Der Jupiter-Mond Io hat den stärksten jemals beobachteten Vulkanausbruch im Sonnensystem erlebt. Daten der NASA-Sonde Juno zeigen eine Eruption, die sich über 100.000 Quadratkilometer erstreckt – ein Ereignis von bislang unerreichter Dimension. Wissenschaftler analysieren nun die Auswirkungen dieses Phänomens und seine Bedeutung für das Verständnis planetarer Vulkane.
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Io: Ein Mond unter gewaltigem Gravitationsdruck
Mit einem Durchmesser von 3.643 Kilometern ist Io ungefähr so groß wie der Erdmond. Doch anders als unser Mond ist Io einem enormen Gravitationsdruck ausgesetzt. Die Anziehungskräfte von Jupiter und seinen Nachbarmonden quetschen ihn ständig, wodurch in seinem Inneren gewaltige Reibungswärme entsteht. Diese Energie schmilzt das Gestein und speist über 400 aktive Vulkane, was Io zur vulkanisch aktivsten Welt im Sonnensystem macht.
Die NASA-Sonde Juno, die Jupiter und seine Monde seit 2016 untersucht, hat jetzt ein außergewöhnliches Ereignis aufgezeichnet. „Jeder Vorbeiflug von Juno hat unsere Erwartungen übertroffen, aber die neuesten Daten haben uns wirklich umgehauen“, berichtet Scott Bolton vom Southwest Research Institute. „Das ist der größte Vulkanausbruch, den wir je auf der aktivsten vulkanischen Welt unseres Sonnensystems registriert haben.“
80 Billionen Watt Energie: Die gewaltige Eruption
Am 27. Dezember 2024 registrierte Juno eine gigantische Eruption, die sich über 100.000 Quadratkilometer erstreckte – eine Fläche so groß wie Island. Laut NASA handelt es sich dabei um mehrere nahe beieinanderliegende Vulkane, die durch ein riesiges unterirdisches Magma-System miteinander verbunden sind.
Die freigesetzte Wärmeleistung betrug rund 80 Billionen Watt, eine Energie, die das Sechsfache der gesamten weltweiten Stromproduktion übersteigt. Diese extreme Energiemenge könnte erklären, warum Io sich ständig verändert und immer neue Landschaften durch vulkanische Aktivität entstehen.
Io verändert sich dauerhaft
Bilder von Juno zeigen, dass diese Eruption nicht einfach eine Verstärkung bereits bestehender Aktivität war – sie hat die Oberfläche von Io dauerhaft umgestaltet. Frühere Aufnahmen aus den Vorbeiflügen im Dezember 2023 und Februar 2024 belegen, dass dieses riesige vulkanische Gebiet zuvor nicht existierte, sondern erst durch die jüngste Eruption entstanden ist.
NASA-Wissenschaftler wollen den nächsten Vorbeiflug am 3. März 2025 nutzen, um die Veränderungen genauer zu untersuchen. Sie hoffen, so mehr über die langfristigen Auswirkungen solcher extremen Vulkanausbrüche zu erfahren.
Welche Erkenntnisse bringt Io für die Vulkanforschung?
Io bietet eine einzigartige Möglichkeit, planetaren Vulkanismus in seiner extremsten Form zu untersuchen. Die gewonnenen Daten könnten dazu beitragen, vulkanische Prozesse nicht nur auf Io, sondern auch auf anderen Monden und Planeten besser zu verstehen.
Diese beispiellose Eruption auf Io zeigt eindrucksvoll, wie stark geologische Prozesse durch extreme Gravitationskräfte beeinflusst werden. Die dauerhafte Veränderung der Mondlandschaft liefert Wissenschaftlern eine seltene Gelegenheit, großflächige vulkanische Umformungen in Echtzeit zu untersuchen. Zukünftige Beobachtungen könnten nicht nur unser Verständnis von Io vertiefen, sondern auch neue Erkenntnisse über Vulkanismus auf anderen Himmelskörpern liefern.
Könnten ähnliche vulkanische Mechanismen auch auf Exoplaneten existieren? Was verrät uns Io über die geologische Entwicklung der Erde? Diskutieren Sie mit uns in den Kommentaren!
Basierend auf Inhalten von www.futurezone.at und eigener Recherche.