Die globale Temperatur lag 2024 erstmals über der 1,5-Grad-Grenze. Das Zusammenspiel von Treibhausgasen und dem Klimaphänomen El Niño führte zu einem Rekordjahr. Der Klimawandel schreitet weiter voran und fordert dringend konsequenten Klimaschutz.
Ein historischer Temperaturrekord
2024 markiert ein Wendepunkt in der Klimageschichte: Mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 1,6 Grad über dem vorindustriellen Niveau wurde die 1,5-Grad-Marke erstmals überschritten. Das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus berichtet, dass jeder Monat des Jahres 2024 entweder der wärmste oder zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen war. Besonders das Klimaphänomen El Niño trug entscheidend zu dieser Entwicklung bei, indem es die oberen Wasserschichten des Pazifiks erwärmte und weltweit extreme Temperaturen verursachte. Experten warnen, dass die Überschreitung der 1,5-Grad-Grenze künftig nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel sein könnte.
Herausforderungen für die Klimapolitik
Das Pariser Abkommen hat das Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen, idealerweise unter 1,5 Grad. Doch freiwillige Klimabeiträge der Staaten reichen bisher nicht aus, um diese Ziele zu erreichen. Johan Rockström vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung betont, dass nicht nur der Treibhausgasausstoß steigt, sondern auch die Fähigkeit der Natur, CO₂ aufzunehmen, abnimmt. Ohne verbindliche Maßnahmen und globale Anstrengungen droht ein Temperaturanstieg um bis zu drei Grad bis zum Ende des Jahrhunderts. Die Klimakonferenz 2025 in Brasilien könnte wegweisend für schärfere Klimaziele werden.
Klimaschutz: Fortschritte und Defizite
Trotz der alarmierenden Entwicklung gibt es auch Fortschritte. Der Ausbau erneuerbarer Energien und die Reduktion von Emissionen in einigen Sektoren haben dazu geführt, dass die schlimmsten Szenarien abgemildert wurden. Vor zehn Jahren gingen Prognosen noch von einer Erwärmung von weit über drei Grad aus. Dennoch bleibt ein kompletter Ausstieg aus fossilen Brennstoffen sowie ein grundlegender Wandel in Industrie und Landwirtschaft unabdingbar. Besonders die Fleischproduktion und der Einsatz von Düngemitteln müssen deutlich reduziert werden, um den globalen CO₂-Ausstoß weiter zu senken.
Die Zukunft des Klimaschutzes
Die Überschreitung der 1,5-Grad-Grenze zeigt die Dringlichkeit von entschlossenen Maßnahmen. Ohne sofortige und umfassende globale Anstrengungen könnten die Folgen der Erderwärmung unumkehrbar werden. Gleichzeitig belegen erste Fortschritte, dass ambitionierter Klimaschutz eine realistische Chance bietet, die schlimmsten Szenarien abzuwenden und die Lebensbedingungen weltweit zu stabilisieren.
Die Rekordtemperatur von 2024 zeigt, dass die globale Erwärmung schneller voranschreitet als bisher angenommen. Ohne drastische Maßnahmen droht eine dauerhafte Überschreitung der 1,5-Grad-Grenze und gravierende Folgen für die Umwelt und die Menschheit. Gleichzeitig belegen erste Fortschritte, dass entschlossener Klimaschutz die schlimmsten Szenarien noch abwenden kann.
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Basierend auf Inhalten von www.deutschlandfunk.de und eigener Recherche.