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Ein Monat im Nirgendwo: Ultra-Läufer überlebt unfassbare Tortur

Was als entspannter Tagesausflug geplant war, wurde für Robert Schock zum Albtraum. Der erfahrene Ultraläufer, der nur mit minimaler Ausrüstung unterwegs war, verlor sich im dichten Wald des North Cascades Nationalparks. Fast einen Monat lang kämpfte er ums Überleben, ohne Nahrung, Wasser und kaum Bekleidung.

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Ein verhängnisvoller Start

Am 31. Juli machte sich Robert Schock von seinem Fahrzeug am Hannegan Pass Trailhead in Washington auf den Weg. Mit seinem Hund Freddy wollte er eine Strecke von etwa 30 Kilometern zurücklegen, leicht bekleidet und ohne aufwendige Ausrüstung. „Ich bin Ultraläufer, kein Wanderer,“, erklärt er, warum er nur das Nötigste dabeihatte. Doch bereits nach wenigen Stunden verlor Schock die Orientierung und stellte fest, dass der Weg aufgrund früherer Waldbrände und Geländeverschiebungen kaum wiederzuerkennen war.

Ein schier endloser Überlebenskampf

Ohne Handyempfang und mit einem leeren Akku begann für Schock eine Tortur, die er sich nicht hätte vorstellen können. Seine Ressourcen gingen rasch zur Neige, und bald schon war er auf die spärliche Vegetation angewiesen, um zu überleben. Mit Pilzen und wenigen Beeren hielt er sich über Wasser. Trotz seines körperlichen Verfalls ließ ihn die Hoffnung nicht los, und er kämpfte unermüdlich weiter, während er gelegentlich versuchte, durch Rufe Hilfe herbeizurufen.

Die Hoffnung der Mutter

Während Schock in der Wildnis um sein Überleben rang, erfuhr seine Mutter Jan Thompson aus North Carolina erst Tage später von seinem Verschwinden. Überglücklich erhielt sie die Nachricht, dass Freddys Hundehalsband in der Nähe eines Trails gefunden worden war. Auch wenn sie sich Sorgen machte, spürte Thompson intuitiv, dass ihr Sohn am Leben war. Sie blieb während der gesamten Suchaktion voller Hoffnung und setzte alles daran, Rettungsteams in Bewegung zu setzen.

Die Rettung in letzter Minute

Am 30. August, nach fast einem Monat im Wald, hörte ein Team des Pacific Northwest Trail Association Schocks letzte verzweifelte Hilferufe. Die Helfer eilten zu ihm, spendeten ihm Kleidung und kümmerten sich sofort um seine gesundheitlichen Bedürfnisse. Kurz darauf wurde er ins Krankenhaus geflogen, wo er langsam wieder zu Kräften kam. „Die Menschen, die mich gerettet haben, sind meine Lebensretter. Ohne sie hätte ich die Nacht vermutlich nicht überstanden,“ sagte Schock später dankbar.

Am Ende seines Aufenthalts im Krankenhaus konnte Schock zurück zu seiner Familie. Noch immer verarbeitet er die traumatische Erfahrung, ist jedoch optimistisch, dass er sich vollständig erholen wird. „Es hat Spuren hinterlassen, und ich habe das Gefühl, Jahre meines Lebens eingebüßt zu haben“, sagt er.

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