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Alstoms ostdeutsche Werke: Lassen sich die Herausforderungen meistern?

Der französische Zughersteller Alstom steht trotz eines prall gefüllten Auftragsbuchs vor gewaltigen Herausforderungen in seinen deutschen Niederlassungen. Wie können tiefgreifende Probleme bewältigt werden, um die internationale Marktposition zu stärken? Das Unternehmen mit fast 10.000 Mitarbeitern auf deutschem Boden sieht sich nun mit der Aufgabe konfrontiert, interne Effizienz und externe Lieferketten zu optimieren, um seine globale Vision zu realisieren.

Alstoms ostdeutsche Werke Lassen sich die Herausforderungen meistern

Herausfordernde Zeiten trotz Auftragssegen

Alstom, beschenkt mit Aufträgen im Wert von 92 Milliarden Euro, steht paradoxerweise vor bedeutsamen Hindernissen, die den Glanz der Zukunft zu verdunkeln drohen. Deutsche Werke des Unternehmens ringen mit den Altlasten der ehemaligen Bombardier-Übernahme und den damit verbundenen, kostspieligen Nachbearbeitungen. Rasantes Auftragswachstum kollidiert zudem mit Lieferkettenengpässen, wodurch Lagerkapazitäten strapaziert und die Finanzen belastet werden.

Prekäre Lage in den neuen Bundesländern

Die ostdeutschen Werke in Görlitz und Henningsdorf bei Berlin stehen vielleicht vor der ungewissen Zukunft der Arbeitsplätze fast 9.600 Angestellter, denn sie leiden unter den Überkapazitäten, die noch aus der Zeit stammen, als Bombardier im deutschen Markt an Boden verlor. Das Unternehmen steht zusätzlich in der Kritik, vereinbarte Investitionen nicht umfassend zu tätigen, was den innerbetrieblichen Vertrauensverlust aus Arbeitnehmersicht vergrößert.

Finanzstrategie gegen die Verschuldung

Als Reaktion auf die Belastungen hat Alstom finanzielle Schritte unternommen, um den Spielraum zu erweitern. Eine Kapitalerhöhung und Hybridanleihen sollen rund 2,4 Milliarden Euro generieren, hauptsächlich zur Schuldentilgung vorgesehen. Diese Maßnahmen sollen das Unternehmen stabilisieren und die Investitionsattraktivität langfristig sichern, um es für Anleger und Aktionäre verlockend zu machen.

Auf dem Weg zur Besserung

Alstom zeigt sich zuversichtlich, die zweite Hälfte des Geschäftsjahres mit einer positiven Trendwende abschließen zu können. Durch Steigerung der Rentabilität und Stopp der „Geldverbrennung“ sollen die Finanzen saniert werden. Eine weitere strategische Maßnahme ist das stärkere Insourcing, selbst von Komponenten mit geringer Fertigungstiefe wie Kabel, um die Anfälligkeit für Lieferkettenstörungen zu reduzieren. Neue Projekte, etwa für den israelischen Markt, werden vermehrt in Deutschland gefertigt und sollen den ostdeutschen Standorten weitere Impulse geben.

Die Unternehmensleitung versteht die Transformation als Chance, interne Abläufe zu optimieren und auf die spezifischen Anforderungen lokaler Werke einzugehen. Alstom setzt auf den Dialog mit Gewerkschaften, um zu gemeinschaftlich akzeptierten Lösungen zu gelangen. Der zaghafte Aufwärtstrend an der Börse kann als ermutigendes Zeichen für eine positive Entwicklung gesehen werden, das den Weg zur Erholung einleiten könnte.

Basierend auf Inhalten von www.faz.net

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