Eine Neuanalyse seismischer Daten enthüllt mögliche Magmakammern tief unter der Eifel. Trotz der Entdeckung von Millionen Kubikmetern flüssiger Gesteinsschmelze besteht keine akute Ausbruchsgefahr, doch die vulkanische Aktivität könnte jederzeit wieder erwachen.
Schlafende Vulkane mit Potenzial
Unter der idyllischen Landschaft der Eifel schlummert ein potenziell gefährlicher Hotspot. Geologen haben in Tiefen von zehn bis 30 Kilometern Strukturen entdeckt, die auf flüssiges Magma hinweisen könnten. Diese Entdeckung basiert auf der Neuanalyse 38 Jahre alter seismischer Daten, die mit modernster Technologie neu ausgewertet wurden. Trotz des massiven Magmavorkommens, das sich in linsenförmigen Taschen unter der Erde befindet, betonen Experten, dass keine unmittelbare Ausbruchsgefahr besteht.
Moderne Technologie deckt alte Geheimnisse auf
Die erneute Untersuchung der seismischen Daten, die ursprünglich 1987 im Rahmen des DEKOPR-Projekts gesammelt wurden, offenbart bisher unbekannte Strukturen im Untergrund der Eifel. Durch den Einsatz von Vibroseis-Trucks und moderner Datenverarbeitung konnten Geoforscher detaillierte Bilder der linsenförmigen Magmareservoire erstellen. Diese Taschen könnten bis zu 50 Millionen Kubikmeter basaltische Schmelze enthalten – genug, um potenziell kleinere Eruptionen auszulösen, wenn das Magma aufsteigt.
Vulkanisches Potenzial, aber keine Panik
Auch wenn der Fund Hinweise auf bestehende vulkanische Aktivität liefert, geben die Geologen Entwarnung. „Das Magma könnte schon seit Tausenden Jahren dort liegen und könnte noch viele weitere Jahrtausende verharren“, erklärt Dario Eickhoff vom Karlsruher Institut für Technologie. Auch wenn es zu Eruptionen käme, wären diese eher kleineren Ausmaßes, vergleichbar mit der Bildung eines Schlackenkegels, statt eines katastrophalen Ausbruchs wie vor 12.000 Jahren.
Seismische Überwachung intensiviert
Um die vulkanische Aktivität besser zu überwachen, hat das Deutsche GFZ-Helmholtz-Zentrum für Geoforschung eine umfangreiche Messkampagne in der Eifel gestartet. Das „Large-N-Experiment“ soll dazu beitragen, die Magmavorkommen genauer zu kartieren und frühzeitige Warnungen zu ermöglichen. Zusätzlich erweitert das Landesamt für Geologie seine Erdbeben-Messstationen in der Region, um Veränderungen in Echtzeit zu erfassen.
Die Entdeckung von Magmareservoiren unter der Eifel zeigt, dass die Region trotz ihrer Ruhe vulkanisches Potenzial birgt. Während keine unmittelbare Gefahr besteht, erinnern die Funde daran, dass die Erde auch in scheinbar inaktiven Gebieten dynamisch bleibt. Durch verstärkte seismische Überwachung können potenzielle Veränderungen frühzeitig erkannt und besser verstanden werden.
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Basierend auf Inhalten von www.snixess.de und eigener Recherche.