Als Produzent von Michael Jacksons Thriller und Wegbegleiter von Stars wie Frank Sinatra und Ray Charles prägte Quincy Jones die Musiklandschaft auf einzigartige Weise. Jones, der am 4. November im Alter von 91 Jahren starb, galt als vielseitig talentierter Musiker, Arrangeur und Produzent. Sein Schaffen, das von Jazz über Pop bis zu Filmmusik reichte, machte ihn zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der Musikwelt.
Eine Karriere voller musikalischer Vielfalt
Quincy Jones begann seine musikalische Laufbahn als Jazz-Trompeter und Arrangeur, wo er bald mit bekannten Größen wie Count Basie, Duke Ellington und Ray Charles zusammenarbeitete. Schon früh wurde er für seine Fähigkeit bekannt, sich mühelos zwischen verschiedenen Genres zu bewegen, was ihm Ende der 1950er Jahre große Anerkennung brachte. In den 1960er Jahren gelang ihm der Durchbruch in der Popmusik mit Hits wie It’s My Party von Lesley Gore. 1961 wurde er in das Management von Mercury Records berufen und schaffte 1964 als einer der ersten afroamerikanischen Führungskräfte in der Musikindustrie den Aufstieg zum Vizepräsidenten des Labels.
Hollywood als Bühne für musikalisches Talent
Ab Mitte der 1960er Jahre eroberte Jones Hollywood und komponierte Filmmusiken, unter anderem für In der Hitze der Nacht (1967) und Die Farbe Lila (1985), wo er auch als Produzent tätig war. Seine Werke für Film und Fernsehen machten ihn zu einem der gefragtesten Komponisten und führten dazu, dass er 1971 als erster Afroamerikaner musikalischer Leiter der Oscar-Verleihung wurde. Während seiner Karriere erhielt er zahlreiche Nominierungen für den Academy Award und wurde 1995 für seine humanitären Leistungen ausgezeichnet. Jones’ Arbeit veränderte nicht nur den Soundtrack-Bereich, sondern trug auch dazu bei, afroamerikanischen Künstlern neue Anerkennung in Hollywood zu verschaffen.
Erfolgsalben, die Musikgeschichte schrieben
In den späten 1970er und frühen 1980er Jahren erlangte Jones als Produzent von Alben wie Michael Jacksons Off the Wall und Thriller weltweite Berühmtheit. Thriller gilt bis heute als eines der meistverkauften Alben aller Zeiten und hat sich schätzungsweise 70 Millionen Mal verkauft. Jones arbeitete auch mit Stars wie Donna Summer und James Ingram und erhielt für seine Produktionen insgesamt 28 Grammys. 1985 organisierte er die Aufnahme von We Are the World, das 50 Millionen US-Dollar für die Hungerhilfe einbrachte und seinen Ruf als sozial engagierter Künstler festigte.
Einfluss weit über die Musik hinaus
Auch in den 1990er Jahren erweiterte Jones seinen Einfluss durch die Produktion von Filmen und Serien. Als ausführender Produzent der Serie Der Prinz von Bel-Air trug er maßgeblich zum Aufstieg von Will Smith bei. Ferner gründete er das Magazin Vibe, das sich auf Hip-Hop- und R&B-Kultur konzentrierte. Jones, ein Verfechter sozialer Gerechtigkeit, organisierte 1993 die erste Amtseinführung von Präsident Bill Clinton und blieb zeitlebens ein gefragter Kulturberater. In Dokumentarfilmen wie Listen Up – The Lives of Quincy Jones wurde seine außergewöhnliche Karriere gewürdigt; 2001 veröffentlichte er seine Autobiografie.
Quincy Jones’ Tod markiert das Ende einer Ära in der Musik. Sein Einfluss bleibt lebendig in der Musik, die er geschaffen hat, und in den vielen Künstlern, die er inspirierte. Die Familie beschrieb ihn als unvergleichlich und würdigte ein Leben, das für kommende Generationen von Bedeutung sein wird.