Der ADAC hat 40 Raststätten an deutschen Autobahnen während der Hauptreisezeit untersucht. Das Fazit: Keine Anlage schnitt mit der Bestnote ab, doch einige überzeugten mit guter Qualität. Mehrere Raststätten erhielten jedoch schlechte Bewertungen und wiesen erhebliche Mängel auf.
Bewertungsgrundlagen und Testergebnisse
Der ADAC beurteilte die Rastanlagen in den Kategorien „Preise“, „Infrastruktur“, „Gastronomie“ sowie „Sanitäranlagen“. Dabei wurde jede Anlage viermal zwischen Mai und Juli 2024 besucht. Die Raststätte Fürholzen West an der A9 schnitt am besten ab, vorwiegend aufgrund der sauberen Toiletten und eines attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnisses im Restaurant. Am unteren Ende der Bewertung standen Anlagen wie Fuchsberg Süd und Münsterland West, die in mehreren Kategorien mit „mangelhaft“ bewertet wurden.
Preisunterschiede und fehlende Transparenz
Die Tester stellten fest, dass die Preise für Lebensmittel auf den Rastanlagen oft überdurchschnittlich hoch sind. Besonders in den Tankstellenshops wurden 75 Prozent der Anlagen als „teuer“ oder „sehr teuer“ eingestuft. In der Gastronomie fiel das Urteil etwas milder aus, hier wurden zwei Drittel der Angebote als „günstig“ oder „angemessen“ bewertet. Auffällig war jedoch, dass die Preisauszeichnung häufig fehlte und die Gäste gezwungen waren, die Preise aktiv zu erfragen.
Hygiene und Familienfreundlichkeit
Während die meisten Sanitäranlagen positiv bewertet wurden, gab es auch hier Mängel: Einige automatische Reinigungssysteme funktionierten nicht, und knapp ein Viertel der Toilettenkabinen entsprach nicht den erwarteten Sauberkeitsstandards. Auch für Familien bietet nur ein Teil der Raststätten adäquate Spielmöglichkeiten. Ein Fünftel der Anlagen hatte keine Spielplätze, und in einigen Fällen waren vorhandene Spielflächen gesperrt oder eintönig gestaltet.
Mangelnde Infrastruktur für Elektrofahrzeuge
Die Versorgung von E-Autos zeigte sich als weiterer Schwachpunkt: An mehreren Raststätten fehlten geeignete Ladesäulen, und nur ein geringer Anteil der Anlagen bot moderne Ladestationen mit einer Leistung von mehr als 150 kW an. Drei Anlagen verfügten sogar über gar keine Ladeinfrastruktur. Der ADAC betonte die Notwendigkeit, diese Situation zu verbessern und appellierte an die Betreiber, die Infrastruktur zu modernisieren.
Die Untersuchung zeigt klar, dass es in vielen Bereichen noch erheblichen Nachholbedarf gibt. Der ADAC fordert mehr Transparenz bei den Preisen und eine stärkere Ausrichtung auf die Bedürfnisse von Familien und E-Autofahrern.