Ein Fund von historischer Seltenheit: Der junge Ben Witten aus Südengland entdeckte eine außergewöhnliche Handaxt aus der Steinzeit – und brachte sie ins Museum.
Ein Schatz unter den Kieselsteinen
Was für die meisten Strandbesucher nur wie ein gewöhnlicher Kieselstein aussah, entpuppte sich als Sensation. Der damals neunjährige Ben Witten entdeckte beim Spielen am Strand von Shoreham Beach in West Sussex einen glänzenden, ungewöhnlich geformten Stein. Erst Jahre später, nach einem Besuch des Worthing Museums, erkannte er die Ähnlichkeit zu den dort ausgestellten Steinzeit-Artefakten. Seine Neugier führte ihn zurück ins Museum, wo Archäologen bestätigten, dass es sich um eine rund 40.000 bis 60.000 Jahre alte Neandertaler-Handaxt handelte.
Eine seltene Entdeckung
Die Handaxt, ein Relikt aus dem späten Mittelpaläolithikum, ist ein seltenes Fundstück, das selbst erfahrene Archäologen nur selten in die Hände bekommen. James Sainsbury, Kurator für Archäologie im Worthing Museum, war begeistert: „Dieser Fund ist so außergewöhnlich, dass selbst viele qualifizierte Archäologen nie eine solche Axt finden würden.“ Die beidseitig bearbeitete Axt zeigt kaum Gebrauchsspuren und ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Handwerkskunst der Neandertaler.
Wie gelangte die Axt an den Strand?
Die genaue Herkunft des Fundstücks bleibt ein Rätsel. Experten vermuten, dass sie durch Bauarbeiten oder Küstenerosion an die Oberfläche gelangt sein könnte. In prähistorischer Zeit lag die Küstenlinie weiter entfernt als heute, was die Frage aufwirft, wie und wann die Axt an ihren Fundort gelangte. Für Ben Witten jedoch war die glänzende Oberfläche des Steins Grund genug, ihn aufzuheben – ein Instinkt, der sich als historisch bedeutsam erwies.
Ein Fund, der inspiriert
Die Handaxt ist derzeit im Worthing Museum ausgestellt und wird dort bis Februar zu sehen sein. Danach kehrt sie zu Ben und seiner Familie zurück. Der Kurator James Sainsbury betont die Bedeutung solcher Entdeckungen durch Laien: „Man benötigt keine Spezialausbildung, um interessante archäologische Funde zu machen. Wichtig ist jedoch, diese Funde zu melden, damit sie wissenschaftlich dokumentiert werden können.“
Die Entdeckung von Ben Witten zeigt, wie wertvoll der Blick für das Besondere im Alltag sein kann. Historische Artefakte wie diese Handaxt eröffnen Einblicke in das Leben unserer Vorfahren und stellen eine Verbindung zur Vergangenheit her. Solche Funde erinnern uns daran, wie wichtig es ist, archäologische Entdeckungen zu bewahren und zu dokumentieren, um unser gemeinsames Erbe besser zu verstehen.
Was denken Sie: Sollten mehr Initiativen geschaffen werden, um Laien in archäologische Projekte einzubinden? Wie könnte man das öffentliche Bewusstsein für solche Funde stärken?
Basierend auf Inhalten von www.smithsonian.org und eigener Recherche.