TÜV-zertifizierte Vergleichs- und Testverfahren nach ISO 9001
Generic filters

Anzeige

News-Übersicht

Biowasserstoff aus Holzabfällen: Innovation im Schwarzwald

Im Schwarzwald entwickeln Fraunhofer-Forscher ein Verfahren, um Holzabfälle zur Produktion von Biowasserstoff zu nutzen. Das innovative Verfahren kombiniert moderne Technologien mit nachhaltigen Ansätzen. Eine Pilotanlage soll ab 2025 den Praxiseinsatz ermöglichen.

Holzabfälle als Ressource

Holzabfälle aus der Möbelproduktion und anderen Industrien erhalten durch ein innovatives Verfahren eine neue Bedeutung. Das Holz wird in einem Ethanol-Wasser-Gemisch bei hohen Temperaturen vorbehandelt, um Zucker und Holzfasern zu gewinnen. Diese Zuckermoleküle dienen anschließend als Substrat für Mikroorganismen, die daraus Wasserstoff und CO₂ produzieren. Diese Vorgehensweise bietet eine nachhaltige Alternative zur bisherigen Verbrennung von Holzabfällen in Großkraftwerken.

Effiziente Fermentationsprozesse

In einem zweistufigen Fermentationsprozess setzen die Forscher Mikroorganismen und Mikroalgen ein. Während die Bakterien Wasserstoff und CO₂ erzeugen, nutzen Mikroalgen das CO₂, um Biomasse und Pigmente zu produzieren. Pro Kilogramm Holz lassen sich so 50 Liter Wasserstoff und etwa 1 Kilogramm Mikroalgenbiomasse gewinnen. Neben ihrer industriellen Nutzbarkeit sorgen diese Produkte für eine hohe Effizienz und Nachhaltigkeit des Verfahrens.

Pilotanlage als technisches Vorbild

Am Campus Schwarzwald entsteht eine Bioraffinerie, die ab 2025 die Umsetzbarkeit des Verfahrens demonstrieren soll. Das Projekt „H2Wood – BlackForest“ wird mit 12 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Mit seinen modular aufgebauten Bioreaktoren lässt sich die Produktion flexibel an verschiedene Anforderungen anpassen. Ziel ist es, das Verfahren zur marktreifen Anwendung zu bringen und die Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.

Nachhaltigkeit und Perspektiven

Die Kombination von Holzabfällen, Mikroorganismen und Algen zeigt, wie sich erneuerbare Energiequellen effizient nutzen lassen. Neben der Produktion von Biowasserstoff entstehen wertvolle Nebenprodukte, die in der Industrie vielfältig einsetzbar sind. Durch die Pilotanlage wird das Konzept auch für andere Regionen mit vergleichbaren Ressourcen interessant.

Das innovative Verfahren zur Herstellung von Biowasserstoff zeigt, wie Abfälle effektiv in nachhaltige Energieträger umgewandelt werden können. Mit der Kombination aus Holzabfällen, Mikroorganismen und Algen wird nicht nur Wasserstoff produziert, sondern auch wertvolle Nebenprodukte für die Industrie gewonnen. Die geplante Pilotanlage im Schwarzwald könnte wegweisend für ähnliche Projekte weltweit sein.

Könnten ähnliche Ansätze auch für andere organische Abfälle sinnvoll sein? Diskutieren Sie mit in den Kommentaren.

Basierend auf Inhalten von www.springerprofessional.de und eigener Recherche.

Zu unserer Redaktion