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Neue Erkenntnisse zum Ursprung der indoeuropäischen Sprachen

Die Ursprünge der indoeuropäischen Sprachen geben Forschern seit Jahrzehnten Rätsel auf. Eine neue Studie präsentiert nun genetische Beweise für eine bisher unbekannte Bevölkerungsgruppe, die eine Schlüsselrolle in der Entwicklung dieser Sprachfamilie spielte. Diese Entdeckung könnte eine jahrzehntealte Debatte endgültig klären.

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DNA-Analyse löst jahrzehntealte Streitfrage

Seit Jahrzehnten debattieren Wissenschaftler über die Ursprünge der indoeuropäischen Sprachen. Eine neue Studie präsentiert jetzt bahnbrechende Erkenntnisse und bestätigt, dass die Sprache vor rund 6.500 Jahren in der pontischen Steppe entstand. DNA-Analysen enthüllen, dass eine bisher unbekannte Gruppe von Steppennomaden als „Missing Link“ fungierte. Ihre Nachkommen wurden Teil der Jamnaja-Kultur, die das Indoeuropäische nach Europa brachte.

Drei statt zwei Ursprünge der Jamnaja-Kultur

Lange ging man davon aus, dass die Jamnaja-Kultur aus zwei Bevölkerungsgruppen hervorging. Die neuen genetischen Analysen zeigen jedoch, dass eine dritte, bisher unbekannte Gruppe aus der Kaukasus-Wolga-Region eine entscheidende Rolle spielte. Diese Bevölkerungsgruppe vermischte sich mit lokalen Jägern, Sammlern und Bauern und prägte sowohl die Jamnaja-Kultur als auch deren Sprache. Ihre Nachkommen zogen sowohl nach Westen als auch nach Süden, was die genetischen und linguistischen Einflüsse in Anatolien erklärt.

Verbindung zwischen Indoeuropäisch und Anatolisch

Die Erkenntnisse der Studie zeigen, dass sich das Indoeuropäische und das Hethitisch-Anatolische nicht unabhängig voneinander entwickelten. Stattdessen stammen beide von einer gemeinsamen Ursprache ab, die als Indo-Anatolisch bezeichnet wird. Die frühe Abspaltung der anatolischen Sprachen erklärt, warum sie sich so stark von den übrigen indoeuropäischen Sprachen unterscheiden. Die Jamnaja selbst waren maßgeblich für die Verbreitung des Indoeuropäischen nach Europa verantwortlich.

Drei Migrationswellen nach Westen

Die Expansion der Jamnaja erfolgte in drei Wellen. Zunächst mischten sich ihre Vorfahren vor rund 6.500 Jahren mit anderen Gruppen in der heutigen Ukraine. In einer zweiten Phase entstand die eigentliche Jamnaja-Kultur, die sich rasch vergrößerte. Schließlich erreichten die Jamnaja vor etwa 5.300 Jahren Mitteleuropa und lösten kulturelle Veränderungen aus, die bis heute sichtbar sind.

Die neuen Erkenntnisse liefern entscheidende Hinweise auf die Ursprünge der indoeuropäischen Sprachen. Dank moderner DNA-Analysen kann die lange Debatte um die Entstehung dieser Sprachfamilie nun präziser eingeordnet werden. Die Forschung zu prähistorischen Migrationen wird in den kommenden Jahren weitere Aufschlüsse über die Verbreitung von Sprachen und Kulturen liefern.

Welche Auswirkungen könnten diese Erkenntnisse auf unser Verständnis der frühen Menschheitsgeschichte haben? Inwiefern beeinflussen Migrationen und kultureller Austausch die Entstehung neuer Sprachfamilien? Diskutieren Sie in unseren Kommentaren.

Basierend auf Inhalten von www.scinexx.de und eigener Recherche.

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