Am 14. Juni 2024 startete die Europameisterschaft in Deutschland, und dieses Mal soll es besonders nachhaltig zugehen. Turnierdirektor Philipp Lahm und sein Team haben ehrgeizige Pläne, um die Veranstaltung umweltfreundlicher zu gestalten. Doch wie gut gelingt dies tatsächlich? Ein genauer Blick auf die Maßnahmen zeigt Fortschritte, aber auch einige Lücken.
Maßnahmen zur Nachhaltigkeit
Die Planung der EM 2024 legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Ein eingerichteter Klimafonds, in den die UEFA für jede ausgestoßene Tonne Kohlendioxid 25 Euro einzahlt, soll rund sieben Millionen Euro für Klimaschutzprojekte bereitstellen. Diese Gelder fließen in Projekte innerhalb Deutschlands, wie z. B. Photovoltaikanlagen für Amateurfußballvereine. Weitere Maßnahmen umfassen ein nachhaltiges Mobilitätsangebot, ein umfangreiches Kulturprogramm und die Nutzung von Ökostrom in den Fanzonen.
Herausforderungen im Verkehrssektor
Ein wesentlicher Verursacher von CO₂-Emissionen bei Großveranstaltungen ist der Verkehr. Über 14 Millionen Menschen werden zu den Spielen erwartet, und bis zu 80 Prozent der Emissionen entstehen durch die Anreise der Fans. Die Organisatoren setzen auf regionale Cluster, um die Reisen zu minimieren, und fördern die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Tickets für die Spiele gelten als 36-Stunden-ÖPNV-Tickets, und es gibt Rabatte auf Interrailtickets.
Kritische Punkte und Sponsoren
Trotz der Bemühungen um Nachhaltigkeit gibt es auch kritische Stimmen. Einige Sponsoren der UEFA und der EM 2024 stehen im Widerspruch zu den Nachhaltigkeitszielen, wie etwa Coca-Cola und Wiesenhof. Zudem wird die Produktion von Trikots und Fußbällen nicht ausreichend nachhaltig gestaltet. Ein EM-Ball mit Fairtrade-Siegel oder nachhaltige Trikots wären wünschenswerte Schritte gewesen, um die Nachhaltigkeitsstrategie konsequenter umzusetzen.
Fazit zur Nachhaltigkeitsbilanz
Die Europameisterschaft 2024 bemüht sich, neue Standards im Hinblick auf Nachhaltigkeit zu setzen. Die Vielzahl der Maßnahmen zeigt, dass die Organisatoren die Bedeutung des Umweltschutzes erkannt haben. Dennoch gibt es Bereiche, in denen noch Verbesserungspotenzial besteht, insbesondere bei der Auswahl der Sponsoren und der Produktion von Fanartikeln. Insgesamt stellt die EM 2024 einen bedeutenden Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft für Sportgroßveranstaltungen dar.
Die EM 2024 in Deutschland ist ein wichtiger Testfall für nachhaltige Sportveranstaltungen. Trotz einiger Kritikpunkte zeigen die umfassenden Maßnahmen, dass es möglich ist, ein solches Event umweltfreundlicher zu gestalten. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie gut die geplanten Initiativen umgesetzt werden und welche langfristigen Auswirkungen sie haben.
Basierend auf Inhalten von www.utopia.de