Immer mehr Elektroautos sind mit Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LFP-Akkus) ausgestattet. Eine neue Studie zeigt jedoch, dass die empfohlenen Ladegewohnheiten die Lebensdauer dieser Batterien verkürzen könnten.
Unterschiedliche Ladeempfehlungen für LFP-Akkus
LFP-Akkus, die zunehmend in Elektroautos der Einstiegs- und Mittelklasse sowie in Batteriespeichern für Solarstrom zum Einsatz kommen, unterscheiden sich in ihrem Ladeverhalten von herkömmlichen Nickel-Mangan-Kobalt-Akkus (NMC-Akkus). Hersteller wie Tesla raten dazu, LFP-Akkus regelmäßig auf 100 Prozent aufzuladen, um deren Lebensdauer zu verlängern. Doch eine aktuelle Studie von Forschern, darunter der renommierte Batterieforscher Jeff Dahn, stellt diese Praxis infrage und zeigt, dass häufiges Vollaufladen die Batterien schneller altern lässt.
Studie zeigt Risiken beim Vollaufladen
Die im Journal of Electrochemical Society veröffentlichte Studie weist darauf hin, dass wiederholtes Aufladen von LFP-Akkus auf 100 Prozent zu Schäden führen kann. Wenn LFP-Batterien häufig in hohen Ladezustandsbereichen betrieben werden, beschleunigt dies die Alterung der Akkuzellen. Ursache hierfür sind chemische Reaktionen, die bei hohen Spannungen und Temperaturen im Akku ablaufen. Diese Reaktionen führen zur Bildung schädlicher Verbindungen, die sich auf den Elektroden ablagern und die Lebensdauer der Batterie erheblich verkürzen.
Tipps für eine längere Lebensdauer der Batterie
Der deutsche Chemiker und YouTuber Tom Bötticher, der bereits mit Jeff Dahn zusammengearbeitet hat, erklärt in einem Video, dass das Problem weniger im einmaligen Aufladen auf 100 Prozent liegt, sondern vielmehr in der Häufigkeit und Dauer, in der die Batterie in hohen Ladebereichen verbleibt. Er empfiehlt, den durchschnittlichen Ladezustand im Auge zu behalten und, wenn möglich, in einem Bereich zwischen 10 und 75 Prozent zu halten. Besonders schädlich ist es, ein Fahrzeug mit vollem Akku über längere Zeiträume stehenzulassen, da dies die Batteriealterung erheblich beschleunigt.
Die richtige Ladepraxis für LFP-Akkus
Auch wenn es laut Bötticher in bestimmten Situationen sinnvoll ist, den Akku bis auf 100 Prozent aufzuladen, etwa vor langen Fahrten, sollte das Fahrzeug danach zügig genutzt und nicht über längere Zeit geparkt werden. Die Forscher raten, die Zeit, die die Batterie in hohen Ladezustandsbereichen verbringt, möglichst kurzzuhalten, um die Lebensdauer der Batterie zu maximieren. So kann durch ein bewussteres Ladeverhalten die Alterung der Batterie um bis zu 400 Prozent reduziert werden.
Durch die Beachtung dieser Ladeempfehlungen können E-Auto-Fahrer die Lebensdauer ihrer LFP-Akkus deutlich verlängern und somit langfristig Kosten sparen. Es lohnt sich also, das Ladeverhalten anzupassen, um die Batterie in einem optimalen Zustand zu halten und die Performance des Fahrzeugs zu maximieren.
Eine neue Studie zeigt, dass das regelmäßige Aufladen von LFP-Akkus auf 100 Prozent deren Lebensdauer verkürzen könnte. Was denken Sie über diese überraschende Erkenntnis? Teilen Sie Ihre Meinung unten in den Kommentaren!
Basierend auf Inhalten von www.efahrer.chip.de und eigene Recherche.