Forscher haben winzige Roboter aus menschlichen Zellen entwickelt, die beschädigtes Nervengewebe im Labor reparieren können. Diese „Anthroboter“ könnten in der personalisierten Medizin eingesetzt werden, etwa zur Heilung von Wunden oder zur gezielten Medikamentenabgabe. Die Technologie steht jedoch noch am Anfang und erfordert weitere Studien.
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Ein Durchbruch in der Biotechnologie
Die neuen „Anthroboter“ stellen eine Weiterentwicklung früherer Ansätze dar, bei denen Roboter aus tierischen Zellen geschaffen wurden. Dieses Mal nutzten Forscher menschliche Luftröhrenzellen, die sie in einem speziellen Verfahren vermehrten und zur Bildung von Flimmerhärchen anregten. Die Flimmerhärchen dienen den winzigen Bots als Antrieb, wodurch sie sich unterschiedlich bewegen können – von geraden Linien bis zu chaotischen Mustern. Besonders faszinierend: Die Roboter zeigten im Labor die Fähigkeit, Schäden an menschlichen Neuronen zu schließen.
Erste Tests zeigen vielversprechende Ergebnisse
Im Laborversuch reparierten die Roboter gezielt Kratzer im Nervengewebe, ein Meilenstein für die Biotechnologie. Laut Falk Tauber vom Freiburger Zentrum für interaktive Materialien eröffnet die Studie neue Perspektiven für den Einsatz von Biobots. Da die Roboter aus den Zellen eines Patienten hergestellt werden können, ist ihr Einsatz in der personalisierten Medizin denkbar. Dies könnte beispielsweise bei der Behandlung von Nervenverletzungen oder der Heilung komplexer Wunden von großem Nutzen sein.
Herausforderungen und Entwicklungspotenzial
Obwohl die Technologie beeindruckende Fortschritte zeigt, sind noch zahlreiche Studien nötig, bevor ein breiter Einsatz möglich wird. Die Forscherinnen und Forscher sehen jedoch Potenzial in vielen Bereichen der Medizin, etwa bei der gezielten Medikamentenabgabe, der Reinigung von Arterien oder der Bekämpfung von Infektionen. Der Entwicklungsbiologe Michael Levin, der die Studie leitete, betont, dass die Technik noch verfeinert werden muss, um vollständig funktionale Anwendungen zu ermöglichen.
Zukunftsperspektiven für die Medizin
Ein Biotech-Start-up namens Astonishing Labs unterstützt die Weiterentwicklung der „Anthroboter“. Ziel ist es, die Technologie für die Behandlung neurologischer Erkrankungen sowie Rückenmarksverletzungen nutzbar zu machen. Erste Tests haben gezeigt, dass die Roboter nicht nur Gewebe reparieren, sondern auch als Werkzeuge für die Erforschung von Zellprozessen dienen könnten. Die Kombination aus Biologie und Technik könnte somit eine völlig neue Ära der Medizin einläuten.
Die Technologie der „Anthroboter“ zeigt, wie innovative Ansätze die personalisierte Medizin revolutionieren könnten.