Eine aktuelle bundesweite Studie belegt, dass Solarparks auf landwirtschaftlichen Flächen positive Auswirkungen auf die Artenvielfalt haben können. Im Rahmen der Untersuchung wurden zahlreiche Pflanzenarten identifiziert, die sich in den Solarparks ansiedeln. Damit widerlegt die Studie die Befürchtung, dass Solarparks der Umwelt schaden könnten.
Umfangreiche Untersuchung von Freiflächenanlagen
Unter der Leitung des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (bne) wurden von April bis September 2024 insgesamt 25 Photovoltaikanlagen in Deutschland und Dänemark untersucht. Diese Anlagen befinden sich überwiegend auf vormals landwirtschaftlich genutzten Flächen, da hier ein großer Teil des Photovoltaik-Ausbaus stattfindet. Die Studie dokumentierte bislang 354 Pflanzenarten, darunter auch bedrohte Arten und solche, die normalerweise an Waldrändern vorkommen. Besonders auffällig war die Entwicklung eines feuchteren Mikroklimas unter den Solarmodulen, das die Ansiedlung von Pflanzenarten wie Himbeeren und Fingerhut begünstigte.
Einfluss der Bauweise auf die Artenvielfalt
Die Studie zeigt, dass die Art und Weise, wie ein Solarpark gebaut und bewirtschaftet wird, maßgeblich zur Artenvielfalt beiträgt. So boten temporäre Gewässer in einem der Solarparks Lebensraum für Reiher und andere Wasservögel. Selbst Schotterwege, die als Zufahrten dienen, konnten bestimmten Tierarten als wertvolle Strukturelemente dienen. Die Forscher betonen, dass Solarparks ein ideales Beispiel für „Koexistenzen auf kleinem Raum“ sind, da sich die Bedingungen unter den Solarmodulen deutlich von den umliegenden Flächen unterscheiden.
Heuschrecken und Schmetterlinge profitieren
Auch Insekten wie Heuschrecken und Schmetterlinge profitieren von den neu geschaffenen Habitaten in den Solarparks. Besonders auffällig war die schnelle Ansiedlung von Heuschrecken, die bereits in Anlagen, die erst vor einem Jahr in Betrieb genommen wurden, in großen Mengen vorkamen. Auf Flächen, die zuvor landwirtschaftlich intensiv genutzt wurden, verbesserte sich zudem das Lebensumfeld für Tagfalter erheblich. Diese Ergebnisse zeigen, dass Solarparks wichtige Rückzugsräume für Insekten schaffen können, die andernorts zunehmend verschwinden.
Zukünftige Gestaltung von Solarparks
Die vollständigen Ergebnisse der Studie werden im ersten Quartal 2025 erwartet und könnten wertvolle Erkenntnisse für die zukünftige Planung von Solarparks liefern. Ziel ist es, deren positiven Einfluss auf die Biodiversität weiter zu optimieren. Auch der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) hat sich mittlerweile diesem Thema gewidmet und praxisnahe Empfehlungen für die umweltfreundliche Gestaltung von Solarparks veröffentlicht.
Diese Studie unterstreicht, dass Solarparks nicht nur zur Energiegewinnung beitragen, sondern auch eine wichtige Rolle im Naturschutz spielen können. Sie bieten Lebensräume für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten und fördern die Artenvielfalt.
Welche Vorteile sehen Sie in der Nutzung von Solarparks für die Biodiversität? Diskutieren Sie mit in den Kommentaren!
Basierend auf Inhalten von www.efahrer.chip.de und eigener Recherche.