Eine 11 Milliarden Jahre alte „tote“ Galaxie schickt starke Radioblitze ins All und stellt Astronomen vor neue Rätsel. Diese Entdeckung wirft Fragen über die Entstehung solcher Phänomene auf. Könnte die Kollision ausgebrannter Sterne die Erklärung liefern?
Rätselhafte Signale aus einer „toten“ Galaxie
Fast Radio Bursts (FRBs) geben Wissenschaftlern seit Jahren Rätsel auf. Als mögliche Quellen gelten Neutronensterne, Weiße Zwerge und Schwarze Löcher. Ein neuer FRB, entdeckt im Februar 2024 und benannt als FRB 20240209A, wirft jedoch neue Fragen auf. Das Signal stammt aus der Nähe einer massereichen Galaxie, die 2 Milliarden Lichtjahre entfernt und als „ausgebrannt“ gilt.
Die Sterne dieser 11,3 Milliarden Jahre alten Galaxie sollten längst erloschen sein, wodurch keine hochenergetischen Ausbrüche möglich wären. „Das ist der erste FRB, der in der Nähe einer toten Galaxie lokalisiert wurde – und zugleich der entfernteste, der jemals gemessen wurde“, erklärt Vishwangi Shah von der McGill University.
Magnetare und ihre Rolle bei FRBs
Magnetare, hochverdichtete Neutronensterne mit extrem starken Magnetfeldern, gelten als die Hauptursache für FRBs. Sie entstehen, wenn massereiche Sterne in einer Supernova explodieren und ihr Kern kollabiert. Doch die Existenz eines Magnetars in einer toten Galaxie widerspricht bisherigen Theorien, da die Bildung solcher Sterne mit aktiver Sternentstehung verbunden ist.
Der Ursprung am Rand der Galaxie ist ebenfalls ungewöhnlich, da Magnetare üblicherweise in den Sternentstehungsregionen im Zentrum von Galaxien auftreten.
Hinweise durch Weiße Zwerge
Ein ähnlicher Fall aus dem Jahr 2020 könnte Aufschluss geben. Damals wurde ein FRB in der 13 Milliarden Jahre alten Galaxie Messier 81 entdeckt, wo vermutlich zwei Weiße Zwerge kollidierten. Weiße Zwerge sind sterbende Sterne, die nicht die Masse haben, um zu Neutronensternen oder Schwarzen Löchern zu kollabieren. Bei einer Kollision zweier Weißer Zwerge könnte jedoch ein Magnetar entstehen, was erklären würde, warum auch tote Galaxien solche Radioblitze aussenden können.
Neue Perspektiven auf das Universum
Die Entdeckung von FRB 20240209A stellt die bisherigen Annahmen über die Verbindung zwischen Sternentstehung und Radioblitzen infrage. Sie zeigt, dass selbst tote Galaxien dynamische Phänomene beherbergen können.
Die Entdeckung von Radioblitzen in einer toten Galaxie zeigt, dass auch scheinbar ausgebrannte Regionen des Universums dynamische Prozesse beherbergen können. Solche Erkenntnisse erweitern unser Verständnis von kosmischen Ereignissen und fordern bestehende Theorien heraus. Diese Beobachtungen könnten neue Wege eröffnen, um die Entwicklung und das Verhalten von Galaxien besser zu verstehen.
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Basierend auf Inhalten von www.futurezone.at und eigener Recherche.