche Mängel auf, wie Mehrfachzuordnungen und ungenaue Einstufungen durch Betreiber. Viele Projekte bleiben aufgrund dieser Unsicherheiten in der Planungsphase stecken.
Neue Ansätze für den Ausbau
Zukünftige Änderungen, wie die baurechtliche Privilegierung für hofnahe Agri-PV-Anlagen bis zu 2,5 Hektar, könnten den Ausbau beleben. Zudem plant das Bundeswirtschaftsministerium, die Fördersätze im Rahmen des Solarpakets 1 in Zusammenarbeit mit der EU-Kommission zu erhöhen. Diese Schritte könnten neue Anreize schaffen und die Standortsuche erleichtern. Dennoch sind konkrete Entscheidungen auf EU-Ebene weiterhin ausstehend, was die Entwicklung weiterhin bremst.
Agri-Photovoltaik bietet enorme Möglichkeiten für die Energiewende und den Schutz der Landwirtschaft, wird jedoch durch bürokratische und rechtliche Hindernisse behindert. Geplante Änderungen und eine bessere Förderstruktur könnten den Ausbau deutlich beschleunigen. Ohne schnelle Entscheidungen auf EU-Ebene bleibt das Potenzial jedoch weiterhin ungenutzt.
Wie könnten gezielte Maßnahmen und vereinfachte Regularien den Ausbau von Agri-Photovoltaik in Deutschland vorantreiben? Welche Vorteile sehen Sie in der doppelten Nutzung landwirtschaftlicher Flächen? Teilen Sie Ihre Meinung in den Kommentaren.
Basierend auf Inhalten von www.efahrer.chip.de und eigener Recherche.