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Sanddorn in Gefahr: Pilze und Klimawandel setzen den Pflanzen zu

In Mecklenburg-Vorpommern sterben seit Jahren Sanddornpflanzen in großer Zahl – eine Entwicklung, die Wissenschaftler auf Pilzbefall und veränderte Wetterbedingungen zurückführen. Was einst als unkomplizierte Kulturpflanze galt, erfordert heute aufwendige Pflege und Anpassung.

Pilzbefall als Hauptursache identifiziert

Forschungen des Julius-Kühn-Instituts und der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei zeigen, dass zwei Pilzarten den Sanddorn massiv schädigen. Einer der Pilze konnte im Labor als direkte Krankheitsursache nachgewiesen werden. Der zweite, ein Schwächeparasit, befällt Pflanzen, die bereits durch Umweltfaktoren geschwächt sind. Diese Ergebnisse machen deutlich, dass die Probleme nicht allein auf Trockenheit zurückzuführen sind.

 

Winter ohne Frost als Risiko

Die Forscher stellten fest, dass das Sanddornsterben mit milderen Wintern korreliert, in denen längere Frostperioden ausblieben. Frost könnte eine wichtige Rolle dabei spielen, natürliche Erreger einzudämmen. Die veränderten klimatischen Bedingungen fördern somit die Ausbreitung der Pilze und schwächen die Sanddornbestände. Diese Erkenntnis verdeutlicht die Notwendigkeit weiterer Forschung, um Anpassungsstrategien für den Anbau zu entwickeln.

Bewässerung als Teillösung

Versuche zeigten, dass zusätzliche Bewässerung die Vitalität der Pflanzen verbessert, das Sterben jedoch nicht vollständig aufhält. Wassermangel allein ist daher keine ausreichende Erklärung für das großflächige Absterben. Es bedarf eines umfassenderen Ansatzes, der klimatische und biologische Faktoren gleichermaßen berücksichtigt.

Herausforderungen für den Sanddornanbau

Lange Zeit galt der Sanddorn als pflegeleichte Pflanze, die wenig Aufwand erfordert. Heute ist klar, dass regelmäßige Nachpflanzungen und intensivere Pflege notwendig sind, um den Bestand zu sichern. Pflanzenschutzmittel bieten kaum eine Lösung, da die Pilze an schwer erreichbaren Stellen sitzen. Die Zukunft des Sanddornanbaus erfordert daher innovative Strategien und möglicherweise neue Sorten, die widerstandsfähiger gegen Pilzbefall und klimatische Veränderungen sind.

Das Sanddornsterben in Mecklenburg-Vorpommern zeigt, wie empfindlich selbst vermeintlich robuste Pflanzen auf Veränderungen durch Klimawandel und Pilzbefall reagieren. Für den Anbau bedeutet dies künftig deutlich mehr Aufwand und eine gezielte Anpassung an die neuen Herausforderungen. Nur durch innovative Lösungen und nachhaltige Pflege kann der Sanddorn langfristig als wichtige Kulturpflanze erhalten bleiben.

Wie können Anbauer und Forscher gemeinsam den Sanddorn vor dem Aussterben bewahren? Teilen Sie Ihre Ideen in unseren Kommentaren.

Basierend auf Inhalten von www.ndr.de und eigener Recherche.

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