Reiseübelkeit kann jede Autofahrt zur Tortur machen. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Strategien, um das Unwohlsein zu lindern und die Fahrt erträglicher zu gestalten.
Warum tritt Reiseübelkeit auf?
Reiseübelkeit, auch Kinetose genannt, entsteht durch widersprüchliche Signale, die das Gehirn erhält. Während das Gleichgewichtsorgan Bewegungen registriert, fixieren die Augen oft unbewegliche Objekte. Diese Diskrepanz führt zu typischen Symptomen wie Übelkeit, Schwindel und Erbrechen. Besonders betroffen sind Kinder, Frauen während der Menstruation oder Schwangerschaft sowie Menschen mit Migräne. Diese Gruppen sind aufgrund hormoneller Schwankungen oder empfindlicherer Gleichgewichtssinne anfälliger für Reiseübelkeit.
Soforthilfe bei Übelkeit
Bei den ersten Anzeichen von Reiseübelkeit hilft es, den Kopf ruhig zu halten und einen festen Punkt am Horizont zu fixieren. Pausen an der frischen Luft können ebenfalls Wunder wirken. Tiefes und langsames Atmen, idealerweise durch die Nase, beruhigt das vegetative Nervensystem. Ablenkung durch Gespräche, Musik oder Hörbücher kann das Gehirn zusätzlich beschäftigen und die Übelkeit mindern. Wichtig ist es, Aktivitäten wie Lesen oder die Nutzung von Smartphones zu vermeiden, da diese die Symptome oft verstärken.
Vorbeugende Maßnahmen
Die Platzwahl spielt eine entscheidende Rolle. Der Fahrersitz ist oft der beste Platz, da man hier den Blick konstant auf die Straße richten kann. Ist das Fahren nicht möglich, bietet der Beifahrersitz eine gute Alternative. Auch in Bussen sollten Plätze weit vorn bevorzugt werden. Rauchen und Alkoholkonsum sollten vermieden werden, da sie die Symptome verschlimmern können. Leichte Mahlzeiten vor und während der Fahrt sind besser als schwer verdauliche Speisen, die den Magen zusätzlich belasten.
Medikamente und natürliche Alternativen
Medikamente wie Dimenhydrinat und Cinnarizin können vorbeugend eingenommen werden, verursachen jedoch oft Nebenwirkungen wie Müdigkeit und verminderte Reaktionsfähigkeit. Pflaster mit dem Wirkstoff Scopolamin, die hinter das Ohr geklebt werden, sind eine effektive Alternative, müssen jedoch mehrere Stunden vor Reisebeginn appliziert werden. Eine natürliche und nebenwirkungsfreie Alternative ist Ingwer. Ob als Tee, Kapsel oder frische Wurzel – Ingwer kann Übelkeit wirksam entgegenwirken.
Weitere Tipps und Tricks
Regelmäßige Pausen an der frischen Luft und leichte Bewegung können helfen, die Symptome zu lindern. Das Kauen von Kaugummi kann ebenfalls den Gleichgewichtssinn stimulieren und die Übelkeit reduzieren. Einige Menschen schwören auf spezielle Brillen, die einen künstlichen Horizont darstellen und so die widersprüchlichen Signale im Gehirn ausgleichen sollen. Auch hoch dosiertes Vitamin C hat sich in Studien als hilfreich erwiesen.
Reiseübelkeit muss nicht sein. Mit den richtigen Strategien und etwas Vorbereitung kann jede Autofahrt angenehmer gestaltet werden. Wichtig ist es, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und gegebenenfalls verschiedene Methoden auszuprobieren, um die beste Lösung für sich selbst zu finden.
gd2md-html: xyzzy Tue Jul 23 2024