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Neuer Pilz entdeckt: Hoffnung für die Meere

Ein auf Plastikmüll lebender Pilz im Meer kann Polyethylen abbauen, wie eine neue Studie zeigt. Dieser Fund weckt Hoffnungen, dass Plastikabfälle in den Ozeanen eines Tages auf natürliche Weise reduziert werden könnten. Voraussetzung ist allerdings, dass der Kunststoff zuvor Sonnenlicht ausgesetzt war.

08062024 05 GER Neuer Pilz entdeckt Hoffnung für die Meere

Plastikmüll in den Ozeanen

Plastikmüll stellt ein wachsendes Problem für die Weltmeere dar. Die langlebigen Kunststoffe sammeln sich an der Oberfläche und in den Tiefen der Ozeane und bedrohen empfindliche Ökosysteme. In den vergangenen Jahren haben Wissenschaftler daher intensiv nach Lösungen gesucht, um den Plastikabfall abzubauen. Eine vielversprechende Entdeckung ist der Pilz Parengyodontium album, der Polyethylen abbauen kann.

Entdeckung im Nordpazifik

Forscher vom Königlich niederländischen Institut für Meeresforschung (NIOZ) haben im Nordpazifik nach Mikroorganismen gesucht, die Plastik abbauen können. Auf einer Expedition sammelten sie Plastikmüll und untersuchten die darauf lebenden Mikroben. Sie fanden heraus, dass der Pilz Parengyodontium album in der Lage ist, Polyethylen abzubauen, wenn dieses zuvor UV-Licht ausgesetzt war. Der Pilz wandelt den Kunststoff größtenteils in Kohlendioxid um.

Langsame Abbaurate

Der Abbauprozess von Parengyodontium album ist jedoch langsam. Die Abbaurate liegt bei nur 0,044 Prozent pro Tag. Obwohl der Pilz den Großteil des Polyethylens in Kohlendioxid umwandelt, sind die Mengen an freigesetztem Treibhausgas zu gering, um klimarelevante Auswirkungen zu haben. Ein kleiner Teil des abgebauten Kohlenstoffs wird vom Pilz in seine Zellwand eingebaut. Dies zeigt, dass der biologische Abbau von Plastik möglich, aber nicht schnell ist.

Potenzial für weitere Entdeckungen

Die Entdeckung von Parengyodontium album ist ein wichtiger Schritt, aber nicht die endgültige Lösung. Der Pilz kann nur Plastik abbauen, das Sonnenlicht ausgesetzt war, was bedeutet, dass viel Müll, der in die Tiefen der Ozeane absinkt, unbeeinflusst bleibt. Wissenschaftler vermuten jedoch, dass es in tieferen Meeresschichten noch weitere Pilze gibt, die Plastik abbauen können. Diese müssen in zukünftigen Studien identifiziert und untersucht werden.

Plastikmüll in den Ozeanen könnte durch die Entdeckung des Plastik abbauenden Pilzes Parengyodontium album reduziert werden. Obwohl der Abbauprozess langsam ist und nur unter bestimmten Bedingungen funktioniert, zeigt dieser Fund, dass die Natur potenzielle Lösungen für das Plastikproblem bereithält. Weitere Forschung könnte helfen, effektivere Methoden zu entwickeln, um die Verschmutzung der Meere durch Plastik nachhaltig zu bekämpfen.

Basierend auf Inhalten von www.scinexx.de

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