Indiens Raumfahrtprogramm nimmt mit der geplanten Chandrayaan-4-Mission an Fahrt auf und hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, 2028 Mondproben zur Erde zurückzubringen. Diese Mission unter Leitung der indischen Weltraumforschungsorganisation (ISRO) soll die Rolle Indiens in der internationalen Raumfahrt weiter stärken. ISRO-Vorsitzender S. Somanath gab im Rahmen einer Präsentation in Neu-Delhi Details zu dem Projekt bekannt und stellte die ambitionierten Pläne vor.
Chandrayaan-4: Ziele und Herausforderungen der Mission
Die Chandrayaan-4-Mission ist darauf ausgelegt, rund drei Kilogramm Gesteinsproben aus einer vielversprechenden Region in der Nähe des Südpols des Mondes zu sammeln, die möglicherweise reich an Wassereis ist. Indien möchte damit seine Position in der globalen Raumfahrt festigen und eine robuste Raumfahrtwirtschaft aufbauen. Die indische Regierung hat 21 Milliarden Rupien (etwa 250 Millionen Euro) für das Projekt bereitgestellt. Somanath betonte die Herausforderung, vor der die Wissenschaftler stehen: „Zwar haben die Amerikaner und Russen dies bereits vor Jahrzehnten geschafft, doch ist es auch heute noch eine teure und schwierige Aufgabe.“
Ein komplexer Aufbau für eine anspruchsvolle Mission
Chandrayaan-4 wird aus mehreren Komponenten bestehen, die in zwei Starts mit der LVM-3-Rakete von ISRO ins All gebracht werden. Der erste Start wird eine Landeeinheit und ein Probeentnahmesystem zum Mond bringen, während der zweite Start ein Transfermodul und eine Wiedereintrittskapsel in die Mondumlaufbahn bringen wird. Sobald die Proben gesammelt sind, wird das Entnahmemodul zur Wiedereintrittskapsel zurückkehren, um sicher zur Erde zurückzukehren. Zur Erhöhung der Erfolgsaussichten ist für Ende 2024 oder Anfang 2025 ein Docking-Experiment namens SPADEX geplant, das ISRO mit 14 Millionen Euro veranschlagt hat. Zudem entwickelt ISRO innovative Werkzeuge, darunter einen Roboterarm und Bohrgeräte, um sowohl an der Mondoberfläche als auch darunter Proben entnehmen zu können.
Geplante Landeregion mit wissenschaftlichem Potenzial
Auch wenn das genaue Landegebiet für Chandrayaan-4 bisher nicht bestätigt ist, gibt es Hinweise auf eine geplante Landung in der Nähe des Shiv Shakti-Punktes, wo bereits Chandrayaan-3 erfolgreich gelandet ist. Der vermutete Reichtum an Wassereis in dieser Region ist von besonderem Interesse, da daraus Ressourcen wie Sauerstoff und Raketentreibstoff gewonnen werden könnten. Das Südpol-Gebiet hat daher bereits die Aufmerksamkeit zahlreicher Raumfahrtorganisationen auf sich gezogen, darunter auch die NASA und die chinesische Raumfahrtbehörde, die ähnliche Missionen dorthin planen.
Zusammenarbeit mit Japan und erweiterte Mondambitionen
Nach Chandrayaan-4 plant ISRO eine Kooperation mit der japanischen Raumfahrtagentur JAXA für Chandrayaan-5, auch bekannt als Lunar Polar Exploration (LUPEX)-Mission. Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wird JAXA einen rund 350 Kilogramm schweren Rover zur Verfügung stellen, der weit mehr Kapazitäten bietet als Chandrayaan-3s Pragyan-Rover. Diese Projekte sind Teil von Indiens langfristigen Zielen, bis 2040 Menschen auf den Mond zu schicken und bis 2050 eine permanente Mondstation zu errichten. Der Fokus liegt jedoch zunächst darauf, die notwendigen technologischen Fortschritte zu erzielen, um Chandrayaan-4 erfolgreich umzusetzen.
Indiens Mondpläne schreiten also mit voller Kraft voran. ISRO-Vorsitzender Somanath betonte die Begeisterung des Teams und die hohe Motivation, dieses komplexe Vorhaben bis 2028 erfolgreich umzusetzen.
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Basierend auf Informationen von www.dailygalaxy.com und eigener Recherche.