Viele glauben, dass zum Laden eines Elektroautos zu Hause unbedingt eine Wallbox erforderlich ist. Doch es gibt eine kostengünstige Alternative: das Laden über die rote CEE-16-Steckdose. Diese Methode hat sowohl Vorteile als auch Risiken, die es zu beachten gilt.
Laden mit Starkstrom zu Hause
Frank Mischkowski, Tesla-Fahrer aus Fürth, lädt sein Model X regelmäßig über eine rote CEE-16-Steckdose. Diese Steckdose, oft als Baustrom- oder Starkstromsteckdose bekannt, bietet eine Ladeleistung von etwa 11 kW, vergleichbar mit einer 11-kW-Wallbox. Mischkowski hat die Steckdose in seiner Garage installieren lassen und kann seinen fast leeren 100-kWh-Akku in etwa sieben bis acht Stunden vollständig aufladen. Die Installation der Steckdose kostete ihn nur rund 200 Euro, deutlich weniger als die Kosten für eine Wallbox und deren Installation.
Vor- und Nachteile der CEE-16-Steckdose
Die Nutzung der CEE-16-Steckdose bietet finanzielle Vorteile. Während eine Wallbox ab 500 Euro kostet und die Installation bis zu 1000 Euro oder mehr betragen kann, ist die CEE-16-Steckdose eine wesentlich günstigere Option. Allerdings gibt es auch Risiken: Das Laden an der CEE-16-Steckdose kann bei zu vielen gleichzeitig ladenden Fahrzeugen zu Überlastungen im lokalen Stromnetz führen. Dies könnte lokale Blackouts verursachen, warnt der Verband der Elektroindustrie (VDE).
Sicherheitsaspekte beim Laden
Autohersteller und der VDE sehen keine grundsätzlichen Bedenken beim Laden an der CEE-16-Steckdose, solange die Steckdose korrekt installiert ist. Dennoch sollten Nutzer vorsichtig sein, insbesondere wenn sie unterwegs an fremden Steckdosen laden. Beschädigte Neutralleiter oder unsachgemäß behandelte Kabel können teure Schäden am Batteriemanagement des Fahrzeugs verursachen. Lutz Erbe vom Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) betont, dass das Laden über Starkstrom nur die zweitbeste Lösung ist.
Zukunft der Ladeinfrastruktur
Die rote CEE-16-Steckdose kann eine kostengünstige Übergangslösung für das Laden von Elektroautos sein, solange die Anzahl der Elektrofahrzeuge auf den Straßen noch relativ gering ist. Mit der zunehmenden Verbreitung von Elektroautos wird jedoch die Notwendigkeit einer robusteren und speziell für das Laden ausgelegten Infrastruktur immer deutlicher. Netzbetreiber und Energieversorger werden sich auf diese Veränderungen einstellen müssen, um eine zuverlässige Versorgung sicherzustellen.
Die Verwendung von CEE-16-Steckdosen zum Laden von Elektroautos zeigt, dass es bereits jetzt praktikable und kostengünstige Alternativen zur Wallbox gibt. Allerdings sollten Nutzer stets die Sicherheitsaspekte und die möglichen Auswirkungen auf das lokale Stromnetz im Blick behalten.

