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Distelfalter überwinden den Atlantik: Ein Rekordflug

Eine erstaunliche Entdeckung in der Welt der Biologie: Es wurde nachgewiesen, dass Distelfalter den Atlantik überqueren können. Diese Leistung ist ein neuer Rekord und zeigt die unglaubliche Ausdauer dieser Insekten.

28062024 02 GER Distelfalter überwinden den Atlantik Ein Rekordflug

Überraschende Entdeckung am Strand

Im Oktober 2013 machte Gerard Talavera vom Botanischen Institut Barcelona eine außergewöhnliche Beobachtung an den Stränden von Französisch-Guyana. Er fand dort erschöpfte Distelfalter mit zerrissenen Flügeln. Diese Schmetterlinge gehören normalerweise nicht in diese Region, da ihre Populationen in Europa und Afrika heimisch sind. Dies war der Beginn einer faszinierenden wissenschaftlichen Untersuchung.

Genom-Analyse bringt Klarheit

Um die Herkunft der Schmetterlinge zu bestimmen, analysierte Talavera gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern das Genom der Tiere. Die Ergebnisse zeigten, dass die Distelfalter eng mit den Populationen in Europa und Afrika verwandt waren. Ein Ursprung in Nordamerika konnte ausgeschlossen werden. Zusätzlich wurde Pollen-DNA auf den Schmetterlingskörpern untersucht, die von Pflanzenarten aus dem tropischen Afrika stammte. Dies legte nahe, dass die Falter aus Afrika kamen.

Der Wind als Wegweiser

Die Wissenschaftler vermuten, dass die Distelfalter ihren Atlantikflug mithilfe von Luftströmungen absolvierten. Diese Strömungen transportieren das ganze Jahr über Saharastaub von Afrika nach Südamerika. Auch im Oktober 2013, dem vermutlichen Reisezeitpunkt der Falter, gab es eine solche Luftströmung. Diese half den Schmetterlingen, die lange Strecke von 4.200 Kilometern zu bewältigen, indem sie zwischen aktivem Flug und Gleiten mit dem Wind wechselten.

Eine lebenslange Reise über Kontinente

Die analysierten Distelfalter legten während ihrer Lebenszeit wahrscheinlich noch größere Strecken zurück. Die Untersuchung von Isotopen in ihren Flügeln deutet darauf hin, dass einige Schmetterlinge ihr Larvenstadium in Westeuropa verbracht haben. Von dort flogen sie nach Afrika und dann weiter nach Südamerika. Insgesamt könnten sie bis zu 7.000 Kilometer zurückgelegt haben. Diese Leistung zeigt die unglaubliche Widerstandsfähigkeit und Mobilität dieser zarten Insekten.

Diese Entdeckung wirft ein neues Licht auf die Wanderungsfähigkeit von Insekten und deren potenzielle Auswirkungen auf Ökosysteme. Es wird vermutet, dass solche Wanderungen zunehmen könnten, was wichtige Auswirkungen auf die globale Biodiversität haben könnte.

Basierend auf Inhalten von www.scinexx.de

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