Ein unsichtbarer Feind hat es auf die Orangenplantagen abgesehen und hinterlässt bittere Folgen: „Citrus Greening“, gemeinhin bekannt als die Gelbe Drachenkrankheit, verdirbt den Saftliebhabern unter uns den morgendlichen Vitamin-Kick. Freilich bleibt Granini nicht untätig, die Herausforderung anzugehen, doch muss sich der deutsche Verbraucher auf Änderungen einstellen.
Was ist eigentlich „Citrus Greening“?
Ein winziger Schädling sorgt für enorme Einbußen in den Zitrusanbaugebieten. Er trägt eine Bakterienkrankheit in sich, die „Citrus Greening“, welche die Früchte bitter und ungenießbar macht. Besonders betroffen ist Brasilien, der riesige Lieferant für Orangensaftkonzentrat nach Europa. Deutsche Safthersteller sehen sich einer Angebotsverknappung und Preisanstiegen gegenüber, weil die Orangen einfach nicht mehr den gewünschten Saft liefern.
Die Reaktion: Orangennektar statt Saft
Granini, ein Schwergewicht unter den Saftproduzenten, ringt mit den steigenden Kosten und gleicht diese aus, indem es statt Saft nun verstärkt Orangennektar anbietet. Statt saftiger 100 Prozent Fruchtanteil sind es jetzt 50 Prozent, gemischt mit Wasser und Zucker – rechtlich alles einwandfrei gemäß deutscher Vorschriften. Doch das schmeckt vielen nicht: Käufer sehen sich getäuscht, da Preise stabil bleiben, während der Fruchtgehalt fällt.
Verwirrung in der Gemüseabteilung?
Ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Orangenfrüchte, die wir frisch kaufen, teurer und von geringerer Qualität sind? Die Auswirkungen von „Citrus Greening“ belasten nicht nur die Saftproduktion, auch Frischobst könnte von Preisanstiegen und Qualitätseinbußen betroffen sein. Die Situation würde nicht nur Safttrinker treffen – ein jeder, der auf seinem Frühstückstisch frisch gepressten Saft oder Obstsalate liebt, könnte dies im Geldbeutel spüren.
Perspektiven und Lösungsansätze
Granini und die gesamte Saftbranche stecken in einer Zwickmühle: Gestiegene Kosten weitergeben oder Einbußen in Kauf nehmen? Aufstrebende Forschungen und Technologien könnten widerstandsfähigere Zitruspflanzen hervorbringen oder neue Methoden die Ausbreitung von „Citrus Greening“ eindämmen.
Fazit
In Zeiten von „Citrus Greening“ ist der gewohnte Orangensaft-Genuss ein Luxus, der neue Wege fordert – sei es durch Veränderungen im Anbau oder Anpassungen im Supermarktregal. Der deutsche Verbraucher steht vor der Wahl: Akzeptanz des Nektars oder doch die Suche nach Alternativen? Eines ist sicher: Die Beziehung zwischen Verbrauchern, Herstellern und dem geliebten Orangensaft wird derzeit auf eine harte Probe gestellt.
Basierend auf Inhalten von www.augsburger-allgemeine.de.